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Ohne Saufen, Sex, Drogen & Layla Ikke Hüftgold bewirbt sich für den ESC

Singt er sich tatsächlich zum ESC? Ikke Hüftgold.

Singt er sich tatsächlich zum ESC? Ikke Hüftgold.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ballermann-Sänger Ikke Hüftgold steht für so besonders wertvolles Liedgut wie "Dicke Titten, Kartoffelsalat", "Eine Muh, eine Mäh" oder zuletzt den Aufreger-Song "Layla", den er produziert hat. Die Chance zur ESC-Teilnahme erhielt er trotzdem oder gerade deshalb aber bisher nicht. Das will er nun ändern.

Er nennt sich Ikke Hüftgold, heißt aber eigentlich Matthias Distel. Und auch seine schwarze Mähne ist nicht so ganz echt, sondern eine Perücke. Durchaus handfest sind allerdings die Erfolge, die der 46-Jährige seit geraumer Zeit vorzuweisen hat.

So mauserte er sich in den vergangenen Jahren zu einem der bekanntesten Ballermann-Stars. Den Durchbruch bescherte ihm 2014 bezeichnenderweise der Song "Dicke Titten, Kartoffelsalat". Doch auch mit Liedern wie "So gehn die Gauchos", "Eine Muh, eine Mäh" oder "Unten kommt die Gurke rein" bringt er das promillegeschwängerte Partyvolk zum Toben.

Doch nicht nur das: Hüftgold zieht auch hinter den Kulissen die Fäden. So schreibt und produziert er auch für zahlreiche andere Stimmungskanonen von Jürgen Milski über Mia Julia Brückner bis Lorenz Büffel die Hits. Sein letzter großer Coup: das umstrittene Lied "Layla" von DJ Robin und Schürze, über das eine Zeit lang ganz Deutschland zu diskutieren schien. Hüftgold hat es produziert.

"Sensationell"

Dass die Prominenz des Sängers inzwischen auch weit über Bierkönig, Mega Park und Schinkenstraße hinausgeht, ist zudem seinen diversen TV-Auftritten in den vergangenen Jahren geschuldet. Und das nicht nur bei "Promi Big Brother". Bei "Hart aber fair" wurde Hüftgold schon auch mal zum Thema Massentourismus befragt, während er sich bei "Stern TV" der Sexismus-Debatte um "Layla" stellte. Denn trotz seines prolligen Ballermann-Images - auf den Kopf gefallen ist der gebürtige Hesse nicht.

So geht Hüftgold auch seinen jetzigen Versuch, möglicherweise für Deutschland beim Eurovision Song Contest (ESC) zu landen, ziemlich clever an. Nachdem er sich 2021 schon einmal erfolglos um eine Vorentscheid-Teilnahme beworben hat, dürfte seine Bewerbung durchaus ernst gemeint sein. "Letztes Jahr bin ich gnadenlos gescheitert. Da dachte ich, stelle ich das Konzept um", erklärt Hüftgold dazu im RTL-Gespräch und ergänzt: "Ich mache jetzt ein richtig schönes Lied - mit richtig gutem Text."

Gesagt, getan. Und so hat Hüftgold inzwischen auf seiner Instagram-Seite sein Lied für Liverpool im kommenden Jahr vorgestellt. "Sensationell - Ikke fährt 2023 mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit und dem wahrscheinlich ziemlichsten Gewinnersong nach Liverpool zum Finale des Eurovision Song Contest", gibt er sich bereits extrem siegesgewiss.

13 Points für Hüftgold?

"0 Punkte für Deutschland? Nicht mit Hüftgold!", ist er überzeugt und liefert dazu auch gleich die Erklärung: "Denn der 'Song mit gutem Text' stellt nicht nur alle Songs mit schlechtem Text in den Schatten, sondern funktioniert dank eines revolutionären La-La-La-Parts selbst in deutscher Sprache auch international! Und das dazu komplett 'ohne Saufen, Sex und Drogen' … also endlich mal ein Lied mit gutem Text." Dafür würden sogar die notorischen "twelve points" und "douze points" nicht ausreichen: "13 Points for Hüftgold!"

Dazu gibt es das Lied in voller Länge als Video. Den ESC-Verantwortlichen der ARD dürfte beim Anblick des im goldenen Anzug trällernden Hüftgold schon mal die Düse gehen. Jedenfalls dann, sollte sich für den Ballermann-Star womöglich eine ähnliche Solidaritätswelle auftürmen wie in diesem Jahr für die Gruppe Eskimo Callboy (inzwischen: Electric Callboy). Weil sie trotz massiver Fan-Unterstützung nicht zum Vorentscheid zugelassen wurde, setzte es einen gehörigen Shitstorm.

Auch Hüftgold hat vermutlich das Potenzial, einiges an Unterstützerinnen und Unterstützern zu aktivieren. Und so ist wohl tatsächlich nicht gänzlich auszuschließen, dass er in England, das stellvertretend für die 2022 siegreiche Ukraine den ESC im kommenden Jahr austragen wird, zum Refrain ansetzen wird: "La la la ..."

Quelle: ntv.de, vpr

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