Unterhaltung

"Ich singe sehr gern" Jauchs Nerv-Kandidatin verteidigt sich

Sie war vor allem nervös: "Wer wird Millionär?"-Kandidatin Ellen Marquardt.

Sie war vor allem nervös: "Wer wird Millionär?"-Kandidatin Ellen Marquardt.

(Foto: TVNOW / Stefan Gregorowius)

Mit Wortkargheit, aber auch mit Gesang treibt eine Kandidatin Günther Jauch bei "Wer wird Millionär?" fast zur Weißglut. Und die Zuschauer. Jetzt rechtfertigt sie ihr Verhalten und stellt klar, dass sie keine in die Sendung geschmuggelte Witzfigur ist.

Wer am Montag bei "Wer wird Millionär?" reinschaltete, wollte seinen Augen kaum trauen. Und seinen Ohren. Jedenfalls in der Zeit, in der Kandidatin Ellen Marquardt auf dem Ratestuhl Platz genommen hatte.

Schließlich weigerte sich die 66-Jährige aus Neuss beharrlich, mit Günther Jauch ein Gespräch anzufangen. Auch um ihre Kuscheltiere, die sie mitgebracht hatte, gab es Streit. Als der Moderator sie fragte, ob er eines ihrer aus Handtüchern gebastelten Geschöpfe haben könne, antwortete sie ihm mit einem barschen "Nein!". Dafür setzte sie ungefragt zu einem schaurig-schrägen Ständchen an.

"Ich glaub's ja nicht"

"Ein Hauch von Katzenmusik", entfuhr es dabei Jauch. Und auch als Marquardt mit einem Gewinn von 32.000 Euro das Feld räumen musste, konnte er seine Verwirrung über das Verhalten der Kandidatin nicht verhehlen. "Ich glaub's ja nicht", zeigte er sich ziemlich verdaddert.

Doch auch in den sozialen Netzwerken bekam die Seniorin nach ihrem skurrilen Auftritt ihr Fett weg. Einige mutmaßten gar, Satire-Profi Jan Böhmermann habe sie womöglich in die Sendung geschmuggelt.

Eine Frage des Humors?

Marquardt versucht inzwischen in mehreren Interviews, ihr denkwürdiges "Wer wird Millionär?"-Gastspiel zu erklären. "Die Leute haben nur meinen Humor nicht verstanden", rechtfertigt sie sich etwa im Gespräch mit der "Rheinischen Post". In der "Bild"-Zeitung wird sie noch etwas konkreter: "Einige Leute verstehen meine rheinländische Art nicht. Wir Rheinländer haben halt einen direkten, etwas trockeneren Humor." Zudem sei sie "total nervös" gewesen.

Vielleicht können Marquardt und Günther Jauch ja doch noch Freunde werden.

Vielleicht können Marquardt und Günther Jauch ja doch noch Freunde werden.

(Foto: TVNOW / Stefan Gregorowius)

Auch für ihren ungewöhnlichen Gesangsvortrag hat Marquardt eine Erklärung: "Ich singe sehr gerne", erläutert sie im "Bild"-Interview. "Ob gut, weiß ich jetzt nicht, denn im Studio habe ich meine Stimme nicht gehört. Ich habe mir die Zeilen zu Hause ausgedacht, und bei der Anreise bin ich sie im Geiste immer wieder durchgegangen", fügt sie hinzu.

Ebenso kann die Kandidatin im Nachhinein begründen, weshalb sie Jauch keines ihrer mitgebrachten Frottee-Tierchen vermachen wollte. "Die habe ich ihm extra nicht geschenkt", so Marquardt. Und sie ergänzt: "Der Herr Jauch ist ja ein schlauer Mensch. Elefanten haben ein gutes Gedächtnis. Nun wollte ich ihm einen Elefanten basteln, aber das habe ich zeitlich nicht mehr geschafft."

Wer ist Jan Böhmermann?

Von den nachträglichen Reaktionen auf ihren Auftritt wurde Marquardt dann selbst überrollt. "Bei mir hat am Dienstag den ganzen Tag das Telefon geklingelt“, sagt sie der "Rheinischen Post". Dabei sei sie nicht selten auch wüst beschimpft worden.

Zugleich räumt Marquardt mit den Verschwörungstheorien auf, sie sei womöglich als Fake-Nervensäge in die Sendung eingeschleust worden. Auf Jan Böhmermann angesprochen, stellt sie im "Bild"-Gespräch klar: "Diesen Mann kenne ich gar nicht. Ich schaue nicht so viel fern, ich lese mehr."

An sich habe sie die Atmosphäre im Studio als gut empfunden, so die 32.000-Euro-Gewinnerin. "Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass Herr Jauch eingeschnappt war." Sie bedauere, dass sie sich nach der Sendung nicht noch einmal mit dem Moderator habe unterhalten können, denn eigentlich habe sie ihn gern zu Kaffee und Kuchen zu sich nach Hause einladen wollen. Vielleicht hat Jauch ja dazu jetzt Lust bekommen - das würde bestimmt ein gesprächiger Kaffeeklatsch.

Quelle: ntv.de, vpr

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