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Große Anteilnahme Oscar-Präsident und Kameramann John Bailey gestorben

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John Bailey war ein Hollywood-Routinier. Als Präsident der Oscars managte er eine schwierige Zeit.

John Bailey war ein Hollywood-Routinier. Als Präsident der Oscars managte er eine schwierige Zeit.

(Foto: Jordan Strauss/Invision/AP)

Beim Kultfilm "Und täglich grüßt das Murmeltier" stand John Bailey hinter der Kamera. Er drehte mit Hollywoodgrößen wie Richard Gere und Robert Redford. Während der Weinstein-Affäre war Bailey Präsident bei den Oscars und bemühte sich um mehr Diversität in der Jury.

John Bailey ist tot. Der Kameramann, Regisseur und ehemalige Präsident der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) starb in Los Angeles. Er wurde 81 Jahre alt. Seine Frau, die 81-jährige Filmeditorin Carol Littleton, gab seinen Tod laut Medienberichten in einem Statement der AMPAS bekannt. "In tiefer Trauer teile ich mit, dass mein bester Freund und Ehemann, John Bailey, heute früh friedlich im Schlaf verstorben ist", heißt es darin.

"Während Johns Krankheit haben wir uns daran erinnert, wie wir uns vor 60 Jahren kennengelernt haben und 51 Jahre lang verheiratet waren", schreibt die Witwe weiter. "Wir haben ein wundervolles, abenteuerliches Leben in der Filmbranche geteilt und dabei viele dauerhafte Freundschaften geschlossen. John wird für immer in meinem Herzen leben", so Littleton. Die Todesursache oder die Krankheit, an der er gelitten hatte, nannte sie nicht.

"Zutiefst betrübt" zeigten sich auch der CEO der Academy, Bill Kramer, und die Präsidentin der Academy, Janet Yang, in einer gemeinsamen Erklärung. Demnach erhielten die Nachricht von Baileys Tod in der Nacht. "John war ein leidenschaftlich engagiertes Mitglied der Academy und der Filmgemeinschaft. Er diente als unser Präsident und als Academy Governor für viele Jahre und spielte eine führende Rolle in der Cinematographers Branch", sagten sie. "Sein Einfluss und seine Beiträge zur Filmgemeinschaft werden für immer in Erinnerung bleiben. Unsere Gedanken und unsere Unterstützung sind in dieser Zeit bei Carol."

Von Richard Gere bis Murmeltier

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Nach seinem Abschluss an der University of Southern California School of Cinematic Arts begann John Bailey Anfang der 1970er seine Laufbahn im Filmgeschäft. Nach ein paar Jahren als Assistent startete er als Chefkameramann durch, etwa bei "Ein Mann für gewisse Stunden" mit Richard Gere oder bei Robert Redfords Oscar-gekröntem Regiedebüt "Eine ganz normale Familie" (beide 1980).

In seiner fast 50-jährigen Karriere arbeitete Bailey an mehr als 80 Filmen mit, darunter etliche bekannte Filme, vom modernen Klassiker "Und täglich grüßt das Murmeltier" bis zu "Besser geht's nicht". Zwischen 1991 und 2001 inszenierte er fünf Filme als Regisseur. Der bekannteste darunter ist der Thriller "China Moon" mit Ed Harris. 2015 wurde er von der American Society of Cinematographers mit dem Lifetime Achievement Award geehrt.

Nebenbei engagierte er sich in der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die unter anderem die Oscars vergibt. Nach vielen Jahren und Führungspositionen im Kamera-Zweig der AMPAS wurde er 2017 zu deren Präsident gewählt, als erster Kameramann überhaupt. Bis 2019 war er Präsident der AMPAS. In seine Amtszeit fiel etwa die schwierige Aufarbeitung der Weinstein-Affäre und Bemühungen, die Oscar-Jury diverser in Geschlecht, Rasse, ethnischer Zugehörigkeit und Religion zu machen.

Quelle: ntv.de, gut/spot

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