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Videobotschaft vor TV-AbschiedGottschalk: "Macht euch um mich bitte keine Sorgen"

06.12.2025, 10:30 Uhr
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In den EMG Studios in Hürth gehen für Jauch, Schöneberger und Gottschalk gemeinsam heute Abend ein letztes Mal die Scheinwerfer an. (Foto: picture alliance/dpa)

Ein letztes Mal Rampenlicht, eine letzte große Show: Am Abend gehen bei RTL für Thomas Gottschalk eine TV-Karriere und für die Zuschauer eine Ära zu Ende. Doch die schwere Erkrankung des Showmasters bereitet vielen Fans Sorgen. Der 75-Jährige begegnet dem mit trotzigem Optimismus.

Mit einer Videobotschaft hat sich Moderator Thomas Gottschalk vor seinem letzten TV-Auftritt an seine Fans gewandt. "Macht euch um mich bitte keine Sorgen", sagte der 75-Jährige in dem auf Instagram veröffentlichten Video. "Ihr wisst, dass ich die Dinge positiv angehe. Das tue ich auch in diesem Falle." Am vergangenen Sonntag hatte der Entertainer bekannt gegeben, an Krebs erkrankt zu sein.

In dem Videogruß am Morgen vor seinem Abschied in der Show "Denn sie wissen nicht, was passiert" bei RTL (heute um 20.15 Uhr) sagte er weiter: "Ich hoffe, ihr schaltet ein und seid dabei, ich bin auf jeden Fall dabei." Und dann schickte er noch hinterher: "In diesem Sinne wünsche ich euch frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr. Euer Thomas."

Mit Gottschalk ziehen sich auch seine Co-Stars Günther Jauch und Barbara Schöneberger nach sieben Jahren aus der RTL-Spielshow zurück, wie der Sender mitteilte. "Gemeinsam haben die drei die Show über Jahre hinweg maßgeblich mit ihrem Zusammenspiel, ihrem Humor und ihrer Spontaneität geprägt", hieß es von RTL.

Flapsigkeit wird Gottschalk zum Verhängnis

Entertainer Gottschalk hatte seine Erkrankung bis vor wenigen Tagen geheim gehalten, auch dann noch, als er bei öffentlichen Auftritten bereits angeschlagen und unkonzentriert wirkte, sich verhaspelte und Häme einstecken musste. Momente der Schwäche wie bei der Bambi-Gala in München kannte das Publikum von dem Entertainment-Profi nicht.

Dem einstigen Liebling der Fernsehnation gelang es zuletzt nicht mehr so leicht wie früher, die Herzen zu erobern. Gottschalk eckte mit Aussagen an. Sei es in seinem inzwischen beendeten "Supernasen"-Podcast mit Mike Krüger oder in Interviews. Der Moderator wiederum fühlte sich zuletzt oft unverstanden, er beklagte sich auch öffentlich darüber.

Die Flapsigkeit, die einst als seine große Stärke galt, wurde ihm ein Stück weit zum Verhängnis. Bei der Romy-Verleihung sagte Gottschalk nun einmal mehr, er habe sich in seiner Karriere eben oft nicht richtig überlegt, was er gesagt habe.

Entertainer der alten Schule

Rund 50 Jahre im Showgeschäft liegen hinter ihm. Auch wenn er immer seine Liebe zum Radio betonte, so war es das Fernsehen, das Gottschalk in die A-Liga der Showmaster katapultierte. Im Bayerischen Rundfunk ließ er sein Moderatoren-Talent sowie sein Gespür für Situationskomik und schnellen Witz aufblitzen. Mit "Wetten, dass ..?" im ZDF schaffte er es, Millionen Menschen vor den Fernsehgeräten zu versammeln - und wurde zur Fernsehikone.

Allerdings war längst nicht jede Show, die er moderierte, ein Quotenschlager. Mit seiner Late-Night-Show bei RTL setzte er Mitte der 1990er Jahre noch Maßstäbe, Formate wie "Gottschalks Hausparty" bei Sat.1 oder der Vorabend-Talk im Ersten sind dagegen inzwischen weitgehend in Vergessenheit geraten.

Ein "Wetten, dass ..?"-Revival im Jahr 2021 versetzte dann die TV-Nation kurzzeitig geradezu in einen Rausch. Fast 14,5 Millionen Menschen tauchten für einen Abend ein in die Ära des "TV-Lagerfeuers der Nation", eine Zeit, in der Gottschalk mit seiner Art das Fernsehen aufmischte, als modern und frech galt - und die ihn heute zum letzten großen Entertainer alter Schule macht.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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