Rob Reiner von Sohn getötet?Hollywood trauert um "Harry und Sally"-Regisseur

Hollywood steht unter Schock: Rob Reiner und seine Ehefrau Michele werden tot in ihrem Haus gefunden. Die Mordkommission ermittelt, der gemeinsame Sohn wird verdächtigt. Freunde wie Billy Crystal trauern um den Kult-Regisseur.
Mit Filmen wie "Harry und Sally" hat Rob Reiner Generationen von Kinogängern geprägt und Filmgeschichte geschrieben. Der am Sonntag tot aufgefundene Regisseur hinterlässt nicht nur ikonische Werke, sondern auch enge Freunde - allen voran Schauspieler Billy Crystal, Hauptdarsteller von Reiners legendärer Beziehungskomödie. Crystal gehörte nicht nur zu den ersten, die öffentlich um Reiner trauerten, er begab sich auch unmittelbar zum Haus des Verstorbenen.
Billy Crystal wurde kurz nach Bekanntwerden von Rob Reiners Tod beim Verlassen des Hauses im Stadtteil Brentwood gesehen. Er sei sichtlich aufgelöst gewesen und habe geweint, berichtete ein Nachbar dem lokalen Sender "ABC 7 Los Angeles". Auch "Harry und Sally"-Kollege Larry David soll bereits vor Ort gewesen sein. Der 78-Jährige habe sich ebenfalls niedergeschlagen gezeigt. In dem Haus soll sich eine schwere Familientragödie ereignet haben.
Am Sonntag wurden Rob Reiner und seine Ehefrau Michele tot in ihrem gemeinsamen Zuhause aufgefunden. Nach ersten Erkenntnissen sollen beide getötet worden sein und Schnittverletzungen aufgewiesen haben. Die Mordkommission ermittelt. Als Verdächtiger gilt der gemeinsame Sohn Nick. Rob und Michele Reiner waren seit 36 Jahren verheiratet und hatten drei Kinder.
Billy Crystal und Rob Reiner verband eine jahrzehntelange Freundschaft. Kennengelernt hatten sie sich bereits 1975 am Set der Kultsitcom "All In The Family", in der sie vor der Kamera beste Freunde spielten. Aus der Serienhandlung wurde schnell Realität. In einer Kolumne für den "Hollywood Reporter" erinnerte sich Crystal im September 2016 an die Anfänge dieser Verbindung. "Es hat wirklich gut funktioniert, und wir sagten: 'Es fühlt sich auf der Bühne richtig an - warum machen wir das nicht auch im Alltag weiter?'", schrieb er. So seien sie beste Freunde geworden. "Als ich hierherzog, verbrachten wir einfach unglaublich viel Zeit miteinander."
1989 schufen die beiden mit der romantischen Komödie "Harry und Sally" schließlich einen Film, der bis heute Kultstatus genießt. Besonders die berühmte Restaurantszene, in der Meg Ryan Billy Crystal einen Orgasmus vorspielt, ging in die Hollywood-Geschichte ein und wurde unzählige Male parodiert. Ihren Abschluss findet sie mit dem legendären Satz einer älteren Kundin vom Nebentisch, gespielt von Rob Reiners Mutter Estelle: "Ich nehme das Gleiche wie sie."
"Was für ein riesiger Verlust"
Rob Reiner begann seine Karriere als Schauspieler in "All In The Family", bevor er sich als Regisseur und Produzent zu einer der prägenden Figuren des US-Kinos entwickelte. Filme wie "Stand by Me" und "Eine Frage der Ehre" machten ihn weit über Hollywood hinaus bekannt. Wie groß sein Einfluss war, zeigt sich nun in den zahlreichen Reaktionen aus der Filmwelt.
John Cusack, der in Reiners Regiedebüt "Der Volltreffer" (1985) mitspielte, schrieb auf X: "Schockiert über den Tod von Rob Reiner - ein großartiger Mann."
Ben Stiller äußerte sich ebenfalls tief betroffen: "Was für ein riesiger Verlust." Reiner sei einer seiner Lieblingsregisseure gewesen und habe sich erfolgreich aus dem großen Schatten seines Vaters Carl Reiner gelöst. "'Spinal Tap' ist eine der besten Komödien aller Zeiten - und die Liste ließe sich noch fortsetzen. Er war ein freundlicher, fürsorglicher Mensch und unglaublich witzig. Ich kannte ihn nicht gut, war aber immer ein Fan und empfinde tiefe Trauer für alle, die ihn kannten, und für seine Familie."
Auch der frühere US-Präsident Barack Obama meldete sich mit bewegenden Worten zu Wort. Gemeinsam mit seiner Frau Michelle zeigte er sich untröstlich über den tragischen Tod von Rob und Michele Reiner. Der Regisseur habe einige "unserer liebsten Geschichten auf der Leinwand" geschaffen. "Doch hinter all den von ihm geschaffenen Geschichten stand ein tiefer Glaube an das Gute im Menschen - und ein lebenslanges Engagement, diesen Glauben in die Tat umzusetzen."
Das ehemalige Monty Python-Mitglied Eric Idle gab via X bekannt, dass er am Abend vor seinem Tod noch "über eine Stunde lang" mit Reiner gesprochen habe. "Rob Reiner war ein liebenswerter Mensch", so Idle. "Ich habe seine Gesellschaft immer sehr geschätzt. ... Ich werde ihn vermissen. Ein kluger, talentierter und sehr nachdenklicher Mann. Es ist so schrecklich."
Elijah Wood, der 1994 in Reiners "North" mitwirkte, schrieb auf X: "Ich bin entsetzt über den Tod von Rob Reiner und seiner wunderbaren Frau Michele. Ich sende ihren Kindern und ihrer Familie viel Liebe."
Christopher Guest, der neben Reiner in "This Is Spinal Tap" (1984) sowie auch in dessen Streifen "Die Braut des Prinzen" (1987) mitwirkte, und seine Frau Jamie Lee Curtis sagten in einer gemeinsamen Erklärung, dass sie "betäubt, traurig und schockiert über den gewaltsamen, tragischen Tod unserer lieben Freunde Rob und Michelle Singer Reiner" seien "und dass unser EINZIGES Anliegen und unsere ganze Aufmerksamkeit derzeit ihren Kindern und ihren unmittelbaren Familien gelten und wir ihnen jede nur mögliche Unterstützung zukommen lassen werden, um ihnen zu helfen". Es werde später noch "genug Zeit sein, um über das kreative Leben zu sprechen, das wir gemeinsam geführt haben, und über den großen politischen und sozialen Einfluss, den beide auf die Unterhaltungsindustrie, die frühkindliche Entwicklung, den Kampf für die Homo-Ehe und ihr globales Engagement für eine Welt in der Krise hatten", schrieb das Paar weiter. Aber: "Wir haben großartige Freunde verloren. Bitte geben Sie uns Zeit zu trauern."