"Schändlicher Verrat an Queen" Piers Morgan bereut Meghan-Mobbing nicht
29.03.2021, 15:43 Uhr
Kann mit Herzogin Meghan nichts anfangen: Piers Morgan
(Foto: imago images/Matrix)
Reue scheint nicht zu Piers Morgans Repertoire zu gehören. Nach seiner Attacke auf Herzogin Meghan, nach der er sogar seinen Job bei "Good Morning Britain" aufgibt, steht der britische TV-Moderator weiter zu seinen Worten. In einem Gastbeitrag legt er nun sogar noch nach.
Piers Morgan ist bekannt für seine Streitlust. Der britische Moderator legt sich oft und gerne mit ihm unliebsamen Menschen an. Sein wohl liebstes Opfer ist Herzogin Meghan, nachdem diese den Kontakt zu ihm abgebrochen hatte, als sie den britischen Prinzen Harry kennengelernt hatte. Meghans Enthüllungsinterview mit Oprah Winfrey war es auch, das Morgan am 9. März dazu veranlasste, seinen Job in der TV-Sendung "Good Morning America" zu kündigen.
Der 55-Jährige hatte in der Live-Sendung die Suizid-Gedanken der Herzogin in Zweifel gezogen und ihre Rassismus-Vorwürfe an ein unbekanntes Mitglied der royalen Familie scharf kritisiert. "Es tut mir leid, ich glaube kein einziges Wort von dem, was sie sagt", polterte Morgan. "Ich würde ihr nicht einmal glauben, wenn sie mir die Wettervorhersage vorlesen würde." An dieser Überzeugung hält Morgan noch immer fest, wie er nun in einem Gastbeitrag für die "Daily Mail" zum Ausdruck bringt. Demnach bereue er von dem Tag nur, aus dem TV-Studio gestürmt zu sein.
Statt zurückzurudern, legt Morgan in seinen Artikel sogar noch einmal gegen die Herzogin nach. So zieht er etwa Harrys und Meghans Darstellung, sie hätten wenige Tage vor der kirchlichen Trauung bereits eine private Zeremonie mit dem Erzbischof gefeiert, in Zweifel. "Ja, wirklich? Die Hochzeit, die wir alle gesehen haben, war also eine Täuschung? Und Großbritanniens ältester Geistlicher war dabei und führte eine illegale Zeremonie in einem Garten durch?", spottet er. "Völliger Unsinn" sei auch, dass Harry und Meghans Sohn Archie aufgrund seiner Hautfarbe keinen Titel bekommen habe, lästert er weiter.
"Unaufrichtiges, eigennütziges Zeug"
Für Morgan sind Meghans Aussagen "schändlicher Verrat", ebenso wie ihr "Angriff auf die Herzogin von Cambridge", Prinz Williams Frau Kate. Diese habe in der Öffentlichkeit schließlich nie ein schlechtes Wort über ihre Schwägerin verloren. Meghan hatte in dem Oprah-Winfrey-Interview erklärt, nicht sie habe - wie in Medienberichten behauptet - ihre Schwägerin vor der Hochzeit zum Weinen gebracht. Es sei vielmehr andersherum gewesen. Die Falschmeldung sei "der Beginn eines wahren Rufmordes" gewesen, beklagte sie sich.
Doch nicht nur über Meghan zieht Morgan in seinem Gastartikel weiter her. Auch über den "meckernden" Prinz Harry, der seinen Titel "gierig für den massiven kommerziellen Gewinn" ausnutze, beschwert sich der Moderator. So ein "unaufrichtiges, eigennütziges Zeug" habe er "von einer die gesellschaftliche Stufenleiter erklimmenden Hollywood-Schauspielerin wie Frau Markle erwartet", jedoch nicht von einem Mitglied der royalen Familie, das "einst tapfer seiner Königin und seinem Land gedient hat". Auch das Timing des Interviews nimmt Morgan dem Prinzen übel, schließlich lag dessen Großvater, Prinz Philip, während der Ausstrahlung noch im Krankenhaus.
Am wütendsten scheint Morgan jedoch darüber zu sein, dass ihm wegen seiner Aussagen über Meghan in "Good Morning Britain" Rassismus vorgeworfen wurde. "Also, weil ich weiß bin, darf ich nicht an der Gültigkeit von Meghan Markles Rassismus-Behauptungen gegen die königliche Familie zweifeln?", schreibt er. Schließlich habe der britische Sergeant Johnson Beharry - ein Schwarzer - diese Aussagen ebenfalls angezweifelt.
Morgan bereut nur spontanen Abgang aus dem Studio
Den Morgen seiner Kündigung beschreibt Morgan in seinem Gastbeitrag folgendermaßen: Er habe schlecht geschlafen und ohnehin zwölf lange und stressige Monate hinter sich gehabt. "Normalerweise schwelge ich im Lärm. Aber unregulierte soziale Medien sind, wie jeder in der Öffentlichkeit bestätigen wird, immer bösartiger und böser geworden", so der 55-Jährige. Deswegen sei er in der Live-Sendung "müde und aufgeregt" gewesen. Seinem Co-Moderator Alex Beresford sei es offenbar ähnlich gegangen, denn dieser habe daraufhin seinen "persönlichen Angriff" auf ihn gestartet.
Beresford hatte Morgan vorgeworfen, eine Abneigung gegen Meghan zu hegen: "Soweit ich weiß, hast du eine persönliche Beziehung zu Meghan Markle, oder hattest eine, und sie hat dich ausgebootet", sagte Beresford zu Morgan. Dazu habe Meghan jedes Recht, betonte Beresford. Er, Morgan, höre aber dennoch nicht auf, "über sie herzuziehen". Nach dieser Kritik stürmte Morgan vor laufender Kamera aus dem Studio. Er habe den Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen wollen, weil er von jemandem gekommen sei, dem er schon mehrfach Karrieretipps gegeben habe, schreibt Morgan in der "Daily Mail".
Er habe gewusst, dass es "nicht gut aussieht", vor einer Konfrontation wegzulaufen. "Rückblickend betrachtet hätte ich es nicht tun sollen. Aber in der Hitze des Augenblicks, in meinem eher angespannten Geisteszustand, schien dies die weniger schlechte Option zu sein." Nachdem mehr als 40.000 Beschwerden bei seinem Heimatsender eingegangen waren, habe man ihm gesagt, er müsse sich entweder öffentlich entschuldigen oder die Sendung verlassen. Morgan entschuldigte sich nicht - "denn die Wahrheit ist, ich glaube Meghan Markle nicht."
Quelle: ntv.de, lri