"Beschämend!" Kritik an neuen Fotos des spanischen Königspaares
27.11.2024, 09:51 Uhr Artikel anhören
Bildschön, aber teuer: König Felipe und Königin Letizia posieren für Annie Leibovitz.
(Foto: picture alliance / abaca)
König Felipe und Königin Letizia von Spanien posieren hollywoodreif für neue Porträt-Fotos. Die Bilder, die Starfotografin Annie Leibovitz geknipst hat, sorgen für Begeisterung - aber auch für heftige Kritik bei den Untertanen. Dabei geht es vor allem um die Kosten.
Das spanische Königshaus veröffentlicht zwei neue Porträts von König Felipe und Königin Letizia - und das Staunen in Spanien ist groß. Star-Fotografin Annie Leibovitz soll laut der spanischen Zeitung "Hola" bei der Umsetzung völlige künstlerische Freiheit gehabt haben, ließ sich aber von großen spanischen Malern wie Diego Velázquez (1599-1660) inspirieren. Dadurch entstanden zwei Fotografien, die auf den ersten Blick wie Gemälde von Monarchen aus früheren Jahrhunderten wirken. Die Porträts des spanischen Königspaares, die Leibowitz im Februar geschossen hat, wurden am Dienstag im Rahmen der Ausstellung "La tiranía des Cronos" ("Die Tyrannei des Kronos") in der Bank von Spanien enthüllt.
Die spanischen Royals haben sich für Leibovitz vor dramatischer Kulisse im Gasparini-Saal des Königspalasts in Madrid in ganz große Pose geworfen. Der König trägt die Generalkapitäns-Uniform der spanischen Armee, seine Gattin eine schwarze schulterfreie Traumrobe aus Vintage-Tüll von Cristóbal Balenciaga aus den 1940er-Jahren. Um die nackten Schultern hat sie sich eine fuchsiafarbene voluminöse Stola des Designers aus dem Jahr 1962 geschlungen. Statt eines Diadems trägt Königin Letizia Schmuck aus den "Joyas de Pasar", den Juwelen der spanischen Königin.
Laut "Hola" sollen die Bilder als Diptychon konzipiert sein. Obwohl es sich um zwei einzelne Porträts handelt, ist es tatsächlich eines. Auf der linken Seite ist König Felipe im Stil der Hell-Dunkel-Malerei abgebildet. Details im Hintergrund erinnern an Velázquez' Gemälde "Las Meninas": der Tisch, die geöffnete Tür, der Kronleuchter oder die Uhr. Auf der rechten Seite fällt durch ein großes Fenster natürliches Licht auf Königin Letizia. Die beiden Porträts werden durch einen Stuhl verbunden, der auf dem Bild des Königs am rechten Rand abgeschnitten ist und am linken Rand auf dem Porträt der Königin weitergeführt wird.
Kritik wegen Kosten und Timing
137.000 Euro soll die Bank von Spanien für die beiden historischen Bilder gezahlt haben, berichtet "Hola". Neben viel öffentlicher Begeisterung für den hollywoodreifen Look der Royals kocht wegen dieser hohen Summe allerdings auch Kritik an den Leibovitz-Fotos hoch. "Wir haben 140.000 Euro öffentlichen Geldes für dieses Hollywood-Fotoshooting der korrupten Monarchen Felipe VI. und Letizia ausgegeben. Die Bank von Spanien zahlt dafür. Beschämend", schreibt etwa der Journalist Fonsi Loaiza auf X. Ein weiterer Nutzer auf der Plattform beklagt mit Blick auf die zerstörerischen Fluten in Spanien Anfang November: "Ich glaube, es war nicht die richtige Zeit, die neuen super-teuren Fotos von Felipe VI. und Letizia zu veröffentlichen, wenn Hunderte Familien in Valencia alles verloren haben."
Quelle: ntv.de, csp/spot