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Neuer Wirbel beim ESC Niederlande vor der Disqualifikation?

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Da war er noch anwesend - Joost Klein zu Beginn der ersten Generalprobe zum ESC-Finale.

Da war er noch anwesend - Joost Klein zu Beginn der ersten Generalprobe zum ESC-Finale.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Der für die Niederlande antretende Joost Klein zählt mit seiner Gaga-Hymne "Europapa" zu den Favoriten beim diesjährigen Eurovision Song Contest. Doch von der ersten Generalprobe zum Finale des Wettbewerbs wird er ausgeschlossen. Zunächst heißt es nur, ein Vorfall rund um Klein werde untersucht.

Der Eurovision Song Contest (ESC) steht in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Die Proteste gegen die Teilnahme Israels reißen nicht ab. Und nun scheint es auch noch Probleme mit dem niederländischen Beitrag zu geben, die möglicherweise ebenfalls einen politischen Hintergrund haben.

Zunächst schien bei der ersten Generalprobe für das ESC-Finale, die am Freitagnachmittag in der Malmö Arena über die Bühne ging, noch alles normal zu laufen. Als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus insgesamt 26 Ländern zu Beginn zur Flaggenparade einliefen, war unter ihnen auch noch Joost Klein, der für die Niederlande antritt. Sein ursprünglich an fünfter Position vorgesehener Auftritt fand dann allerdings nicht statt.

Noch während die Generalprobe lief, veröffentlichte die für die Veranstaltung verantwortliche Europäische Rundfunkunion (EBU) eine Erklärung, die erst einmal äußerst nebulös klingt. "Wir untersuchen gerade einen Vorfall, der uns mitgeteilt wurde, bei dem es um den niederländischen Künstler geht. Er wird bis auf Weiteres nicht weiter proben", heißt es darin. Darüber hinaus werde man vorerst keinen Kommentar abgeben.

Fragwürdiges Verhalten bei Pressekonferenz

Joost Klein zählt mit seiner Gaga-Hymne "Europapa" eigentlich zu den Favoriten des diesjährigen Wettbewerbs. Am Donnerstag gelang es ihm, sich im zweiten ESC-Halbfinale für das große Finale am Samstag zu qualifizieren. Auch die Künstlerinnen und Künstler aus neun weiteren Ländern, darunter die Israelin Eden Golan, schafften an diesem Abend den Sprung ins Finale. In einer anschließenden Pressekonferenz mit allen zehn Halbfinal-Siegern soll Klein mit Zwischenrufen in Richtung Golans aufgefallen sein. In einem Mitschnitt und auf Fotos der Veranstaltung ist auch zu sehen, wie sich der Niederländer ein Tuch über den Kopf zieht, während Golan spricht.

Dieses Verhalten soll laut der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" aber nichts damit zu tun haben, dass Klein nun der Auftritt in der Generalprobe verwehrt wurde. Dagegen spricht auch, dass er bei der Flaggenparade zu Beginn der Probe noch mit von der Partie war. Der Grund für seinen vorläufigen Ausschluss könnte sich also unmittelbar während der Probe ereignet haben.

Als die Israelin Eden Golan (2.v.r.) sprach, hüllte sich Klein unter ein Tuch.

Als die Israelin Eden Golan (2.v.r.) sprach, hüllte sich Klein unter ein Tuch.

(Foto: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN)

Joost Klein ist als Sänger kein Unbekannter. 2023 gelang ihm, unterstützt von Komiker Otto und Rapper Ski Aggu, mit dem Lied "Friesenjung" ein Nummer-1-Hit in Deutschland.

Bevor die ESC-Shows live im Fernsehen ausgestrahlt werden, werden sie in jeweils drei Generalproben schon einmal vollständig durchgespielt. Während die erste Generalprobe vor Pressevertretern stattfindet, werden die Proben zwei und drei bereits vor zahlendem Publikum abgehalten. Sie sind somit zentrales Element der Vorbereitung auf den Musikwettbewerb. Dass ein teilnehmendes Land von der Probe ausgeschlossen wird, ist deshalb äußerst ungewöhnlich und könnte bereits auf eine drohende Disqualifikation hindeuten. Genaueres wird man spätestens nach der zweiten Generalprobe wissen. Sie findet am Freitagabend statt.

Quelle: ntv.de, vpr

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