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Ukrainische ESC-Gewinnerin Jamala ist Stargast beim Vorentscheid

Ihr Auftritt beim deutschen Vorentscheid soll ein Zeichen setzen: die ukrainische ESC-Gewinnerin Jamala.

Ihr Auftritt beim deutschen Vorentscheid soll ein Zeichen setzen: die ukrainische ESC-Gewinnerin Jamala.

(Foto: picture alliance / AA)

Sechs Jahre ist es her, dass die Ukraine letztmals den Eurovision Song Contest gewonnen hat. Sängerin Jamala siegte damals mit ihrem Song "1944" und holte den Wettbewerb damit 2017 nach Kiew. Nun beehrt sie am Freitag den deutschen Vorentscheid.

Die ukrainische Gewinnerin des Eurovision Song Contests (ESC) von 2016, Jamala, tritt am Freitagabend live beim deutschen Vorentscheid in Berlin auf. "Sie ist der weitere Stargast bei 'Germany 12 Points - der deutsche ESC-Vorentscheid' und wird dort unter anderem ihren Gewinnersong '1944' singen", teilte der innerhalb der ARD verantwortliche Norddeutsche Rundfunk (NDR) mit.

Moderatorin Barbara Schöneberger werde mit Jamala auch über deren Flucht aus Kiew wegen des Einmarsches russischer Truppen sprechen, heißt es. Gemeinsam mit ihren Kindern sei Jamala bei ihrer Schwester in Istanbul untergekommen. Der Ehemann sei in der Ukraine geblieben.

In der Live-Show "Germany 12 Points" entscheidet sich, wer im Mai für Deutschland zum ESC nach Turin fährt. Die Sendung soll nach NDR-Angaben - wie der ganze Abend im Ersten, in den Dritten Programmen der ARD, in ONE, auf eurovision.de und in der ARD Mediathek - im Zeichen der Solidarität mit der Ukraine stehen.

Von Ruslana bis Verka Serduchka

Die Ukraine ist ein erfolgreiches Land beim ESC: Seit 1991 ist die ehemalige Sowjetrepublik unabhängig. 2003 startete die Ukraine in Riga erstmals beim ESC und gleich im zweiten Jahr, 2004 in Istanbul, gewann Ruslana ("Wild Dances").

2016 beim ESC in Stockholm gelang der zweite Sieg mit Jamala. Ihr Siegerlied "1944" handelt von der Deportation der Krimtataren durch Josef Stalin. Auch das Schicksal ihrer eigenen Familie hatte Jamala darin besungen, denn unter den Vertriebenen war damals auch ihre Uroma. 2005 und 2017 fand der internationale Musikwettbewerb jeweils in Kiew statt.

Vielen in Erinnerung ist auch die Dragqueen Verka Serduchka als ukrainische Teilnehmerin. Sie belegte 2007 in Helsinki mit dem sinnfreien Songtitel "Dancing Lasha Tumbai" den zweiten Platz beim ESC. Hinter Verka Serduchka, einer bunt gekleideten alten Dame, steckt der Künstler Andrej Danilko. Der 48-Jährige hatte vergangene Woche ein Stinkefinger-Bild auf Instagram in Richtung des kriegsführenden Russlands veröffentlicht.

Mit Kalush Orchestra nach Turin

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In diesem Jahr will die Ukraine die Band Kalush Orchestra mit dem Titel "Stefania" zum ESC schicken. Das Lied muss sich erst noch in einem der Halbfinals (10. und 12.5.) qualifizieren. Eine zunächst gekürte Kandidatin war Mitte Februar abgesprungen. Hintergrund waren offene Fragen zu einer Reise der Sängerin auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim im Jahr 2015.

Russland dagegen wurde nach der Invasion in die Ukraine vom Senderverbund EBU (Europäische Rundfunkunion) als ESC-Veranstalter vom diesjährigen Song Contest ausgeschlossen.

Quelle: ntv.de, vpr/dpa

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