Schauspieler Guy Pearce wirft seinem ehemaligen Co-Star Kevin Spacey sexuelle Belästigung an einem Filmset vor. Der wegen ähnlicher Vorwürfe in Ungnade gefallene Oscar-Preisträger reagiert mit einem Video - und der Aufforderung an Pearce, "erwachsen" zu werden.

Vor 28 Jahren stehen Kevin Spacey und Guy Pearce gemeinsam für den Filmklassiker "L.A. Confidential" vor der Kamera. Hinter den Kulissen soll es Spacey auf seinen damals knapp 30-jährigen Kollegen "abgesehen" haben. Dies behauptet Pearce nun im Podcast des US-Filmmagazins "The Hollywood Reporter". Spacey haben ihn am Set des Films sexuell belästigt: "Ich war jung und anfällig, und er hat mich ins Visier genommen."

Zwar benutze er den Begriff "Opfer" nicht gerne, aber "bis zu einem gewissen Grad" sei er eines gewesen, erklärt der Schauspieler, der gerade für "Der Brutalist" für seinen ersten Oscar nominiert ist. Er sei allerdings kein Opfer "in dem Ausmaß, wie andere Menschen Opfer von Sexualstraftätern wurden".

Spacey reagiert auf die Enthüllungen seines ehemaligen Kollegen mit einer Videobotschaft bei X, in der er jegliche Art von sexuellen Übergriffen dementiert. Der 65-Jährige kritisiert, dass sein einstiger Kollege den Weg über die Öffentlichkeit gegangen ist: "Wenn ich damals etwas getan hätte, das dich verärgert hat, hättest du dich an mich wenden können. Wir hätten das klären können, aber stattdessen hast du beschlossen, mit der Presse zu sprechen, die mich jetzt natürlich verfolgt, weil sie wissen möchte, wie ich auf die Dinge reagiere, die du gesagt hast."

Er sei "jederzeit und überall" zu einem Gespräch mit Guy Pearce bereit. "Wir können es sogar hier tun, live auf X, wenn du möchtest. Ich habe nichts zu verbergen. Aber Guy - du musst erwachsen werden. Du bist kein Opfer."

Spacey ist "durch die Hölle gegangen"

Kevin Spacey behauptet zudem, dass Pearce etwa ein Jahr nach den gemeinsamen Dreharbeiten nach Georgia geflogen sei, "nur um Zeit mit mir zu verbringen". Damals habe er dort den Film "Mitternacht im Garten von Gut und Böse" gedreht. "Hast du das auch der Presse erzählt, oder passt das nicht in deine Opfer-Erzählung, die du gewählt hast?", fragt Spacey. "Es tut mir leid, dass ich die Botschaft, dass du nicht gern Zeit mit mir verbringst, nicht verstanden habe", fügt er ironisch hinzu. Guy Pearce sei offenbar auf "einer Mission, 28 Jahre später, nachdem ich durch die Hölle gegangen bin".

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Unterhaltung 13.06.24

Emotionales Interview Kevin Spacey weint um Haus und Ruf

Kevin Spacey wurde zwar in zwei Gerichtsprozessen um angebliche sexuelle Übergriffe freigesprochen, doch die Vorwürfe gegen ihn haben ihm Jobs in Hollywood und viel Geld gekostet. Und immer noch treten Filmschaffende mit schwerwiegenden Anschuldigungen gegen ihn an die Öffentlichkeit - so wie jetzt Guy Pearce.