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"Es ist ein Trauerprozess" Mette-Marit und Haakon lassen tief in ihre Seelen blicken

19.12.2025, 14:17 Uhr
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Blicken schweren Zeiten entgegen: Kronprinzessin Mette-Marit und Kronprinz Haakon. (Foto: picture alliance/dpa)

Mit der Bekanntgabe, dass sie eine neue Lunge braucht, macht Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit deutlich, wie schlecht es ihr gesundheitlich tatsächlich geht. In einem Interview geben sie und ihr Mann, Kronprinz Haakon, einen tiefen Einblick in ihren Leidensweg.

Seit 2018 publik geworden ist, dass Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit an der chronischen Krankheit Lungenfibrose leidet, geht es der 52-Jährigen zunehmend schlechter. Mittlerweile hat sich Mette-Marits gesundheitliche Situation so zugespitzt, dass sie auf eine Lungentransplantation vorbereitet wird, wie der Palast mitteilte.

Mette-Marit und ihr Mann, Kronprinz Haakon, beließen es jedoch nicht nur bei einer unpersönlichen Mitteilung über den schweren Rückschlag. In einem Interview mit dem Norwegischen Rundfunk (NRK) im Rahmen eines Formats mit dem Namen "Das Jahr mit der Königsfamilie" ließen die beiden auch tief in ihre Seelen blicken. So erklärte Haakon darin zur fortschreitenden Erkrankung seiner Frau: "Für uns, die wir Mette sehr lieben und uns wünschen, dass es ihr gut geht, ist es schmerzhaft, dass es immer schwieriger wird."

Es sei manchmal auch schwer zu verstehen, wie krank sie wirklich sei. "Denn sie sieht ja sehr gut aus", so Haakon. In ruhigen Momenten könne es den Anschein haben, als ginge es ihr gut. "Aber wir sehen ja, dass sie zunehmend mit dem Atmen zu kämpfen hat. Sie hat weniger Kraft und Energie, wird öfter krank - und das kann ganz plötzlich kommen", erklärte der ebenfalls 52-Jährige.

"Ein bisschen brutal"

Dinge, die sie früher gerne zusammen gemacht hätten, wie Bergwandern und Skifahren, seien jetzt nicht mehr möglich: "Wir haben also das große Ganze vor Augen, dass es eine ernste Situation ist", sagte Haakon. Und dann gebe es die kleinen Dinge, an die man sich auch gewöhnen müsse, was "traurig" sei. "Es ist also ein Trauerprozess, der dabei stattfindet", so der Kronprinz. "Und wir müssen uns auch erlauben, ein bisschen traurig zu sein und das auch ab und zu zuzulassen. Man muss sich anpassen und dabei so gute Lösungen wie möglich finden. Aber das Leben ist eben ein bisschen brutal."

Auch Mette-Marit selbst äußerte sich in dem NRK-Interview zu ihrer Erkrankung, bei der es zur Bildung von Narben in der Lunge kommt, die das Atmen erschweren: "Ich habe immer gehofft, dass wir die Krankheit mit Medikamenten in Schach halten könnten, und die Entwicklung verlief bis jetzt tatsächlich recht langsam." Das habe sich nun jedoch verändert.

Noch sei Mette-Marit nicht auf die Liste für ein Spenderorgan gesetzt worden, dies rücke aber näher, hieß es in der Sendung. Darum habe sich das Kronprinzenpaar entschieden, nun darüber zu sprechen. "Wir wissen ja schon seit Beginn dieser Krankheit, dass es in diese Richtung gehen wird. Aber ich glaube, dass es etwas schneller gekommen ist, als ich es mir zumindest vorgestellt und erhofft hatte", sagte Mette-Marit mit Blick auf die Lungentransplantation.

Allein der Gedanke daran, dass dies der nächste Schritt sein könnte, sei "ziemlich belastend", so die dreifache Mutter. "Denn es handelt sich um eine Operation mit vielen Risiken."

Noch nicht auf der Warteliste

In den vergangenen Wochen hatte Mette-Marit noch einige Auftritte absolviert. Nun schränkt sie die Krankheit noch mehr ein. "Der größte Unterschied für mich ist, dass ich die Dinge, die ich früher geschafft habe, jetzt nicht mehr schaffe." Sie sei sehr traurig darüber, dass sie bei der Arbeit nicht mehr so viel leisten könne, wie sie gerne würde. "Ich glaube wirklich, dass ich nicht mehr das leisten kann, was ich Anfang Herbst noch geschafft habe. Das ist sehr schmerzhaft." Sie fügte hinzu: "Aber so ist das Leben, wir müssen es nehmen, wie es ist."

Auf eine bevorstehende Transplantation fühlt sich die Prinzessin nun besser vorbereitet: "Besonders nach dem Sommer habe ich irgendwie gespürt, dass es notwendig ist."

Die Entscheidung, wann genau Mette-Marit auf die Liste der Personen gesetzt wird, die eine Transplantation benötigen, treffen laut NRK die Ärzte des Rikshospitalet. Oberarzt Are Martin Holm, Leiter der Lungenabteilung des Krankenhauses, erklärte: "Der Zeitpunkt für die Aufnahme in die Warteliste ist gekommen, wenn wir glauben, dass die Lebenserwartung schlecht ist."

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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