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Zu Sex vor Kamera gezwungen? Produzent wirft Sean Combs Missbrauch vor

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Sieht sich zu Unrecht beschuldigt: Sean "Diddy" Combs.

Sieht sich zu Unrecht beschuldigt: Sean "Diddy" Combs.

(Foto: IMAGO/MediaPunch)

Seit einiger Zeit häufen sich Anschuldigungen gegen Sean "Diddy" Combs. Der Rapper soll mehrere Frauen sexuell missbraucht haben. Nun meldet sich sein Musikproduzent zu Wort. Auch er wirft dem 54-Jährigen vor, ihn sexuell genötigt und zu Sex vor der Kamera gezwungen haben.

Nach mehreren Anschuldigungen seitens Frauen behauptet nun auch ein Mann, von Rapper Sean "Diddy" Combs sexuell missbraucht worden zu sein. Der Musikproduzent Rodney "Lil Rod" Jones gab laut US-Medienberichten in einer eingereichten Klage zu Protokoll, von dem 54-Jährigen dazu genötigt worden zu sein, zahlreiche Prostituierte anzuwerben und zum Vergnügen des Stars vor dessen Augen mit ihnen Sex zu haben. Dabei sei er regelmäßig auch von Combs an intimen Stellen betatscht worden. Er habe "Hunderte Stunden Videomaterial", die die "schwerwiegenden illegalen Aktivitäten" des Musikers dokumentieren würden, berichtet unter anderem das US-Portal "TMZ".

Deswegen fordere er Schadensersatz in Höhe von 30 Millionen US-Dollar (etwa 38 Mio. Euro). Als Zeuge wird unter anderem die Plattenchefin Ethiopia Hebtemariam genannt, die das Verhalten von Combs gesehen, aber als "freundlichen Quatsch" abgetan habe. Ihr zufolge habe der Rapper lediglich seine Zuneigung zum Ausdruck gebracht und gezeigt, dass er Jones möge. In einem Statement des Anwalts von Sean "Diddy" Combs werden die Vorwürfe vehement bestritten und als "widerlich" bezeichnet. Die Behauptungen von Jones seien "reine Fiktion".

Der Kläger sei nichts weiter als ein Lügner, der sich schamlos eine Millionensumme erschleichen wolle, sagte "Diddys" Anwalt Shawn Holley. Es handele sich hierbei um einen "durchsichtigen Versuch", Schlagzeilen zu generieren. Es gäbe "überwältigende, unbestreitbare Beweise", dass die Behauptungen "komplett gelogen" seien.

Zusammenarbeit für "The Love Album: Off the Grid"

Combs engagierte Jones im August 2022, um einige Songs auf dem R&B-Album "The Love Album: Off the Grid" mit ihm zu produzieren. Anschließend habe er jedoch rund ein Jahr lang in Combs Häusern in Florida, Kalifornien und New York sowie auf einer Jacht vor den Jungferninseln "ständige unaufgeforderte und unerlaubte Berührungen" ertragen müssen, so Jones. Zudem sei er von einer Cousine von Combs Freundin, Rapperin Yung Miami, sexuell belästigt worden. Er habe sich einen Porno ansehen müssen, in dem ein ihm bekannter Plattenproduzent mit einem anderen Mann Sex habe.

Die Klageschrift enthält weitere kleinere Ungeheuerlichkeiten und Erniedrigungen, die Jones angeblich über sich ergehen lassen musste. So habe Combs zum Beispiel neben ihm nackt geduscht, während er in diesem Badezimmer arbeiten musste. Auch sei er vom Rapper gezielt unter Drogen gesetzt worden. Druck sei mit Androhung von körperlicher Gewalt erzeugt worden. Außerdem habe "Diddy" vor ihm geprahlt, bereits Menschen erschossen zu haben.

Nicht die ersten Vorwürfe

Die aktuelle Klage reiht sich in schwere Vorwürfe ein, mit denen sich Sean "Diddy" Combs derzeit auseinandersetzen muss. So wird er aktuell beschuldigt, zusammen mit zwei weiteren Männern, eine damals 17-jährige Highschool-Schülerin vergewaltigt zu haben. Das berichtete unter anderem der Sender "CNN" unter Berufung auf eingereichte Gerichtsunterlagen. Die Frau behaupte, 2003 Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden zu sein. Ihr seien Drogen und Alkohol gegeben worden und sie sei mit einem Privatjet nach New York gebracht worden, wo es in einem Studio zu dem mutmaßlichen Übergriff gekommen sei.

Sie nannte namentlich Combs und Harve Pierre, den ehemaligen Präsidenten des von dem Rapper gegründeten Unternehmens Bad Boy Entertainment, sowie einen dritten Mann. Als Folge habe die Frau in den vergangenen 20 Jahren mit einer "erheblichen emotionalen Belastung und Schamgefühlen" leben müssen. Sie fordere Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Im Zuge dieser schweren Anschuldigungen wurde zuletzt eine geplante Realityshow und Dokumentationsreihe über die Familie von Combs wieder abgeblasen. Wie das Branchenmagazin "Variety" berichtet, stellte der Streamingdienst Hulu die Entwicklung der Serie unter dem Arbeitstitel "Diddy+7" in einem frühen Stadium wieder ein. Bei den diesjährigen Grammys war Combs schon nicht vor Ort, obwohl das mit Jones aufgenommene Album nominiert war.

Der Musiker beteuert, er habe "nichts von den schrecklichen Dingen getan, die mir vorgeworfen werden. Ich werde für meinen Namen, meine Familie und für die Wahrheit kämpfen". Zuvor wehrte er bereits eine Vergewaltigungsklage seiner Ex-Freundin, Sängerin und Tänzerin Cassie, ab - dank einer außergerichtlichen Einigung. Eine weitere Klage läuft ebenfalls aktuell gegen Combs. Bei ihr geht es um eine Frau, die in einigen seiner Musikvideos mitwirkte, und nun behauptet, 1991 in New York vom Rapper unter Drogen gesetzt und anschließend vergewaltigt worden zu sein.

Quelle: ntv.de, nan/spot

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