Ermittlungen im Fall Epstein Prinz Andrew verweigert Zusammenarbeit
10.03.2020, 17:37 Uhr
Die Epstein-Ermittler sind von seinem Verhalten wenig angetan: Prinz Andrew.
(Foto: picture alliance/dpa)
Er gibt sich im Missbrauchsskandal um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein weiter als Unschuldslamm. Doch schon das will Prinz Andrew niemand so recht glauben. Auch seine Beteuerung, die Ermittlungen unterstützen zu wollen, erhält immer mehr Risse. Der Staatsanwalt erhebt nun erneut Vorwürfe gegen ihn.
Die Kritik an Prinz Andrews Verhalten im Zuge der Ermittlungen im Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein reißt nicht ab. Der Sohn von Queen Elizabeth II. hatte zwar noch im November öffentlich erklärt, die Arbeit der Strafverfolger unterstützen zu wollen, sollte dies nötig sein. Diesem Versprechen soll er bisher aber nicht nachgekommen sein.
Dies berichtet der "Guardian" unter Berufung auf US-Staatsanwalt Geoffrey Berman. "Im Gegensatz zu Prinz Andrews sehr öffentlichem Angebot, uns bei unserer Untersuchung in Sachen Epsteins Mitverschwörer zu unterstützen (...), hat Prinz Andrew die Tür bezüglich freiwilliger Zusammenarbeit nun komplett geschlossen und wir wägen unsere Möglichkeiten ab", wird Berman zitiert.
Schon im Januar hatte sich der Staatsanwalt mit ähnlichen Vorwürfen zu Wort gemeldet. Damals war unter anderem davon die Rede, der Royal leiste "null Kooperation".
Vorwürfe und Widersprüche
Epstein wurde vorgeworfen, zahlreiche Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Er beging im August 2019 im Gefängnis Selbstmord.
Gegen Prinz Andrew gibt es ebenfalls Anschuldigungen. Virginia Giuffre behauptet, sie sei dreimal zum Sex mit ihm gezwungen worden, als sie noch 17 war. Der Royal bestreitet die Vorwürfe, verstrickte sich aber in Widersprüche.
So ist seine Behauptung, er kenne Giuffre nicht, nachweislich falsch. Es gibt ein Foto, auf dem beide zusammen zu sehen sind. Auch seine in einem Interview getätigte Aussage, er sei weder ein Partygänger noch tausche er Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit aus, flog ihm im November um die Ohren. Diverse Schnappschüsse belegen das Gegenteil. Seither lässt der Prinz seine öffentlichen Ämter ruhen.
Quelle: ntv.de, vpr/spot