Motorrad-Unfall am Set Jovovichs Stuntfrau verliert Arm
09.06.2016, 11:35 Uhr
Die durchtrainierte Olivia Jackson (l.) vor ihrem Unfall und Milla Jovovich in ihrer "Resident Evil"-Paraderolle.
(Foto: Instagram / olivia_stunts / Imago)
Rund ein dreiviertel Jahr ist es her, dass es bei den Dreharbeiten zum kommenden "Resident Evil"-Streifen zu einem fatalen Unglück kommt. Olivia Jackson, Double von Hollywood-Star Milla Jovovich, wird schwer verletzt - mit dramatischen Folgen.
Tief betroffen wandte sich Milla Jovovich am 15. September des vergangenen Jahres bei Facebook an ihre Fans: "Ich schreibe diesen Post schweren Herzens, weil ein schrecklicher Unfall unser Set am Samstag, dem 5. September, erschüttert hat. Mein unglaublich talentiertes Stunt-Double, Olivia Jackson, ist während eines Motorrad-Stunts mit einem Kamera-Kran kollidiert und musste mit verschiedenen schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden."
Der Unfall ereignete sich während der Dreharbeiten zu "Resident Evil: The Final Chapter" - der jüngste Ableger der Horrorfilm-Reihe soll 2017 in die Kinos kommen. Wenngleich die 32-jährige Stuntfrau alsbald nicht mehr in Lebensgefahr schwebte, erschien die Liste ihrer Verletzungen selbst wie aus dem Gruselkabinett: "Zwei Wochen Koma, Gehirnblutungen, Gehirnschwellungen, getrennte Hauptschlagader im Hals, zertrümmertes und aufgeschürftes Gesicht, mehrere gebrochene Rippen, ein gelähmter Arm, ein zersplittertes Schulterblatt, ein gebrochenes Schlüsselbein, ein gebrochener Oberarm, gebrochene Elle und Speiche mit einer offenen Wunde und einem fehlenden Knochenteil, ein amputierter Daumen, zerfetzte Finger, fünf aus dem Rückenmark gerissene Nerven" - so fasste Jackson mehrere Wochen nach dem Unfall ihr Martyrium bei Facebook zusammen.
"Dankbar, am Leben zu sein"
Doch schon damals zeigte sich, dass sich die in London lebende Südafrikanerin nicht die Lebensfreude nehmen lassen will. "Nicht mein lustigster Tag am Set", kommentierte sie ironisch den Schrecken, der ihr widerfahren war. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Bereits im Dezember 2015 verriet Jackson der britischen Zeitung "The Sun", dass ihr gelähmter linker Arm nicht zu retten sei und amputiert werden müsse. "Die Narben in meinem Gesicht sind furchtbar und ich wünschte mir mein altes Gesicht zurück. Aber ich bin wirklich dankbar dafür, am Leben zu sein", ergänzte sie.
Nun haben die Ärzte den unumgänglichen Eingriff vollzogen, wie Jackson mit einer Foto-Collage bei Instagram dokumentierte. Auf dem Bild-Zusammenschnitt ist die Stuntfrau sowohl vor der Operation mit verkrüppeltem Arm als auch nach der Amputation mit Bandage und einem Lachen im Gesicht zu sehen. "Tschüss zu meinem verkümmerten Arm, hallo zu meinem Stumpf", schreibt sie dazu - und gibt sich wieder bewundernswert lebensmutig: "So habe ich mir mein Leben zwar nicht vorgestellt, aber ich muss einfach annehmen, was ich habe und vorwärts und aufwärts gehen."
Von "Mad Max" bis "Star Wars"
Zugleich bedankte sich Jackson bei ihrem Team um ihren Ehemann David Grant, den sie nur vier Monate vor ihrem Unfall geheiratet hatte. Grant hatte sich selbst vor rund einem Monat bei Instagram zu seiner Frau geäußert: "Für ihre Stärke und Entschlossenheit liebe ich sie jeden Tag immer mehr! Mach weiter, Mädchen! Ich werde immer bei dir sein!"
Vor ihrem Unfall am "Resident Evil"-Set hatte Jackson in diversen großen Hollywood-Produktionen mitgewirkt. So war sie etwa das Stunt-Double von Karen Gillan in "Guardians of the Galaxy" und von Rosie Huntington-Whiteley in "Mad Max: Fury Road". Auch in "Star Wars: Das Erwachen der Macht" war sie als Stuntfrau zu sehen.
Quelle: ntv.de, vpr