Plakate mit klarer Botschaft Madonna startet Anti-Waffen-Kampagne
19.04.2021, 19:25 Uhr
2020 äußert sich Madonna in den sozialen Medien zum Tod von George Floyd, doch ihren Fans geht ihr Engagement nicht weit genug. Das nimmt sie sich zu Herzen. Nun hat sie sich mit einer Aktion gegen die Waffengesetze in den USA und gegen Polizeigewalt womöglich sogar strafbar gemacht.
Ihr Leben lang hat sich Madonna als politische Künstlerin verstanden und sich dabei vor allem dem Feminismus und der sexuellen Befreiung von Frauen verschrieben. Jetzt aber hat sie sich ein anderes Thema vorgenommen und macht auf die laschen Waffengesetze in den USA und die Polizeigewalt aufmerksam.
Auf ihrem Instagram-Account hat die 62-Jährige ein langes Statement gepostet. "Adam Toledo war 13 Jahre alt, Daunte Wright war 20! Die Polizisten, die sie getötet haben, werden nur wegen Totschlags angeklagt. Das ist Irrsinn. Schrecklich. Und doch ist es in unserer Gesellschaft normal geworden. Ja - Menschen töten Menschen, nicht Waffen", schreibt sie zu mehreren Fotos, die sie dabei zeigen, wie sie vermummt Plakate mit Botschaften wie "Wach auf, Amerika" klebt. "Es gibt eine neue Impfung! Sie heißt Waffenkontrolle! Sie sollte Pflicht sein. Sie wird Leben retten! Schließt euch uns nächste Woche an", schreibt die Queen of Pop dazu.
Kritik an US-Justizsystem
"Die große Mehrheit der Menschen ist nicht aufgeklärt, und Waffen sind zu leicht zu bekommen. Wenn sie verboten wären, hätte niemand das Bedürfnis, eine Waffe zu besitzen, um sich vor denen zu schützen, die Waffen haben", heißt es in ihrem Text weiter. Und: "Was die Polizei betrifft, die unschuldige Kinder tötet. Sie erschießen und ersticken und verletzen unschuldige Menschen. Sie sollten sofort und für den Rest ihres Lebens ins Gefängnis wandern. Ohne Prozess, ohne korruptes Justizsystem."
Nach dem Tod von George Floyd hatte sich Madonna im Mai 2020 ebenfalls zu Wort gemeldet, doch in den Augen ihrer Fans nicht genug getan. Damals gab es nur ein Video von ihrem Sohn David Banda zu sehen, in dem er zu dem Michael Jackson-Klassiker "They Don't Care About Us" zu sehen, zu dem sie schrieb: "Ein brutaler Mord erschüttert die Welt. Mein Sohn David tanzt, um George und seiner Familie zu gedenken und um an all den Rassismus und die Diskriminierung zu erinnern, die in den USA tagtäglich stattfinden."
Vielen ging das nicht weit genug. "Ein wenig unsensibel für eine Person mit einer solchen Reichweite. Du solltest mehr tun. Deinen schwarzen Adoptivsohn beim Tanzen zu zeigen, wird keinen Wandel herbeiführen" oder "Die Intention war gut, aber völlig weltfremd. Man kann den Rassismus von brutalen Polizisten nicht einfach wegtanzen. Aber danke für den Versuch", hieß es unter anderem bei Twitter. Das hat sie sich offenbar zu Herzen genommen. Sollte die Plakat-Aktion tatsächlich nachts so stattgefunden haben und nicht nur für die Fotos inszeniert worden sein, würde es sich um eine Straftat handeln, denn das unerlaubte Plakatieren ist illegal.
Quelle: ntv.de, nan