"Es ist herzzerreißend" Musikwelt trauert um Linkin-Park-Sänger
21.07.2017, 08:22 Uhr
Der Sänger der US-amerikanischen Band Linkin Park ist tot. Er wurde erhängt in seinem Haus aufgefunden. Ein Schock für die Familie, seine Band und die Fans. "Das bricht uns das Herz", schreibt etwa die Band One Republic.
"Es ist schockierend und herzzerreißend" - Band-Kollege Mike Shinoda trauert um Linkin-Park-Sänger Chester Bennington. Der weltberühmte Musiker hat sich mit 41 Jahren offenbar in seinem Haus in Los Angeles erhängt, berichtet das Portal TMZ. Möglicherweise habe Bennington Suizid begangen, sagte dagegen Gerichtssprecher Brian Elias. Der Vorfall werde aber noch untersucht.
Shinoda erbittet sich zunächst Zeit: "Ein offizielles Statement wird es geben, wenn wir eines haben." Für die Band soll der Tod ebenso überraschend und schockierend sein, wie für die Fans. Der "Bild" zufolge war ein Fotoshooting der Band in Hollywood angesetzt, nur wenige Stunden zuvor wurde Bennington aufgefunden. Linkin Park wollte Ende des Monats auf Tournee gehen. Der Sänger hinterlässt sechs Kinder von zwei Frauen: Jamie (21 Jahre), Isaiah (19), Draven (15), Tyler Lee (11) sowie die Zwillinge Lily und Lila (7).
"Das bricht uns das Herz"
Auch andere Musiker trauern um den Sänger. Die Band One Republic schrieb: "Das bricht uns das Herz. Suizid ist der unter uns wandelnde Teufel auf Erden." Die Frau des gerade verstorbenen Soundgarden-Frontmanns Chris Cornell meldete sich ebenfalls zu Wort. Die beiden Musiker waren gute Freunde. "Gerade als ich dachte, mein Herz könnte nicht noch mehr gebrochen werden … Ich liebe dich." Die Band Nickelback schrieb bei Twitter: "Depression kümmert sich nicht um Alter, Rasse, Geschlecht oder Status. Lass diejenigen, um die du dich sorgst, wissen, dass du für sie da bist." Die Band Imagine Dragons schrieb: "Keine Worte. So herzzerreißend. Ruhe in Frieden, Chester Bennington."
"Chester war einer der nettesten Männer, die ich in meiner Show hatte", schrieb Star-Moderator Jimmy Kimmel. Er sei ein "Held des Hard Rock" mit einer enormen Stimmbreite und einer starken Bühnenpräsenz gewesen. Auch aus Deutschland gibt es viele Reaktionen. Sophia Thomalla etwa schrieb: "Das lässt mich mein ganzes Leben überdenken. Wieder einmal. Mein Beileid für seine Frau und die Kinder. Ich bin geschockt."
US-Medien berichten, dass Fans Stunden nach der Todesmeldung Blumen vor dem Haus des Sängers abgelegt haben. Auch Bandkollegen seien vorgefahren. Viele Fans können und wollen nicht recht glauben, dass der Sänger tot ist. In den sozialen Netzwerken ruft die traurige Nachricht Tausende Reaktionen hervor: "Das ist doch eine Fehlmeldung oder?! Bitte!", "Habe das neue Album echt gemocht und jetzt kann ich Heavy nicht mehr hören, ohne zu weinen." oder "High School. Mit vier Freunden im Auto. Linkin Parks 'In the End' tönt aus den Boxen. Gute Zeit."
Bennington hatte in der Vergangenheit offen über Depressionen und Suchtprobleme gesprochen. Erst kürzlich etwa in der "Bild": " Ich hatte einfach die Schnauze voll von der Welt. Ich wollte nichts mehr machen, wollte niemanden sehen."
- Bei Suizidgefahr: Notruf 112
Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33
- Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
- Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
- In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
- Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).
Quelle: ntv.de, ara/hul