Für 25.000 Euro jährlich Prinzessin Charlotte wird eingeschult
30.08.2019, 11:58 Uhr
Ob die Prinzessin in der Schule auch so frech sein darf?
(Foto: dpa)
Vor der Schulbank kann sich selbst eine Prinzessin nicht drücken: Für die vierjährige Charlotte beginnt Anfang September der Ernst des Lebens an einer teuren Elite-Vorschule in London. Ein knüppelhartes Ende der Kindheit erwartet sie allerdings nicht.
Wie die Zeit vergeht: Es ist noch gar nicht so lange her, dass Prinzessin Charlotte, die kleine Tochter von Herzogin Kate und Prinz William am 2. Mai ihren vierten Geburtstag feierte und der Kensington-Palast neue, süße Fotos von der Urenkelin von Queen Elizabeth II. postete. Und schon beginnt für das Mädchen der Ernst des Lebens: Sie wird Anfang September eingeschult.
In Großbritannien besteht Schulpflicht zwischen dem fünften und 16. Lebensjahr. Die Eltern haben allerdings die Möglichkeit, ihre Kinder ab vier auf die "Nursery School" zu schicken, eine Art Vorschule. Dafür haben sich auch Kate und William entschieden.
Wie schon ihr zwei Jahre älterer Bruder Prinz George wird die kleine Charlotte auf die Privatschule Thomas's Battersea gehen. In dem altehrwürdigen Institut im Südwesten Londons werden rund 560 Schüler zwischen vier und 13 Jahren auf weiterführende Privatschulen wie etwa das renommierte Eton College vorbereitet.
Spielerischer Übergang in die Schulzeit
Die ABC-Schützen erwartet in Thomas's Battersea allerdings kein knüppelhartes Ende der Kindheit, sondern ein eher spielerischer Übergang in die Schulzeit. Das erste und wichtigste Motto der Ganztagsschule lautet: "Be kind" - "Sei freundlich". Schulleiter Simon O'Malley, ein überaus menschenfreundlicher Pädagoge, legt großen Wert darauf, seinen Schützlingen "Güte, Höflichkeit, Selbstvertrauen, Demut und die Fähigkeit zu geben, nicht zu nehmen" beizubringen, wie er auf der Webseite der Schule schreibt.
Experten des "The Good Schools Guide" bezeichnen die Bildungsstätte als "groß, emsig und ein bisschen chaotisch". Sie sei ideal geeignet für Kinder kosmopolitischer Eltern, die für ihren Nachwuchs die beste englische Erziehung haben wollen. Die Schule setzt nicht auf Drill, sondern will soziale Werte vermitteln - Freundlichkeit und Toleranz, aber auch die Fähigkeit zu führen.
Die Schüler sollen ermuntert werden, "aus der Menge aufzustehen" und auch mal "unpopuläre Entscheidungen" zu riskieren, so lauten zumindest die Schulregeln. Kein Kind solle sich ausgegrenzt fühlen, was für Charlotte und ihren Bruder bedeutet: Auch für Schüler aus dem englischen Königshaus gibt es keine Extrawurst.
Das Elite-Angebot hat seinen Preis
Die Vorschüler lernen nicht nur lesen, schreiben und rechnen, sondern bekommen auch eine spielerische Einführung in die französische Sprache. Sport und eine einfühlsame Kunsterziehung stehen ebenfalls auf dem Stundenplan. Bei jedem Kind soll, je nach Begabung, die kindliche Kreativität in Fächern wie Poesie, Tanzunterricht und Theateraufführungen gefördert werden.

Prinz George musste sich an seinem ersten Schultag nur mit der Anwesenheit seines Vaters zufrieden geben.
(Foto: imago/i Images)
Die kleine Prinzessin wird wie ihr Bruder George eine navyblaue Schuluniform tragen, zu der ein dunkelblaues Jackett oder Strickjacke, roter Rollkragenpulli oder hellblaue Hemdbluse mit roter Krawatte, dunkelblauer Rock oder Hose, dazu schwarze oder dunkelblaue Glattlederschuhe gehören. Nur einen Unterschied wird es bei Charlottes Einschulung geben: Die Anwesenheit ihrer Mutter. George wurde an seinem ersten Tag im September 2017 nur von Prinz William zur Schule gebracht, weil Kate, die zu dem Zeitpunkt mit Prinz Louis schwanger war, an Morgenübelkeit litt.
Mittags läutet die Schulglocke zum gemeinsamen Essen im Speisesaal. Ein französischer Koch bereitet jeden Tag ein Drei-Gänge-Menü vor. Täglich können die Kinder bei den Hauptgängen zwischen Fleisch, Fisch und vegetarischen Gerichten wählen. Alle Speisen im Thomas's Battersea gelten als gesund, allergikerfreundlich und ausgewogen. Zwischendurch stehen Naschereien wie kernige Haferkekse oder Saisonobst bereit.
Das hat seinen Preis: William und Kate zahlen für jedes Kind 23.000 britische Pfund (etwa 25.400 Euro) im Jahr, wie die britische Tageszeitung "The Sun" schreibt. Allerdings sinkt der Preis mit jedem Kind geringfügig.
Quelle: ntv.de, lri/spot