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"Reform Alliance" gegründet Jay-Z und Meek Mill wollen US-Justiz reformieren

Jay-Z auf der Bühne bei einer Pressekonferenz zur neu gegründeten "Reform Alliance".

Jay-Z auf der Bühne bei einer Pressekonferenz zur neu gegründeten "Reform Alliance".

(Foto: REUTERS)

Die Rapper Jay-Z und Meek Mill machen sich mit anderen einflussreichen US-Amerikanern an die Umgestaltung des US-Rechtssystems. Vor allem die schwarze Bevölkerung fühlt sich nämlich oft ungerecht behandelt.

Mehrere einflussreiche US-Amerikaner kritisieren das US-Rechtssystem und wollen die Sache nun selbst in die Hand nehmen. Sie kommen aus dem Sport, der Unterhaltungsbranche sowie von großen Unternehmen und haben gemeinsam die "Reform Alliance" gegründet.

Neben den Rappern Jay-Z und Meek Mill sind unter anderem Michael Rubin, Mitbesitzer des Basketball-Teams Philadelphia 76ers, Robert Kraft, Besitzer der Football-Mannschaft New England Patriots, und CNN-Moderator Van Jones dabei. Gemeinsam haben sie 50 Millionen US-Dollar investiert, um ihre Allianz auf die Beine zu stellen. Deren Aufgabe soll es sein, die Zahl der Menschen, die unter Bewährungsstrafe stehen, drastisch zu reduzieren. Dafür will die "Reform Alliance" Gesetzesänderungen herbeiführen.

"Probleme betreffen Familien"

In einem Interview mit der US-TV-Nachrichtensendung "NBC News" sagte Meek Mill, er hoffe, die Allianz könne endlich die Probleme des Strafjustizsystems lösen. "Wir gehen nicht gegen das System vor, sondern versuchen, es zu reparieren", so Mill. "Diese Probleme betreffen Amerika, sie betreffen Familien, und sie betreffen Steuerzahler."

Meek Mill wurde selbst zu einer langen Bewährungsstrafe verurteilt.

Meek Mill wurde selbst zu einer langen Bewährungsstrafe verurteilt.

(Foto: imago/MediaPunch)

Mill wurde selbst im November 2017 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und erhielt damals unter dem Hashtag "FreeMeekMill" prominente Unterstützung von Jay-Z und Kevin Hart. Inzwischen ist er gegen Kaution wieder auf freiem Fuß, bekam aber zehn Jahre Bewährung aufgebrummt. Mill ist sich sicher, dass ihn allein der Gedanke daran wieder in Schwierigkeiten bringen könnte. Und so ginge es vielen in seiner Situation, nur fehle ihnen die Plattform, um darüber öffentlich zu sprechen.

In den USA können Straftaten langjährige Bewährungsstrafen nach sich ziehen. Wer gegen die strengen Auflagen verstößt, kann für Jahre im Gefängnis landen. Kritiker bemängeln, dass dies ungerecht sei und hauptsächlich die schwarze Bevölkerung treffe.

"Ich will mich nicht länger selbst bedauern"

Nun hofft Mill mit der Unterstützung der Kollegen etwas bewegen und so auch für andere Betroffene kämpfen zu können. "Auch wenn ich das Verbrechen, für das ich auf Bewährung bin, nicht begangen habe, will ich mich nicht länger selbst bedauern", sagt er. "Wir tun, was wir tun müssen, um Veränderungen herbeizuführen."

Jay-Z und Meek Mill sind nicht die einzigen US-Celebrities, die sich für eine solche Reform einsetzen. Prominenteste Kritikerin des Systems war bislang Kim Kardashian. Sie findet: Richter sollten mehr Ermessensspielraum bei Urteilssprüchen für Täter bekommen, die wegen eines Delikts ohne Gewaltanwendung vor Gericht stehen, Drogenvergehen vor allem. Bislang gilt: Wer drei Mal wegen eines Drogendelikts verurteilt wurde, bekommt eine lebenslange Freiheitsstrafe. Bei einem Besuch im Oval Office sprach Kardashian sogar schon mit US-Präsident Donald Trump über dieses Thema und konnte erste Erfolge erzielen.

Quelle: ntv.de, nan

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