Heute besserer Männergeschmack Monica Lewinsky witzelt über Clinton-Affäre
23.01.2023, 17:50 Uhr Artikel anhören
Kann inzwischen über den Sexskandal lachen: Monica Lewinsky.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Vor 25 Jahren fliegt die außereheliche Affäre des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton mit Monica Lewinsky auf. Nachdem sie jahrelang unter Mobbing und Bloßstellung leidet, kann sich die damalige Praktikantin nun aber im Rückblick auf den Skandal die eine oder andere Spitze nicht verkneifen.
In einem Artikel für "Vanity Fair" hat Monica Lewinsky auf den berüchtigten Sexskandal mit Bill Clinton zurückgeblickt und sich dabei eine kleine Breitseite gegen den früheren US-Präsidenten erlaubt. In ihrem Text zählte die Anti-Mobbing-Aktivistin "25 Willkürlichkeiten" auf, die sie "beobachtet und gelernt" habe, seit ihr Name "vor 25 Jahren öffentlich wurde". So schrieb sie zu einem Punkt, in dem sie auf die Affäre anspielte: "Mit den Jahren wird der Geschmack bei Partnern besser. (Zwinker.)"
An einer anderen Stelle knöpfte sich Lewinsky ihre ehemalige Freundin Linda Tripp vor und betonte, es sei wichtig, eine "sorgfältige Auswahl deiner Freunde" zu treffen. "Vor 25 Jahren hatte ich eine der schlechtesten Freundinnen der Welt: Linda 'Judas, halt mein Bier' Tripp", schrieb sie über die ehemalige Pentagon-Angestellte, die als Auslöserin des Sexskandals gilt. "Während ich seitdem den Groll und die Bitterkeit losgelassen habe, die sie und ihren Verrat umgaben, ist mir nicht entgangen, wie sehr ich mich glücklich schätzen kann, neuen Menschen vertrauen zu können. Meine emotional intimsten Beziehungen habe ich mit meinen unglaublichen Freunden. Das sind die Investitionen, die es wert sind, gepflegt zu werden."
"Schuld wird der Frau gegeben"
Tripp hatte Lewinsky heimlich aufgenommen, als die damals 22-jährige Praktikantin im Weißen Haus ihr von ihrer Beziehung mit dem verheirateten US-Präsidenten erzählte. Die Tonbandaufzeichnungen übergab sie 1998 dem Sonderermittler Kenneth Star und brachte so das Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton ins Rollen. Dem Präsidenten wurden Verdachts des Meineids und der Behinderung der Justiz vorgeworfen. Das Verfahren scheiterte, der heute 76-jährige Clinton blieb bis 2001 im Amt.
Sie habe nicht nur akzeptiert, dass jeder Mensch Fehler mache, heißt es in Lewinskys Artikel weiter. "Eine Sache, die alle gemeinsam haben, ist, dass wir alle Fehler gemacht haben. Es ist unvermeidlich. Machen Sie sich mit der Kunst des Fehlers vertraut." Die 49-Jährige kam auch auf einige Veränderungen in der Öffentlichkeit zu sprechen. So wies Lewinsky mit Blick auf ihre Affäre mit Clinton darauf hin, dass "die Denkweise, dass die Schuld der Frau gegeben wird, glücklicherweise zurückgegangen ist".
Während Clinton den Skandal sowohl privat als auch beruflich überstand, war es ihr Name, der mit Spott überzogen wurde, schließlich ging der Fall als "Lewinsky-Skandal" in die Geschichtsbücher ein. Die damals 22-Jährige und ihre Angehörigen wurden jahrelang von den Medien angefeindet, gemobbt und bedroht. Lange war sie arbeitslos und depressiv, traute sich nicht mehr an die Öffentlichkeit.
Quelle: ntv.de, lpe