USA ohne Herrenmagazin Ist der "Playboy" auch bei uns am Ende?
20.03.2020, 14:44 Uhr
Das Cover der aktuellen deutschen "Playboy"-Ausgabe ziert Schauspielerin Janine Pink.
(Foto: Thomas Fiedler für PLAYBOY Deutschland April 2020)
In den USA endet demnächst eine über 60-jährige Ära. Der gedruckte "Playboy" wird dort bis auf Weiteres eingestampft - wegen Auflageverlusten und Produktionsproblemen durch die Corona-Krise. Was bedeutet das für den deutschen Ableger des Magazins? Sind auch seine Tage gezählt?
Der US-"Playboy" hat angekündigt, die kommende Frühjahrs-Ausgabe werde die letzte sein, die in diesem Jahr noch am Kiosk erscheint. Für 2021 seien höchstens Sonderausgaben denkbar. Nach Auflagenverlusten in der Vergangenheit setzen nun auch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie dem Magazin zu.
Hierzulande werde hingegen weiterhin auf Print gesetzt, versicherten die Macher der deutschen Ausgabe, die von der Kouneli Media GmbH herausgegeben wird. "Anders als die 'Playboy'-US-Ausgabe, die in diesem Jahr nur mit der aktuellen 'Spring Issue' erscheinen soll, setzt der deutsche Playboy (...) weiter verstärkt auch auf gedruckte Magazine", heißt es in einer Mitteilung.
Laura Müller sei Dank
Daran ist auch Laura Müller, die Freundin von Sänger Michael Wendler, nicht ganz unbeteiligt. Wie es weiter heißt, habe der deutsche "Playboy" mit der Februarausgabe mit Titelstar Müller "seine Kioskverkäufe seit Jahresanbeginn signifikant steigern" können. Das Heft habe sich im Vergleich fast doppelt so gut wie die Vorjahresausgabe verkauft. "Auch die digitale Version verkaufte sich im 'Playboy'-Magazinshop besser als alle Ausgaben im Jahr 2019 zusammen."
Die Corona-Pandemie ändere ebenfalls nichts an der Entscheidung, beim deutschen "Playboy" auch weiterhin auf die Säule Print zu setzen. "Auch wir konnten natürlich nicht vorhersehen, dass ein Virus das öffentliche Leben in Teilen der Welt lahmlegen würde. Aber auch trotz der akuten Bedrohung durch das Coronavirus ist der deutsche 'Playboy' stabil und winterfest aufgestellt", erklärte Chefredakteur Florian Boitin.
Ein hoher Anteil der Erlöse stamme zwar unter anderem aus digitalen Editionen und werde auf den digitalen Plattformen erwirtschaftet, aber für den deutschen "Playboy" trage "das Print-Magazin nach wie vor maßgeblich zum Gesamtumsatz und Ergebnis bei". Seit Jahren steigende Abonnentenzahlen zeigten, "dass 'Playboy' nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt" habe.
Quelle: ntv.de, vpr/spot