Unterhaltung

Abends guckt er Serie Heino will noch bis 104 auftreten

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Macht keine Anstalten, sich von der Bühne zu verabschieden: Heino.

Macht keine Anstalten, sich von der Bühne zu verabschieden: Heino.

(Foto: IMAGO/APress International)

Nach dem Tod seiner Frau Hannelore verkriecht sich Heino nicht etwa zu Hause. Er scheint stattdessen geradezu noch einmal aufzudrehen. Nun erklärt er, er wolle auf der Bühne Johannes Heesters nacheifern. Und auch privat wisse er seine Zeit zu nutzen.

86 Jahre ist Heino inzwischen alt. Doch der Schlager- und Volksmusikstar denkt nicht an den Ruhestand - auch nicht nach dem Tod seiner Frau Hannelore Ende 2023. Er wolle sich vielmehr die Unterhaltungslegende Johannes "Jopie" Heesters zum Vorbild nehmen, erklärte er nun.

"Wir haben einen Vertrag, bis ich 104 werde, weil Johannes Heesters stand mit 104 noch auf der Bühne, da will ich ihm nacheifern", sagte Heino bei einer Veranstaltung in Dresden. Er habe Spaß daran, zu zeigen, dass man auch im höheren Alter noch schön singen könne, so Heinz Georg Kramm, wie Heino mit bürgerlichem Namen heißt. Heesters war 2011 im Alter von 108 Jahren gestorben.

Seit dem Verlust von Hannelore lebt Heino mit seinem Manager Helmut Werner, dessen Frau und deren Sohn unter einem Dach zusammen in Kitzbühel. "Mit meiner Musik und der neuen Familie bin ich sehr glücklich", sagte der Sänger. "Ich hätte es nicht besser treffen können."

Auch mal ein Gläschen Rotwein

Der anderthalb Jahre alte Junge halte auch ihn auf Trab. "Im Grunde bin ich wieder fit", sagte Heino. "Ansonsten bin ich sehr diszipliniert und schlafe mich aus, wie sich das für einen älteren Herrn gehört. Abends trinke ich schon mal ein Gläschen Rotwein." Und wer hätte das gedacht? Heino hat ein Serien-Faible, wenn auch für eine Serie, die schon (sehr) lange abgedreht ist: Er schaue mit Vorliebe "Columbo", plauderte er aus.

Bereits am Wochenende hatten Heino und sein Manager verraten, dass der Sänger bei seiner bevorstehenden Tournee "Made in Germany" auch die deutsche Nationalhymne "Einigkeit und Recht und Freiheit" singen wolle. Manager Werner sagte über die Pläne, die dritte Strophe vom "Lied der Deutschen", also die Nationalhymne, bei den Konzerten anzustimmen: "Damit setzen wir ein Zeichen, dass sie das ganze Jahr gesungen wird, nicht nur am Tag der Deutschen Einheit."

Heino zeige seinen Stolz auf die Heimat, auf Brauchtum und deutsche Kultur, sagte Werner. Dafür sollten auch die Tour-Plakate in Schwarz-Rot-Gold stehen.

Das "Lied der Deutschen" mehrfach eingesungen

Heino hatte die Nationalhymne unter anderem vor gut 25 Jahren für einen Boxkampf von Henry Maske eingesungen. Dies sei Heinos meistgestreamter und heruntergeladener Titel bei der Plattenfirma, weit vor "Blau blüht der Enzian", so Werner. Dieses offensichtliche Interesse sei ein Grund, die Hymne ins Konzertprogramm zu nehmen. Bei den Auftritten im Bundesgebiet sei Mitsingen ausdrücklich erwünscht.

Bereits 1977 hatte Heino hingegen alle drei Strophen des Deutschlandliedes - inklusive der ersten Strophe mit der Passage "Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt" - eingesungen. Dies brachte ihm heftige Kritik ein, die ihm bis heute nachhängt. Heino verteidigte sich dagegen stets damit, dass er vom damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger gebeten worden sei, das komplette Lied zu Unterrichtszwecken einzusingen. Filbinger wiederum trat 1978 von seinem Posten zurück, nachdem bekannt geworden war, dass er als Marinerichter im Nationalsozialismus in mehrere Todesurteile involviert gewesen war.

Bei seiner kommenden Tournee will Heino zudem erstmals seit 30 Jahren seine früheren Erfolgstitel wieder in voller Länge auf der Bühne präsentieren. "Das ist dann auch für mich Neuland, ich muss meine alten Titel wieder auswendig lernen und das ist bei so vielen Hits viel", sagte der Sänger, der in 65 Jahren über 1300 Titel auf Platte aufgenommen hat. 25 bis 30 sollen ins Programm kommen, neben Klassikern wie "La Paloma" und "Rosamunde" auch ein Lied wie "Junge" von Die Ärzte, das Heino - nicht unbedingt zur Freude der Berliner Band - gecovert hat.

Heino hat nach eigenen Worten bewusst kleinere Säle mit höchstens 800 Plätzen für die Tour gewählt, die am 10. Mai in Coswig bei Dresden beginnt. "Ich hasse große Hallen, 10.000 bis 15.000 Leute, das ist unpersönlich", sagte Heino. Er wolle, dass die Leute ihm zuhören.

Quelle: ntv.de, vpr/dpa

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