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"Wer wird Millionär?"Nach Panne: Jauch gibt Kandidaten eine zweite Chance

26.12.2025, 00:14 Uhr
imageVon Nina Jerzy
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Durfte die 8000-Euro-Frage noch einmal beantworten: Tom Lorenz. (Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Push-up-BH statt Scrunch-Leggings: Tom Lorenz ist zu unrecht bei "Wer wird Millionär?" ausgeschieden und darf noch mal ran. Jauch gibt sich am Telefon als Trump aus und klärt die Frage: Deichmann oder dm?

Würde sich Günther Jauch besser mit Push-up-BHs auskennen, hätte dieser Fehler schnell ausgebügelt werden können. So aber gehört Tom Lorenz zu den äußerst wenigen Kandidaten bei "Wer wird Millionär?" (WWM), die wegen eines Fehlers von RTL eine zweite Chance bekommen. "Ich mache es kurz: Da wären zwei richtige Antworten möglich gewesen", klärte Jauch das Publikum im Special zum Zweiten Weihnachtsfeiertag auf. Und so wurde für den 25-jährigen Kandidaten zumindest in dieser Hinsicht schnell ein kleines Weihnachtswunder wahr.

"Ich war da völlig außen vor", räumte Jauch mit Blick auf die 8000-Euro-Frage ein, die Lorenz am Vortag gleich zu Beginn der Sendung den Absturz beschert hatte. Der Stuttgarter sollte wissen, welcher Körperteil durch den Push-up-Effekt einer Scrunch-Naht zum Blickfänger wird: Brust, Bauch, Oberarm oder Po? Der Volontär bei einem Radiosender dachte wie seine mitgereiste Freundin an den Push-up-BH, die Fragenredaktion hingegen ausschließlich an Leggings.

Am Abend sei der Fehler schließlich bemerkt und der Kandidat angerufen worden, berichtete Jauch. Lorenz hatte sich da gerade in seinem Hotelzimmer langsam von der Aufregung erholt. Er stimmte zu, beim Special zum Zweiten Weihnachtsfeiertag wieder bei der 8000-Euro-Frage einzusteigen. Das Ganze hatte dem 25-Jährigen aber zugesetzt. Er sei alle zwei Stunden aufgewacht und habe dazwischen Albträume gehabt, erzählte Lorenz.

WWM-Patzer: Kandidat darf noch mal

Das ganz große Comeback gelang dem Pechvogel leider nicht. Eine Juristin im Publikum half ihm eine Runde weiter, weil sie wusste, dass die Ehefrau des Schauspielers George Clooney, die Menschenrechtsanwältin Amal Clooney, in Oxford lehrt. Lorenz war völlig ahnungslos und sagte, er würde einen erneuten Absturz locker hinnehmen. Als Jauch ihn dann in die nächste Runde durchwinken konnte, war der Kandidat dennoch sichtlich erleichtert.

Über die 8000 Euro kam Lorenz am Ende aber nicht hinaus. Er und sein Telefonjoker hatten keine Ahnung, dass GERD kein neuer Wirtschaftspakt oder Weltraumbahnhof ist, sondern ein großer Staudamm in Äthiopien. Das Akronym steht für "Grand-Ethiopian-Renaissance-Dam". Für Lorenz' Wunsch reicht sein Gewinn aber alle mal. Er braucht neue Socken.

Dass ein Kandidat wegen einer zweiten richtigen Antwort wiederkommen darf, ist bei "Wer wird Millionär?" erst nach knapp 1500 Sendungen passiert. Im Januar 2021 war der Dortmunder Niklas Bayer-Eynck sogar von 125.000 auf 1000 Euro abgestürzt. Er hatte eingeloggt, dass im Volkslied "Die Vogelhochzeit" die Amsel der Bräutigam war. Jauch akzeptierte aber nur die Drossel als korrekte Antwort. RTL gab dem Kandidaten eine erneute Chance, weil in weniger bekannten Volksliedern tatsächlich die Amsel als Bräutigam vorkommt.

Keine Wiederkehr wird es für den Absturz-Kandidaten Frank Felix Fugger geben. Er entschied sich gegen den Willen seiner Familie bei Jauch für die Risikovariante. Am Ende war es ohnehin egal. Denn der 36-jährige Immobilienmakler - der nur entfernt mit der wohlhabenden Augsburger Kaufmannsfamilie verwandt ist - scheiterte bereits in der 4000-Euro-Runde. Jauch wollte wissen, welche Beiden laut einem bekannten Spruch ihre Namen dort büßen, wo sie sich küssen.

Siebenfacher Vater bei Jauch

Fugger entschied sich nach dem 50:50-Joker für die falsche Antwort: Romeo und Julia. Gesucht wurden Werra und Fulda. "War heute nicht so ganz ihr Tag", verabschiedete sich Jauch von dem hadernden Kandidaten. Nicht gänzlich glücklich verließ auch Necktarakis Konstantinidis aus Lambsheim das Studio. Der Justizvollzugsbeamte gewann bei "Wer wird Millionär?" 8000 Euro, hätte allerdings schon früher ausscheiden können. Zum Glück erinnere Jauch den Vater von sieben Kindern daran, dass auf dessen Bauchgefühl kein Verlass ist.

"Bitte keine Fußballfrage", hatte sich Konstantinidis gewünscht und bekam prompt eben jene. "Sie haben es provoziert", meinte Jauch. Er wollte wissen: In welchem Land wurde 2025 ein Klub aus einem nicht einmal 1500 Einwohner zählenden Ort nationaler Fußballmeister: Schweden, Polen, Portugal, Niederlande? Konstantinidis setzte seine letzten beiden Joker. Er hatte am Ende noch die Wahl zwischen Schweden und Portugal. Seine Tendenz ging zur falschen Antwort, Portugal.

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Frank Felix Fugger ging auf Risiko - und scheiterte. (Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Zum Glück brachte Jauch seinen Kandidaten zufällig zurück auf die richtige Spur. Als er wissen wollte, wie verlässlich Konstantinidis' Bauchgefühl ist, schwenkte der Gefängnisaufseher umgehend zu Schweden um. Denn er hatte immer gedacht, dass seine Frau als nächstes eine Tochter zur Welt bringen wird. Doch erst nach sechs Söhnen (drei davon aus früheren Beziehungen) hatte es geklappt.

Über 32.000 Euro kam im Special zum Zweiten Weihnachtsfeiertag niemand hinaus. Überhangkandidatin Gloria Dilba war außer sich vor Glück. "16.000 Euro sind mehr Geld, als ich je hatte", hatte sich die Content Creatorin aus Köln bereits gefreut. Doch mit 32.000 Euro verändere sich das Leben. Sie will mit ihrem Gewinn im Hauptjob kürzertreten und stärker kreativ tätig sein. Die quirlige Kandidatin sei "durchaus reizüberflutend gewesen", verabschiedete sich Jauch von ihr, meinte das jedoch als Kompliment.

Deichmann contra dm

32.000 Euro gewannen in der Spezialausgabe von "Wer wird Millionär?" außerdem Kerstin Reckhemke aus Düsseldorf sowie Franziska Göpel aus Neustadt an der Orla. Eine Kandidatin stieg rechtzeitig aus, für die andere hätte es mit mehr Mut zu 64.000 Euro gelangt. Reckhemke tendierte bei ihrer letzten Frage dazu, dass etwa 30 Prozent der zwischen 1901 und 1932 mit einem Nobelpreis ausgezeichneten Naturwissenschaftler aus den USA stammten. Tatsächlich war Deutschland damals die beherrschende Nation.

Göpel lag hingegen richtig mit ihrer Annahme, dass kein anderes Unternehmen so häufig in deutschen Einkaufszentren zu finden ist wie Deichmann. Ihr Telefonjoker bestätigte die Vermutung, eine Zuschauerin im Publikum plädierte hingegen für dm. Sie war Göpels zweiter Zusatzjoker; möglich machte das der besondere Weihnachts-Joker in diesem Jahr. Die Sonderregeln warfen allerdings auch bei Jauch Fragen auf. "Das sind ja Neuerungen hier nach 26 Jahren - da kommt der Opa gar nicht mehr mit", beschwerte sich der Moderator an einer Stelle.

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Für Günther Jauch war Kandidatin Gloria Dilba "durchaus reizüberflutend". (Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Gänzlich unvertraut war der 69-Jährige auch mit der automatischen Ansage, die ihn beim Telefonjoker von Alexandra Dörrie aus München erwartete (die Inhaberin einer Musik-PR-Agentur hatte leider nicht ihren Kunden Campino von den Toten Hosen anrufen lassen). Jauch wurde aufgefordert, Name und Grund für seinen Anruf zu nennen. "Das war nur früher in der DDR so, wenn die Stasi dazwischen war", monierte der Gastgeber. Er meldete sich beim nächsten Mal schlicht als "Donald Trump aus Köln-Hürth" und wurde prompt durchgestellt.

Den Telefonjoker traf keine Schuld - seine Kinder hatten ihm das Telefon eingerichtet. Er verhalf Dörrie zu 16.000 Euro. Mit einem Rekordgewinn will Jauch ins neue Jahr starten. Er kehrt am 5. Januar mit der 3-Millionen-Euro-Woche zurück. Die Kandidaten haben dann an vier Tagen Chance auf den Einzug ins Finale am Freitag. "Kommen Sie alle gut rüber ins Jahr 2026!", verabschiedete sich Jauch von den Zuschauern.

Quelle: ntv.de

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