Unterhaltung

"Ärzte und Kliniken involviert" Lieferte Hollywood-Drogenring Matthew Perry Ketamin?

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Der "Friends"-Star galt vor seinem Tod als clean. Ein Irrtum.

Der "Friends"-Star galt vor seinem Tod als clean. Ein Irrtum.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Vor einem Jahr stirbt "Friends"-Star Matthew Perry in seinem Pool nach der Einnahme des Medikaments Ketamin. Zwei Ärzte müssen sich aktuell vor Gericht dafür verantworten. Sind die Mediziner nur Teil eines ganzen Hollywood-Drogenrings, der Prominente mit Medikamenten versorgt?

Aktuell müssen sich fünf Menschen, darunter zwei Ärzte, vor Gericht verantworten. Der strafrechtliche Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Sie hätten den "Friends"-Star Matthew Perry über Monate mit Ketamin versorgt, an deren Einnahme der Schauspieler im Oktober 2023 in seinem Pool verstarb. Laut Medienberichten drohen dabei vor allem den Ärzten empfindliche Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren, da sie völlig ohne medizinische Notwendigkeit das hochgefährliche Anästhetikum an Perry abgegeben haben sollen.

Wie nun das Promiportal "TMZ" berichtet, könnten die beiden angeklagten Ärzte jedoch nur die Spitze eines riesigen Eisberges in Hollywood sein. Demnach existiere ein ganzes Netz an kriminellen Medizinern, die zahlungskräftige Prominente in Los Angeles mit Drogen versorgen. In einer Doku deckt das Portal auf, dass die beiden angeklagten Ärzte keine Einzelfälle sind, sondern lediglich "Teil eines ausgeklügelten, geheimen Promi-Drogenrings".

Die gesamte Doku "TMZ Investigates Matthew Perry and the Secret Celebrity Drug Ring" wird am Montag auf dem Sender Fox ausgestrahlt. Unter anderem kommen darin auch Stars wie Kelly Osbourne zu Wort, die offen über Ärzte spricht, die gegen Zahlungen Rezepte an prominente Drogenabhängige ausstellen. Es sei ein Millionengeschäft. Auch der "Jackass"-Star und Ex-Süchtige Brandon Novak bestätigt diese Vorgehensweise. Er selbst habe in Arztpraxen gegen Geld Drogen erhalten. Auch ganze Reha-Zentren seien in dieses Netzwerk eingebunden.

Matthew Perry ließ sich bis zu seinem Tod täglich Ketamin spritzen

Perry sprach bereits Jahre vor seinem Drogentod offen über seine Suchtprobleme und schrieb darüber auch in seinen 2022 veröffentlichten Memoiren ausführlich. Der 54-Jährige sei bereits mit 18 Jahren alkoholabhängig gewesen und habe später exzessiv Tabletten konsumiert, darunter Oxycodon und Xanax. Bereits in den 90er-Jahren litt er deswegen unter schweren gesundheitlichen Begleiterscheinungen und musste sich insgesamt 14 Mal operieren lassen - unter anderem an der Bauchspeicheldrüse und am Darm.

An seinem Tiefpunkt - nach dem Ende der Erfolgsserie "Friends" 2003 - habe er bis zu 55 Opioid-Tabletten täglich geschluckt. Insgesamt habe er 64 Entziehungskuren hinter sich gebracht, 15 Rehas, war in der Psychiatrie und sei zu rund 6000 Treffen der Anonymen Alkoholiker gegangen. Dennoch galt er zumindest in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren als clean. Erst nach seinem Tod kam ans Tageslicht, dass dies offenbar nicht stimmte: Im September 2023 habe er laut Staatsanwaltschaft seinen Assistenten gebeten, ihm Ketamin zu besorgen. Dieser gab in einer Befragung zu Protokoll, dass sich Perry vor seinem Tod sechs bis achtmal pro Tag Ketamin spritzen ließ.

Quelle: ntv.de, mau/spot

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen