Unterhaltung

"Santa Clarita Diet" in Serie Männerhoden zum Frühstück

Wenn aus der Vorstadtmama ein blutrünstiger Zombie wird, dann läuft "Santa Clarita Diet".

Wenn aus der Vorstadtmama ein blutrünstiger Zombie wird, dann läuft "Santa Clarita Diet".

(Foto: Saeed Adyani / Netflix)

Jede Ehe hat ihre Herausforderungen. Im Fall von Sheila und ihrem Gatten ist die Lage allerdings besonders vertrackt: Der Vorstadtmama gelüstet es nach Menschenfleisch.

Es gibt die Atkins Diät, Low Fat, ganz klassisch FDH und dann gibt es jetzt neu die "Santa Clarita Diet". Letztere ringt einem einen ganz besonders strengen Speiseplan ab. Im Grunde genommen können Sie gleich mal all ihren Leibspeisen Adieu sagen. Gegessen wird ausschließlich ... Menschenfleisch.

Nein, den nächsten Food-Trend wird die "Santa Clarita Diet" wohl kaum angeben. Abgebissene Männerhoden lassen sich auch nicht mit Quinoa, Chia-Samen oder Goji Beeren appetitlich an Avocado-Spalten anrichten. Die schmecken eben nur Sheila, der Hauptfigur aus Netflix' jüngstem Serienstreich.

Barrymore beißt Fleisch in Fetzen

In dem komödiantischen Format namens - aha - "Santa Clarita Diet" mimt Drew Barrymore in ihrer ersten Serienrolle die Vorstadtmama mit besonderen Vorlieben. Erst speit sie eine Menge Erbrochenes und spätestens, als der neue Kollege so köstlich duftet, wird ihr und ihrem Publikum klar, dass hier Range Rover rasend eine Untote ihr Unwesen treiben könnte.

Sie wird zum Zombie, er hilft töten: eine ganz normale Ehe à la "Santa Clarita Diet".

Sie wird zum Zombie, er hilft töten: eine ganz normale Ehe à la "Santa Clarita Diet".

(Foto: Saeed Adyani / Netflix)

"Santa Clarita Diet" verspritzt viel Blut. Darauf sollte der Zuschauer gefasst sein. Vor der Kulisse blanker Einfamillienhausfassaden und wohl bewässerter Vorgärten, denen bloß eine Nagelschere noch den letzten Schliff verpassen könnte, kaut Barrymore für Regisseur und Fernsehveteran Victor Fresco Gliedmaßen. Sie bleckt die Zähne, beißt Fleisch in Fetzen - es ist grotesk.

Gedärme-Pomp und Flachwitz

Man muss schon etwas übrig haben für Gedärme-Pomp und Flachwitz, um bei "Santa Clarita Diet" dranzubleiben. Wem das gelingt, dem eröffnet sich auch die große Stärke des Formats. Die zombieeske Geschichte ist am Ende vor allem die einer geradezu gewöhnlichen Ehe ergo Satire.

Barrymore und ihr Seriengatte Timothy Olyphant sind impulsiv, sexy, zärtlich, vor allem jedoch ziehen die Eheleute in Anbetracht des Unaussprechlichen wie selbstverständlich an einem Strang, als ginge es darum, ein neues Ecksofa zu erwerben.

Trash mit Tiefe? Ein aussichtsloses Unterfangen. Trash mit Herz, das geht schon eher. "Santa Clarita Diet" will manchmal zu viel, eignet sich nicht für Fremdschämer, ist aber gelegentlich echt köstlich komisch.

"Santa Clarita Diet" ist ab dem 3. Februar abrufbar über Netflix.

Quelle: ntv.de

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