"Sein Ruf ist ruiniert" Prinz Andrew im Krisenmodus?
20.09.2021, 14:59 Uhr
Er ist abgetaucht - noch jedenfalls: Prinz Andrew.
(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)
Die Vorwürfe gegen Prinz Andrew wiegen schwer. Schließlich wird ihm der Missbrauch einer damals Minderjährigen um die Jahrtausendwende vorgeworfen. Bisher ließ der Sohn der Queen die Anschuldigungen an sich abperlen. Doch hinter den Kulissen soll er weitaus weniger gelassen sein.
Die bisherige Strategie von Prinz Andrew gegen die Missbrauchsvorwürfe von Virginia Roberts Giuffre scheint zu lauten: aus den Augen, aus dem Sinn. So blieb ein öffentliches Statement zu den Anschuldigungen bislang aus.
Mehr noch: Der Sohn von Queen Elizabeth II. machte sich in den vergangenen Wochen derart rar, dass ihm angeblich nicht einmal die Klageschrift ordnungsgemäß zugestellt werden konnte. Aber hinter den Kulissen soll es tatsächlich heftig brodeln. Einem Bericht der "Daily Mail" zufolge hält der 61-Jährige derzeit vermehrt Krisensitzungen mit seinen Beratern und der Familie ab. Ein Anzeichen dafür, dass er von seiner Hinhaltetaktik abrücken will?
Strategiewechsel "höchstwahrscheinlich"
Fakt ist, dass sein Abtauchen ihm bislang wenig genutzt hat. Sein ohnehin stark in Mitleidenschaft gezogener Ruf wurde dadurch eher noch weiter geschädigt. Nach außen hin wirkt es so, als habe sich Prinz Andrew versteckt, um den Anschuldigungen zu entgehen.
"Die Entscheidung, keinerlei Statement abzugeben, noch nicht einmal, um seine Unschuld zu bekräftigen, hat seinen Ruf in der öffentlichen Meinung ruiniert", zitiert die "Daily Mail" einen namentlich nicht genannten Insider. Dementsprechend sei es "höchstwahrscheinlich, dass wir in der kommenden Zeit einen Strategiewechsel des Herzogs beobachten werden".
Existiert eine Vereinbarung?
Die heute 38-jährige Roberts Giuffre hat eine Zivilklage gegen den zweitältesten Sohn der Queen angestrengt. Prinz Andrew soll die damals Minderjährige zwischen 1999 und 2002 auf Grundstücken des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (1953 - 2019) sexuell missbraucht haben.
Am vergangenen Montag hatte in New York die erste Vorverhandlung in der Causa Virginia Roberts Giuffre stattgefunden. Sie endete nach 30 Minuten ergebnislos. Es ging nicht nur darum, ob die Klageschrift richtig zugestellt wurde. Andrews Verteidiger stellten die Legitimität des gesamten Prozesses infrage. Die Klägerin habe vor Jahren eine außergerichtliche Vereinbarung unterschrieben, die Andrew und andere Beteiligte von jeder juristischen Haftung freispreche, so die Anwälte.
Quelle: ntv.de, vpr/spot