Unterhaltung

"Sein Land für Geld verraten" Fugees-Star Pras Michel muss für 14 Jahre ins Gefängnis

21.11.2025, 10:12 Uhr
Er war Mitgründer der Fugees: Samuel Prakazrel "Pras" Michel. (Foto: Kevin Dietsch/Getty Images)

Pras Michel ist zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Mitgründer der legendären Hip-Hop-Gruppe Fugees wurde in zehn Anklagepunkten schuldig gesprochen, darunter illegale Wahlkampffinanzierung und unerlaubte Lobbyarbeit.

Samuel Prakazrel "Pras" Michel, bekannt als Mitglied und Gründer der erfolgreichen Hip-Hop-Gruppe Fugees, muss für 14 Jahre hinter Gitter. Ein Richter verhängte die Strafe gegen den 53-jährigen Musiker, nachdem dieser bereits im April 2023 in zehn Anklagepunkten schuldig gesprochen worden war. Wie das Branchenmagazin "Billboard" berichtet, folgen auf die Haftstrafe noch drei Jahre Bewährung.

Ursprünglich drohten Michel, der zusammen mit seinen Bandkollegen Lauryn Hill und Wyclef Jean berühmt wurde, sogar 22 Jahre Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft hatte eine "harte" Strafe für einen Mann gefordert, der ihrer Meinung nach "sein Land für Geld verraten" haben soll.

Prakazrel-Pras-Michel-from-left-Lauryn-Hill-and-Wyclef-Jean-of-the-Fugees-perform-during-The-Miseducation-of-Lauryn-Hill-25th-anniversary-tour-on-Sunday-Nov-5-2023-at-the-Kia-Forum-in-Inglewood-Calif
Pras Michel, Lauryn Hill und Wyclef Jean (v.l.n.r.) traten bei der Tour zum 25. Jubiläum des Albums "The Miseducation of Lauryn Hill" 2023 noch einmal in Fugees-Besetzung auf. (Foto: picture alliance / Willy Sanjuan/Invision/AP)

Michel wurde unter anderem wegen Verstößen gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verurteilt. Er soll zwischen 2012 und 2017 rund 100 Millionen Dollar vom malaysischen Finanzier Low Taek Jho erhalten haben. Ein Teil des Geldes floss laut der Anklage in die Wiederwahlkampagne des damaligen US-Präsidenten Barack Obama im Jahr 2012. Da Wahlkampfspenden aus dem Ausland in den USA verboten sind, sollen sie über Strohmänner und Offshore-Firmen abgewickelt worden sein. Die Bundesbehörden warfen dem Rapper vor, eine "ausländische Einflusskampagne" orchestriert zu haben, um die USA dazu zu bewegen, die Ermittlungen gegen den flüchtigen malaysischen Finanzier einzustellen.

Der malaysische Staatsfonds steht im Zentrum eines der größten Betrugsskandale der Finanzgeschichte. Malaysisches Staatsgeld in Milliardenhöhe wurde veruntreut, um in anderen Ländern Luxusgüter zu kaufen, von Kunstwerken über Immobilien bis hin zu Jachten. Zudem wurde Geld in den Film "The Wolf of Wall Street" mit Hollywood-Star Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle gesteckt. DiCaprio hatte im Prozess gegen Michel Anfang April als Zeuge der Anklage ausgesagt.

Michel wurde außerdem für schuldig befunden, 2017 bei der Regierung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump unerlaubte Lobbyarbeit zugunsten Chinas betrieben zu haben, um eine Auslieferung des chinesischen Dissidenten und Unternehmers Guo Wengui zu erreichen.

"Nicht das Ende seiner Geschichte"

In einer Erklärung gegenüber "Billboard" sagte Michels Sprecherin Erica Dumas: "Pras hat seine Karriere damit verbracht, Barrieren zu überwinden und Erwartungen zu trotzen. Auch wenn heute ein schwieriger Tag ist, ist dies nicht das Ende seiner Geschichte oder seines Vermächtnisses. Er ist zutiefst dankbar für die anhaltende Unterstützung derjenigen, die an ihn glauben, während er sich auf das vorbereitet, was vor ihm liegt."

Am 27. Januar des kommenden Jahres soll sich der Musiker den Behörden stellen. Bis dahin bleibt er auf freiem Fuß.

Quelle: ntv.de, csp/spot

Hip HopProzesseUrteileMusik