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Selbstkritischer Rückblick Luke Mockridge hatte "fast sportliche Motivation, Frauen aufzureißen"

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Das Ermittlungsverfahren gegen Luke Mockridge wurde mittlerweile eingestellt.

Das Ermittlungsverfahren gegen Luke Mockridge wurde mittlerweile eingestellt.

(Foto: IMAGO/Stephan Wallocha)

Jahrelang ist Luke Mockridge einer der erfolgreichsten Comedians, hat eigene Shows zur besten Sendezeit, seine Tourneen sind ausverkauft. Im Juli 2019 wird ihm Vergewaltigung vorgeworfen. Es entbrennt ein heftiger Shitstorm. Nun spricht der 35-Jährige über die belastende Zeit.

Nach mehr als zwei Jahren Auszeit hat Komiker Luke Mockridge sich zu den von seiner Ex-Freundin Ines Anioli erhobenen Anschuldigungen gegen ihn geäußert. "Ich habe Freunde, Ärzte und Therapeuten gefragt: Ist da irgendwas, das ich nicht gesehen habe? Egal, wie oft ich an unsere Beziehung zurückdenke, da war nichts Gewalttätiges", sagte er dem "stern". Vorwürfe mache er sich keine.

Bereits im Juli 2019 hatte ihn Anioli beschuldigt, sie während der Beziehung vergewaltigt zu haben. Auch wenn die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren einstellte, entbrannte in den sozialen Medien ein Shitstorm gegen ihn.

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Das Ausmaß hatte der mittlerweile 35-Jährige unterschätzt. "Anfangs dachte ich: Ach, lass die Leute reden. Das ist nur Onlinescheiße. Aber als ich das Handy weggelegt habe, habe ich gemerkt, dass die Scheiße aus dem Handy rausläuft in mein Leben." Für die Erfahrung, "zu sehen, wie es ist, wenn die halbe Welt mich hasst", sei er aber dennoch "fast dankbar". Das habe ihn gezwungen, sich von innen so aufzubauen, "dass ich mich mag", da er vorher alles für die Karriere getan habe, aber nichts für sich selbst.

"Ich war ein Arschloch, und das tut mir leid"

Nach einem Artikel des "Spiegels" im Jahr 2021, in dem das Magazin Mockridge übergriffiges Verhalten gegenüber Frauen, vornehmlich im Nachtleben, vorwarf, verlor der Comedian größere Jobs. Gegenüber dem "stern" sagte Mockridge: "Ich hatte eine fast sportliche Motivation, Frauen aufzureißen." Dennoch kritisierte er die Verknüpfung, die der "Spiegel" mit seinem Artikel hergestellt habe: "Mein Partyverhalten mag man kritisieren und als menschliches Fehlverhalten einstufen. Das andere ist eine Tat, die ich nicht begangen habe. Für mein Fehlverhalten kann ich Verantwortung übernehmen und sagen: Ich war ein Arschloch, und das tut mir leid."

Nachdem ihm der "Spiegel" im Vorfeld der Veröffentlichung einen Fragenkatalog zu den Anschuldigungen gegen ihn hatte zukommen lassen, sei Mockridge kurz davor gewesen, Suizid zu begehen: "Ich dachte: Okay, jetzt ist mein Leben vorbei." Mockridge weiter: "Ich wollte dieses Theaterstück beenden, das mein Leben war." Dieser Gedanke sei nicht neu gewesen: "Suizid war ein Ausweg, den ich schon sehr lange im Kopf hatte." Ein Freund habe ihn dann in eine Psychiatrie zwangseingewiesen.

Mockridge war viele Jahre einer der erfolgreichsten Comedians Deutschlands, gewann unter anderem den Bambi, den Deutschen Fernsehpreis, den Grimme-Preis und sechsmal den Comedypreis. Nach dem Skandal zogen sich auch viele Kollegen von ihm zurück.

Quelle: ntv.de, mba

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