Unterhaltung

"Charmant, klug, feinfühlig" Prominente trauern um Alfred Biolek

Die Anteilnahme an seinem Tod ist groß: Alfred Biolek.

Die Anteilnahme an seinem Tod ist groß: Alfred Biolek.

(Foto: imago images/Sven Simon)

Rund 30 Jahre lang prägt Alfred Biolek die deutsche TV-Landschaft entscheidend mit. Er wird geschätzt für seine herzliche und mitfühlende Art - vom Publikum, aber auch von seinen Kollegen und Kolleginnen. Viele nehmen nun persönlich von ihm Abschied.

Die Nachricht vom Tod Alfred Bioleks macht auch viele Kollegen und Kolleginnen, Promis und Fernsehschaffende betroffen. In den sozialen Medien und in Statements verabschieden sie sich von dem Entertainer, der mit Formaten wie "Boulevard Bio" oder "alfredissimo!" TV-Geschichte geschrieben hat.

WDR-Intendant Tom Buhrow erklärte in einer Mitteilung: "Mit Alfred Biolek verlieren wir ein Allroundtalent des deutschen Fernsehens. Er war nicht nur ein begnadeter Talkmaster, sondern auch Ideengeber, Entdecker, Förderer und äußerst kreativ." Gerne erinnere er sich auch an seine Kochsendung "alfredissimo!" zurück: "Mit wie viel Freude und Humor er sie zusammen mit seinen prominenten Gästen zelebrierte, das war mir beim Zuschauen immer ein Vergnügen."

Patrick Lindner schrieb zu einem Bild mit Biolek beim gemeinsamen Kochen in seiner Sendung: "Heute noch koche ich nach deinem Rezept 'Seeteufel im Schweinenetz', was hab ich zu dir aufgeschaut und alles gelernt. Du warst charmant, klug, feinfühlig, ein Allrounder im Showgeschäft, immer ein exzellenter Gastgeber." Biolek habe für Toleranz gekämpft, so der Sänger. "Nun haben wir dich für immer im Herzen, lieber Bio, Alfred Biolek, danke für die wunderbaren Momente, die wir hatten."

Auch Moderatorin Marijke Amado teilte ein Video, in dem sie mit Biolek gemeinsam kocht, und kommentierte es mit: "Es gibt so viele gemeinsame Momente! (...) Danke Unterhaltungskönig!"

Moderatorenkollege Ralph Morgenstern schrieb zu einem Sendungsfoto mit dem Koch: "Wir haben manches Süpp'chen zusammen gekocht und auch ausgelöffelt. Danke für alles! Gute Reise, Alfred, du fehlst, auch in der Fernsehlandschaft!"

Starkoch Eckart Witzigmann ist Biolek vor allem für eines dankbar: "Das große Verdienst von Alfred - und das kann man gar nicht hoch genug einschätzen - ist, dass er die Leute für das Kochen im Allgemeinen interessiert hat und eine riesige Lawine damit losgetreten hat. Er erreicht mit einer einzigen TV-Sendung mehr Kochinteressierte als ich mit all meinen Büchern zusammen. Ruhe in Frieden!"

Auch ZDF-Satiriker Jan Böhmermann nahm Abschied von der TV-Legende. "Auf Wiedersehen, Bio!", twitterte der Moderator und versah den Text unter anderem mit einem dicken roten Herz. Böhmermann, der neuerdings eine eigene Kochshow moderiert, hatte erst vor einigen Tagen erklärt, wie sehr er "alfredissimo" bewundere: "Ich schaue mir alte Biolek-Folgen bei Youtube an. Die sind fantastisch."

Filmemacher Rosa von Praunheim meldete sich ebenfalls zu Wort. Er veröffentlichte ein schwarz-weißes Foto von Biolek auf Facebook und schrieb - garniert mit drei roten Rosen - dazu: "Im Gedenken an Alfred Biolek. Hochachtungsvoll, Rosa." Ihn und Biolek verband ein öffentliches Ereignis. Praunheim hatte 1991 Bioleks Homosexualität im Fernsehen öffentlich gemacht - in dessen Abwesenheit. Biolek empfand das zunächst als "unfair", war aber später doch froh darüber.

Der Moderator und Fernseh-Autor Micky Beisenherz twitterte, Biolek sei "wirklich der Beste" gewesen. "Das, was er bereits in den Siebzigern geboten hatte, das könnte man heute problemlos noch so senden und (es) wäre innovativ."

In eine ähnliche Richtung würdigte Rapper Smudo von den Fantastischen Vier den TV-Pionier. "Ruhe Sanft. Danke, dass du Monty Python nach Deutschland gebracht hast", schrieb er. Biolek war maßgeblich daran beteiligt gewesen, die britische Komikergruppe in Deutschland bekannt zu machen.

Auch die Politik meldete sich zu Wort: Arbeitsminister Hubertus Heil twitterte: "Er war ein kluger und nachdenklicher Mensch, der Fernsehgeschichte geschrieben hat. Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Freunden."

Alfred Biolek war am Freitag im Alter von 87 Jahren gestorben. Wie sein Adoptivsohn Scott Biolek-Ritchie mitteilte, ist er in seiner Kölner Wohnung friedlich eingeschlafen. Biolek hatte seine TV-Karriere 2007 beendet. 2010 hatte er sich bei einem Sturz schwere Schädelverletzungen zugezogen und war ins Koma gefallen. Seitdem hatte er recht zurückgezogen gelebt.

Quelle: ntv.de, vpr/spot/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen