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Zwischen Garage und Birke "Kettensägenmassaker" - Jens Lehmann steht vor Gericht

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Verantwortet sich aktuell in Starnberg vor Gericht: Jens Lehmann.

Verantwortet sich aktuell in Starnberg vor Gericht: Jens Lehmann.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Aktion macht im Sommer 2022 ordentlich Schlagzeilen. Am Starnberger See macht sich ein Mann mit einer Kettensäge an der missliebigen Garage seines Nachbarn zu schaffen. Der Mann soll Ex-Fußball-Nationaltorwart Jens Lehmann gewesen sein. Nun wird ihm der Prozess gemacht.

Rund anderthalb Jahre nach seinem mutmaßlichen Angriff mit einer Kettensäge auf eine Garage am Starnberger See steht der frühere Fußball-Nationaltorwart Jens Lehmann vor Gericht. Der Prozess, in dem ihm unter anderem Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung vorgeworfen wird, startete am Freitagmorgen am Amtsgericht Starnberg.

Lehmann erschien im dunklen Anzug und mit blauer Krawatte im Gerichtssaal. Als der Staatsanwalt begann, die Anklage gegen ihn zu verlesen, schloss er die Augen.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den 54-Jährigen, im Juli vergangenen Jahres mit einer Kettensäge in der Hand in die Garage seines Nachbarn eingedrungen zu sein, um dort einen Dachbalken zu zersägen. Außerdem soll er eine junge Birke auf dem Grundstück seines Nachbarn gefällt haben.

Bevor er mit der Säge auf die Garage und den Baum losgegangen sei, soll er laut Staatsanwaltschaft noch das Kabel einer Überwachungskamera abgetrennt haben - um bei den mutmaßlichen Taten nicht gefilmt zu werden. Als möglichen Grund für die Tat gab die Polizei damals an, dass die Garage Lehmann den Blick auf den See versperrte.

Urteil noch vor Weihnachten erwartet

Lehmanns Anwalt Christoph Rückel wollte sich vor Beginn des Prozesses nicht äußern, kündigte aber eine Stellungnahme im Gerichtssaal zu Beginn der Verhandlung an. "Die gegen mich erhobenen Vorwürfe treffen so nicht zu", schrieb Lehmann im Sommer auf Instagram, nachdem Anklage gegen ihn erhoben worden war. "Der Schaden ist wie immer die enorme Rufschädigung und die Missachtung der Privatsphäre." Der Fall hatte im Sommer 2022 viel öffentliche Aufmerksamkeit erfahren und geisterte unter humorigen Überschriften, die etwa von einem "Kettensägenmassaker" am Starnberger See sprachen, durch die Gazetten. Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt für Jens Lehmann die Unschuldsvermutung.

Lehmann war 2006 zum gefeierten Torwart der Heim-WM, des "Sommermärchens", geworden - vor allem durch seine Glanzleistung beim Elfmeterschießen gegen Argentinien im Viertelfinale. In seiner aktiven Zeit spielte er unter anderem beim FC Schalke 04, bei Borussia Dortmund und beim FC Arsenal in London.

Das Amtsgericht hat zwei Verhandlungstermine für den Prozess gegen Lehmann angesetzt. Das Urteil könnte kurz vor Weihnachten, am 22. Dezember, fallen.

Quelle: ntv.de, vpr/dpa

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