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Vip Vip, Hurra! "Das Ende der Kultur, live zur Primetime"

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Checkt die Dschungelcamper auf Herz und Nieren: unser Dr. Bob

Checkt die Dschungelcamper auf Herz und Nieren: unser Dr. Bob

(Foto: RTL)

Jetzt geht sie los - die 18. Staffel des Dschungelcamps. Dieses Mal bei Vip Vip, Hurra!: Warum der Dschungel nach wie vor Millionen begeistert, welche Herausforderungen es mit sich bringt, jede Nacht Texte zu schreiben, und warum dieses Reality-Format mit Herz und Biss mehr ist, als viele denken.

Liebe Leser, die heutige Promi-Kolumne ist eine in eigener Sache! Vorsicht, sie kann Spuren von Ironie enthalten! Denn: Es ist wieder so weit. Am heutigen Freitagabend, pünktlich zur allerbesten Sendezeit, öffnet der australische Dschungel wieder seine Pforten. Die 18. Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" beginnt - oder wie es in manchen Kommentarsektionen auch heißt: "Das Ende der Kultur, live zur Primetime".

Wahnsinn, wie lange "der Untergang der Kultur" inzwischen schon eingeläutet wird. Mit Beginn jeder neuen Staffel ist es auch plötzlich wieder da, das leise Rauschen im Netz, das anschwillt zu einem Sturm aus Tweets, Memes und ja, auch aus Anfeindungen. Denn auch nach zehn (!) Jahren, in denen ich diese Show mit Texten begleitet habe , gibt es Leute, die glauben, ich hätte nicht nur "kein Leben", sondern auch "keine Ahnung". "Wie kann man sich nur dem Dschungelcamp widmen?", höre ich sie monieren. "Das ist doch nur Brot und Spiele für die Massen!" Ja, Leute, richtig gehört! Ich bin die Dame mit dem Brot. Und manchmal auch die mit dem Zirkus.

Das Dschungelcamp bei RTL und auf RTL+
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(Foto: RTL)

"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" läuft ab 24. Januar bis zum Finale am 9. Februar täglich um 20.15 Uhr bei RTL. Alle Folgen, vorherige Staffeln und Infos zur Show gibt es zudem natürlich auf RTL+.

Dabei, und das sage ich mit aller gebotenen Ironie, habe ich tatsächlich noch nie verstanden, warum dieses Format einige Menschen so triggert, dass sie nicht nur ihre Fernbedienung, sondern auch ihre guten Manieren über Bord werfen. Das Dschungelcamp, so scheint es, ist nicht nur ein Sammelsurium aus Z-Promis, die um Gagen und Gunst kämpfen, sondern auch eine Art Boxsack für Leute, die ihren Frust über den Zustand der Gesellschaft an einer TV-Show auslassen möchten. Ich bin sozusagen die Sekundantin im Ring: die "Dschungelcamp-Journalistin", wie einige mich seit Jahren nennen - und ja, er ist nie zu überhören, dieser herablassende Unterton.

"Seichter Mensch ohne jegliche Tiefe"

Aber mal ehrlich: Glaubt ihr wirklich, ich hätte den herrlichen Dschungel-Bums zehn Jahre lang begleitet, wenn ich nur nachts um halb drei schnell ein paar Sätze geklöppelt hätte? Nein, meine lieben selbst ernannten Kultur-Attachés, dieses kleine, ganz persönliche Jubiläum möchte ich einmal zum Anlass nehmen, um all jenen, die sich so gerne echauffieren, zu sagen: Während andere schlafen, sitze ich am Laptop und versuche, diese Mischung aus feinstem Trash und Psychogramm, aus Camp-Gemeinschaft und Zickenkrieg so in Worte zu packen, dass es beim Frühstückskaffee nicht wie das hundertste Recap wirkt. Und glauben Sie mir, das ist manchmal herausfordernder, als man denkt.

Denn es gibt da diese ganz spezielle Sorte von Kritikern. Die, die einem unbekannterweise erklären, man sei ein "seichter Mensch ohne jegliche Tiefe". Als ob ich, sobald ich über das Dschungelcamp schreibe, augenblicklich die Fähigkeit verliere, über den Tellerrand zu blicken. Natürlich verstehe ich die eine oder andere Kritik. Und ja, es gibt Dinge, die kritisch zu hinterfragen sind: von der Art, wie die Prüfungen designt sind, bis zur Frage, ob wir wirklich jede emotionale Regung der Camper auf die Goldwaage legen müssen. Aber, und das ist der Punkt, den viele Meckerer übersehen: Diese Produktion ist wahnsinnig aufwendig. Von Kameraleuten über Cutter bis hin zu den Moderatoren und Redakteuren: Hunderte Menschen arbeiten hinter den Kulissen daran, dass dieses Format reibungslos läuft.

Eines der letzten großen virtuellen Lagerfeuer

Denn seien wir bitte mal ehrlich: Wie viele TV-Formate schaffen es heute noch, dass sich Millionen von Menschen zur gleichen Zeit vor dem Fernseher einfinden, um gemeinsam zu lachen, sich zu ekeln und zu diskutieren? Das Dschungelcamp ist eines der letzten großen klassischen TV-Lagerfeuer - ein wilder kotzfruchtpürierter Cocktail aus Drama, Humor und Gemeinschaft, der uns jedes Jahr aufs Neue zeigt, wie faszinierend die menschliche Psyche sein kann.

Heute Abend geht's also los. Die ersten Prüfungen, die ersten Tränen, die ersten Konflikte. Ich bin gespannt, wer diesmal zum Publikumsliebling wird, wer den ersten Skandal liefert und ob ich es schaffe, die kommenden 16 Nächte so produktiv zu sein wie die letzten zehn Jahre. Man wird ja auch nicht jünger, haha! Und wenn Sie zu jenen gehören, die das Dschungelcamp nicht mögen: Das ist wirklich völlig in Ordnung - dann schalten Sie einfach um, schauen Sie Arte, lesen Sie ein Buch oder gehen Sie früh schlafen. Aber lassen Sie den Menschen, die daran Freude haben, doch bitte einfach ihren Spaß. Es ist schließlich genug Platz für alle - vor dem Fernseher und auch in den Kommentarspalten.

Und an all die Hater, die mir wieder vorwerfen werden, ich hätte kein Leben: Ihr dürft mir gerne mal ein paar Nächte Gesellschaft leisten, während ich arbeite. Vielleicht versteht ihr dann, warum ich das mache. Und wer weiß, vielleicht lernt ihr ja sogar, es ein kleines bisschen zu schätzen. Also: Willkommen zurück im Dschungel. Es wird heiß, laut - und für mich wieder ein bisschen schlaflos.Vip Vip, Hurra!

Quelle: ntv.de

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