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Britney, NSYNC, neues Album Justin Timberlake ist zurück - nur ohne Hits

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Der Pop-König der Nullerjahre: Justin Timberlake.

Der Pop-König der Nullerjahre: Justin Timberlake.

(Foto: Charlotte Rutherford / Sony Music)

Mit seinem sechsten Studioalbum "Everything I Thought It Was" will Justin Timberlake den erfolgreichen Pop-Kollegen im Hier und Jetzt zeigen, wer der wahre King of the Charts ist. Dafür tischt der Sänger musikalisch groß auf. Nur leider fehlen die besonderen Momente.

Wer sich mit den internationalen Superstars der 2000er-Jahre beschäftigt, der kommt an dem Namen Justin Timberlake nicht vorbei. Der smarte Lockenkopf, der der Boyband NSYNC zu Weltruhm verhalf, die Brust von Janet Jackson vor aller Welt entblöste und nicht weniger als zehn Grammys auf dem Kaminsims stehen hat, grüßte einst mit einem breiten Grinsen im Gesicht vom Pop-Thron. In den letzten Jahren ist es etwas ruhiger um Justin Timberlake geworden. Die letzte Albumveröffentlichung ("Man Of The Woods") liegt bereits sechs Jahre zurück. Neue Herren grüßen vom Soundgipfel (Bruno Mars, The Weeknd, Ed Sheeran). Auch die Popwelt dreht sich immer weiter. Nun ist Justin Timberlake aber wieder zurück.

Erst eine kleine öffentlich ausgetragene Fehde mit seiner Ex Britney Spears, dann die punktuelle Verdichtung der Gerüchte über eine bevorstehende NSYNC-Reunion. Zu guter Letzt schickt Timberlake noch zwei neue Singles auf Reisen ("Selfish", "Drown") - quasi als Appetizer für das langersehnte Comeback-Album. Jetzt liegt "Everything I Thought It Was" auf dem Tisch. Nach dem im klassischen Americana verwurzelten Vorgänger ist die immer noch millionenstarke Anhängerschaft gespannt, ob sich ihr Held nun wieder seiner Leidenschaft für tanzbaren R'n'B-Pop zuwendet.

Im Hochtonmodus unter der Discokugel

Der 43-Jährige startet mit einem smoothen Kniefall vor seiner Heimatstadt "Memphis". Querschießende Keyboardtöne vereinen sich mit unaufgeregtem Sprechgesang. Vier Minuten später dreht sich die Discokugel, während Justin ganz aufgeregt im bewährten Hochtonmodus über die Tanzfläche hüpft ("Fukin Up The Disco"). Alles wieder beim Alten. Der Pop-König der Nullerjahre is back - nur bleibt noch nicht wirklich etwas hängen.

Justin Timberlake auf RTL+ Musik
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(Foto: picture alliance / Photoshot)

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Mit einer satten Bassline und Handclaps im Gepäck wirft Justin Timberlake die Nebelmaschine an. Es groovt ("No Angels"). Vor ein paar Tagen performte er den Song live im Studiowohnzimmer von Late-Night-Host Jimmy Kimmel. Alle tanzten und klatschten frenetisch in die Hände. Aber so richtig mitsingen konnte und wollte niemand. "You're so fucking perfect girl in every way", säuselt Timberlake im darauffolgenden "Technicolor" ins Mikrofon. Bei solchen Zeilen setzt Ehefrau Jessica Biel daheim bestimmt ein breites Grinsen auf. Menschen, die dem Hauptprotagonisten nicht ganz so nah stehen, suchen derweil immer noch nach der einen fesselnden Melodie.

Die Hit-Suche bleibt erfolglos

Justin Timberlake gibt sich Mühe. Gemeinsam mit seinen Produzenten, Co-Autoren und musikalischen Weggefährten zieht der Sänger alle Register - zumindest was den Sound des großen Ganzen anbelangt. R'n'B, Pop, eine Prise Soul, immer wieder eingestreute Electro-Parts: Die Gemeinschaft buddelt kräftig im Archiv, ohne dabei aber das Hier und Jetzt aus den Augen zu verlieren.

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Wenn man sich ein bisschen mit dem bisherigen Werdegang von Justin Timberlake auskennt, dann weckt "Everything I Thought It Was" viele Erinnerungen. Nach Songs wie dem luftig-leichten Tänzer "Liar", dem Disco-Feuerwerk "My Favorite Drug" und dem Latin-Popper "Flame" hat man das Gefühl, man lausche einem Greatest-Hits-Album - nur dass eben die Hits fehlen.

Weder sein Langzeit-Produzent Timbaland noch Erfolgsgaranten wie Rob Knox (Britney Spears, Rihanna) und Danja (Whitney Houston, Madonna) schaffen es, dem einstigen König der Tanzfläche ein nachhaltiges und maßgeschneidertes Songjuwel mit auf den Weg zu geben. So startet Justin Timberlake seine Comeback-Reise zwar mit viel Gepäck und noch mehr Sound-Tamtam. Aber leider auch ohne Hits.

Quelle: ntv.de

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