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Deutsche gehen leer aus "The Brutalist" und "Emilia Pérez" räumen bei Golden Globes ab

Adrien Brody posiert mit seinem Preis für die beste Leistung als männlicher Schauspieler in einem Kinofilm.

Adrien Brody posiert mit seinem Preis für die beste Leistung als männlicher Schauspieler in einem Kinofilm.

(Foto: Chris Pizzello/Invision/AP)

Für Adrien Brody und Fernanda Torres ist es ein Triumph: Sie werden bei der Verleihung der Golden Globes als beste Hauptdarsteller in einem Drama ausgezeichnet. Als bestes Filmdrama gewinnt "The Brutalist" die begehrte Auszeichnung. Für die Deutschen läuft die Verleihung nicht so gut.

Der US-Amerikaner Adrien Brody hat den Golden Globe als Hauptdarsteller in einem Drama gewonnen. Der 51-jährige Schauspieler überzeugte mit seiner Rolle in dem Historien-Epos "The Brutalist". Der Film erzählt von einem jüdischen Architekten, der nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA ein neues Leben beginnen will. Bei der 82. Globe-Verleihung setzte er sich unter anderem gegen Ralph Fiennes ("Konklave"), Timothée Chalamet ("A Complete Unknown") und Daniel Craig ("Queer") durch.

Die Brasilianerin Fernanda Torres erhielt den Golden Globe als Hauptdarstellerin in einem Drama. Die 59-jährige Schauspielerin überzeugte mit ihrer Rolle in "I'm Still Here" des brasilianischen Filmemachers Walter Salles. Der Film erzählt von einer Familie, die die grausamen Auswirkungen der brasilianischen Militärdiktatur in den 1970er Jahren miterlebte. Torres setzte sich unter anderem gegen Pamela Anderson ("The Last Showgirl"), Angelina Jolie ("Maria"), Tilda Swinton ("The Room Next Door"), Nicole Kidman ("Babygirl") und Kate Winslet ("Die Fotografin") durch.

US-Schauspielerin Demi Moore gewann den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie/Musical. Die 62-Jährige überzeugte mit ihrer Rolle in dem Horrorfilm "The Substance" der Französin Coralie Fargeat. Sie spielt darin eine ältere Schauspielerin, deren Ruhm etwas verblasst ist, und die deswegen ihr jugendliches Aussehen optimieren will. Moore setzte sich gegen Karla Sofía Gascón ("Emilia Pérez"), Amy Adams ("Nightbitch"), Cynthia Erivo ("Wicked"), Mikey Madison ("Anora") und Zendaya ("Challengers") durch.

Sichtlich gerührt nahm Moore den Preis entgegen. Seit 45 Jahren arbeite sie als Schauspielerin, aber nun habe sie zum ersten Mal etwas gewonnen, sagte Moore, die zuvor nur mit weniger bekannten Nischen-Auszeichnungen bedacht worden war.

Der rumänisch-amerikanische Schauspieler Sebastian Stan gewann den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie/Musical. Der 42-jährige Schauspieler überzeugte mit seiner Rolle in der schwarzen Komödie "A Different Man". Sie handelt von einem Mann mit einem deformierten Gesicht, der sich nach einem Experiment in einen äußerlich attraktiven Mann verwandelt. Anders als erwartet, bringt ihm das kein Glück.

Triumph für "The Brutalist"

Als bestes Filmdrama erhielt "The Brutalist" von US-Regisseur Brady Corbet den Golden Globe. Er setzte sich gegen "A Complete Unknown", "Dune: Part Two", "Nickel Boys", "Konklave" von Edward Berger und "September 5" des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum durch.

Das opulente Historiendrama "Shogun" und die smarte Showbiz-Comedy "Hacks" holten bei den Golden Globes Preise als beste Serien des Jahres. Die Literaturverfilmung "Shogun" wurde von der Auslandspresse in Hollywood zur besten Dramaserie des Jahres erklärt. Hiroyuki Sanada und Anna Sawai gewannen auch den Golden Globe als beste Drama-Hauptdarsteller. Tadanobu Asano wurde als bester TV-Nebendarsteller ausgezeichnet und hielt eine enthusiastische Rede. Die Historienserie über japanische Samurai-Kultur hatte im September bereits 18 Emmy Awards gewonnen, ein neuer Rekord für die TV-Preise.

Comedyserien-Abräumer handelt von einer Komikerin

"Hacks" über eine alternde Stand-up-Komikerin in Las Vegas gewann den Golden Globe als beste Comedy- oder Musicalserie. Es war nach 2022 die zweite solche Auszeichnung für die Serie. Jean Smart siegte wie schon 2022 als beste Hauptdarstellerin einer Comedy. Bester Hauptdarsteller einer Comedyserie wurde Jeremy Allen White als Koch Carmy in "The Bear".

Die französische Produktion "Emilia Pérez" erhielt die begehrte Auszeichnung in der Sparte "Komödie/Musical". Der Musicalfilm von Starregisseur Jacques Audiard setzte sich gegen "Anora", "Challengers", "A Real Pain", "The Substance" und "Wicked" durch. Die Story dreht sich um einen mexikanischen Kartellboss, der sein Geschlecht zur Frau angleichen lässt. Die Spanierin Karla Sofía Gascón spielt die Hauptrolle.

Bei den Miniserien lag der Stalker-Thriller "Baby Reindeer" vorne. Jessica Gunning siegte auch als beste TV-Nebendarstellerin. Beste Hauptdarstellerin einer Miniserie wurde Jodie Foster für die Krimiserie "True Detective". Den Golden Globe als bester Hauptdarsteller bekam Colin Farrell für den "Batman"-Ableger "The Penguin".

Die deutsche Koproduktion "Die Saat des heiligen Feigenbaums" ging bei der Vergabe der Golden Globes leer aus. Der Film erzählt von den Auswirkungen der politischen Proteste im Iran auf eine Familie mit zwei Töchtern. Deutschland hat "Die Saat des heiligen Feigenbaums" auch für die 97. Oscar-Verleihung im März eingereicht. Der Film wurde hauptsächlich in Deutschland produziert und kann daher für das Land ins Rennen gehen. Auch die deutsche Produktion "September 5" über das Münchner Olympia-Attentat 1972, die in der Kategorie Bestes Drama nominiert gewesen war, ging leer aus.

Deutsche Komponisten gehen leer aus

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Die Filmkomponisten und Musiker Trent Reznor und Atticus Ross räumten mit dem Soundtrack des Films "Challengers" bei der Preisverleihung ab. Die deutschen Komponisten Hans Zimmer und Volker Bertelmann gingen hingegen leer aus. Der gebürtige Frankfurter Zimmer hatte mit der Filmmusik für das Science-Fiction-Drama "Dune: Part Two" seine 16. Globe-Nominierung geholt. Sein Düsseldorfer Kollege Volker Bertelmann war für den Soundtrack von Edward Bergers "Konklave" im Rennen. 2023 hatte er mit der Vertonung von Bergers Kriegsfilm "Im Westen nichts Neues" den Oscar gewonnen. Ebenfalls im Rennen waren diesmal Daniel Blumberg ("The Brutalist"), Kris Bowers ("The Wild Robot") sowie Clément Ducol und die Sängerin Camille ("Emilia Pérez").

Die Globe-Verleiher gaben die Preisträger in 27 Film- und Fernsehkategorien in der Nacht in Beverly Hills bekannt. Die 82. Trophäen-Gala wurde live vom US-Sender CBS ausgestrahlt. Die Golden Globes gelten als wichtiger Fingerzeig dafür, wer bei der Verleihung der Oscars am 2. März 2025 zum Zuge kommen könnte.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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