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"Es ist wie Covid" Kobe Bryants Witwe sorgt sich wegen Absturz-Fotos

Vanessa Bryant (links) verlässt gemeinsam mit einer Freundin das Gerichtsgebäude in Los Angeles.

Vanessa Bryant (links) verlässt gemeinsam mit einer Freundin das Gerichtsgebäude in Los Angeles.

(Foto: AP)

Die Witwe des früheren US-Basketballstars Kobe Bryant verlangt Schmerzensgeld von Los Angeles: Polizisten und Feuerwehrleute sollen Fotos von der Absturzstelle ihres verunglückten Mannes verbreitet haben. Nun äußert sich die 40-Jährige vor Gericht zu ihren Ängsten wegen der Aufnahmen.

Im Prozess um Fotos von der Absturzstelle nach dem Tod von US-Basketballstar Kobe Bryant bei einem Hubschrauberunglück hat dessen Witwe vor Gericht ausgesagt. Vanessa Bryant sagte dabei in Los Angeles, sie lebe in Angst davor, dass die von Rettungskräften gemachten Aufnahmen ins Internet gelangen und sich dann immer weiter verbreiten könnten. "Es ist wie Covid. Wenn es sich einmal ausgebreitet hat, kann es nicht rückgängig gemacht werden", so die 40-Jährige.

Vanessa Bryant gibt in ihrer Zivilklage an, sie habe emotionales Leid erfahren, weil Polizisten und Feuerwehrleute Fotos von der Absturzstelle machten und diese später mit Bekannten und anderen Rettungskräften teilten. Nach Angaben von Bryants Anwälten teilten in den 24 Stunden nach dem Unglück vom 26. Januar 2020 mindestens elf Polizisten und ein Dutzend Feuerwehrleute die Fotos. Vanessa Bryant verlangt Schmerzensgeld in nicht bezifferter Höhe.

Der verklagte Landkreis von Los Angeles bestreitet nicht, dass die Fotos gemacht wurden. Seine Anwälte argumentieren aber, die Bilder seien nie öffentlich geworden und inzwischen gelöscht. Erst kürzlich hatte Vanessa Bryant laut US-Medien erschüttert den Gerichtssaal verlassen, nach dem ein Barkeeper von Fotos erzählt hatte, die ihm nach eigenen Angaben von einem Angestellten eines Sheriffbüros in der Bar gezeigt worden waren. "Ich weiß nicht, ob das Männer oder Frauen waren", sagte der Barkeeper. Es seien lediglich Körperteile zu sehen gewesen.

Andere Angehörige erhielten 2,5 Millionen Dollar

Die Klage von Vanessa Bryant wurde mit der Klage eines anderen Opferangehörigen, Chris Chester, zusammengefasst. Chester, der bei dem Unglück seine Frau und seine 13-jährige Tochter verlor, sagte nun vor Gericht, er habe "jeden Tag Angst", dass die Fotos öffentlich werden könnten - unter anderem Bilder von den sterblichen Überresten der Opfer. "Es hat viele Dinge gegeben, von denen die Menschen dachten, dass sie nicht existieren - und dann sind sie im Internet aufgetaucht."

In einem separaten Prozess hatten andere Opferangehörige im vergangenen Jahr wegen der Fotos insgesamt 2,5 Millionen Dollar (heute 2,45 Millionen Euro) Schmerzensgeld zugesprochen bekommen.

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Der Basketballstar Bryant, seine 13 Jahre alte Tochter Gianna und sieben weitere Insassen waren am 26. Januar 2020 beim Absturz ihres Hubschraubers nahe Los Angeles ums Leben gekommen. Den Ermittlungen zufolge hatte der Pilot des Helikopters offenbar die Orientierung verloren, nachdem er in dichte Wolken geraten war.

Bryant ist einer der besten Spieler in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga NBA. Er holte in seiner 20-jährigen Laufbahn fünf NBA-Meisterschaften mit den Los Angeles Lakers und gewann bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 die Goldmedaille mit dem US-Team. 2016 beendete er seine Karriere.

Quelle: ntv.de, mbe/AFP/dpa

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