"Kein Groll auf Charles, aber" Hugh Jackman: Monarchie in Australien am Ende
18.02.2023, 21:00 Uhr
Der Abschied vom Commonwealth wird für Australien kommen, sagt Hugh Jackman der BBC.
(Foto: REUTERS)
Als Lady Diana Prinz Charles heiratete, fuhr sein Vater noch Champagner auf. Doch nach dem Tod der Queen sieht der australische Schauspieler Hugh Jackmann sein Land auf dem Weg zur Republik. Die Abnabelung vom Commonwealth passiere ohne Groll, aber zwangsläufig, meint der X-Men-Star.
Der "Wolverine"-Star Hugh Jackman erläutert in einem BBC-Interview seine Einstellung zum politischen Status seiner Heimat Australien. In der BBC-One-Talkshow "Sunday with Laura Kuenssberg" erklärt Jackman, dass eine Abspaltung von der britischen Monarchie hin zu einer Republik "unvermeidlich" sei. Er selbst hege zwar "keinen Groll" gegenüber König Charles III., aber eine Abkehr vom Commonwealth sei "eine natürliche Entwicklung eines Landes". Der Schauspieler ist Kind britischer Auswanderer, kam in Sydney zur Welt, wuchs dort auf, besitzt aber neben der australischen auch die britische Staatsbürgerschaft.
Er entstamme einem Elternhaus, in dem das britische Königshaus durchaus gefeiert wurde, erzählt der 54-Jährige. Sein Vater hätte zum Beispiel die ganze Familie bei der Hochzeit im Jahr 1981 von Prinzessin Diana und Prinz Charles vor dem Fernseher versammelt und sogar Champagner serviert. Bis heute wisse er die Leistung der verstorbenen Queen Elizabeth II. und ihres Nachfolgers König Charles III. sehr zu schätzen: "Ich bewundere sie und ich wünsche ihnen nur das Beste."
Prinz Charles III. verschwindet vom Fünf-Dollar-Schein
In Australien herrscht derzeit eine rege öffentliche Diskussion über die zukünftige Rolle des Landes. Momentan ist man Mitglied des Commonwealth of Nations, eine lose Verbindung souveräner Staaten, die zumeist aus ehemaligen Kolonien Großbritanniens besteht. Das offizielle Staatsoberhaupt in Australien ist der britische Monarch, der vor Ort durch einen Generalgouverneur vertreten wird. Verstärkt durch den Tod der Queen wird dieser Status in Australien und vielen weiteren Commonwealth-Ländern derzeit auf den Prüfstein gestellt.
Zuletzt wurde "Down Under" im Jahr 1999 über diesen Status demokratisch abgestimmt: Damals entschieden sich 55 Prozent der Wähler für einen Verbleib in den monarchischen Strukturen. Eine kürzlich getroffene Entscheidung sorgte nun für Aufsehen: König Charles III. wird nicht wie seine Mutter Queen Elizabeth II. auf dem dortigen Fünf-Dollar-Schein zu sehen sein. Beobachter werten diesen Schritt als ein weiteres Indiz des kaum aufzuhaltenden Abnabelungsprozesses des Landes.
Quelle: ntv.de, mau/spot