Nach Pro-Merz-Statement Ralf Schumacher kontert Shitstorm
31.01.2025, 16:04 Uhr Artikel anhören
Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher äußert Sympathie für das Vorgehen der CDU zur Begrenzung der Migration im Bundestag - auch mit den Stimmen der AfD. Dafür erhält er nicht nur Zustimmung, sondern auch jede Menge Kritik. Nun setzt er sich dagegen zur Wehr.
Es ist nicht das erste Mal, dass Ralf Schumacher seine Stimme zu aktuellen politischen Geschehnissen erhebt. Schon im November bejubelte er etwa öffentlich das Aus der Ampel-Koalition. "Endlich mal gute Nachrichten. Jetzt geht es wieder bergauf", schrieb er damals auf seinem Instagram-Account - und erntete dafür erwartungsgemäß gemischte Reaktionen.
Noch kontroverser wurde aber wohl eines seiner jüngsten Statements zur Tagespolitik diskutiert. So postete der ehemalige Formel-1-Rennfahrer, der sich im vergangenen Jahr als homosexuell geoutet hatte und auch eine Hochzeit mit seinem Lebensgefährten nicht ausschließt, am Donnerstag auf seiner Instagram-Seite den Screenshot eines Kommentars der "Bild"-Zeitung. Die Autorin stellte sich darin hinter die CDU und ihren Kanzlerkandidaten Friedrich Merz, die kurz zuvor Anträge zur Begrenzung der Migration mit der Unterstützung der AfD erfolgreich durch den Bundestag gebracht hatten.
"Vielen Dank für diesen Kommentar", schrieb Schumacher dazu und ergänzte unter anderem: "Es kann ja nicht sein, dass vernünftige Vorschläge nicht mehr abgestimmt werden dürfen, wenn Parteien zustimmen, die zugegebenermaßen schwierig sind, aber trotzdem demokratisch gewählt. Man kann nur hoffen, dass wir wieder eine mehr konservative und realistische Politik bekommen und eine starke Wirtschaft."
"Entfolgt"
In der Spalte mit den Anmerkungen zu seinem Post äußerten manche Nutzer und Nutzerinnen ihre Zustimmung. Andere gingen indes harsch mit dem 49-Jährigen ins Gericht. "Gestern ist der größte politische Fehler in den letzten 80 Jahren passiert. Da ist nichts, gar nichts vernünftig dran", lautet etwa ein Kommentar. "Die AfD als 'schwierig' zu bezeichnen, ist an Verharmlosung kaum zu überbieten! Entfolgt", ein anderer. Und ein dritter: "Mehr konservative Politik? Sagt ein Mann, der eine gleichgeschlechtliche Beziehung führt? Merkste selber!"
Schumacher setzte die Kritik offenbar so zu, dass er wenig später eine weitere Nachricht postete - diesmal in Form eines Videos, in dem er direkt in die Kamera spricht. "Es ist schon erstaunlich und erschreckend zugleich, viele Kommentare zu lesen, vor allem von denjenigen, die Flexibilität fordern", setzt er sich in dem Clip zur Wehr. Er wisse nicht, was die CDU mit Themen wie "Hochzeit" oder "gleichgeschlechtlich" gemein habe. "Wir leben in 2025. Also all das hat mit dem gar nichts zu tun."
Ihm gehe es um die Dinge, die vorgeschlagen würden, um das Land und die Menschen positiv nach vorne zu bringen, sagt Schumacher. "Und selbst wenn die AfD dann mitstimmt - sollen wir in Zukunft solche Gesetze einfach nicht mehr abstimmen? Das kann ja auch nicht Demokratie sein, das kann nicht richtig sein", wiederholt er die Argumentation, die auch von CDU-Politikern und -Politikerinnen vorgebracht wird. "Alles, was vernünftig ist, soll doch bitte schön auch abgestimmt werden", insistiert Schumacher.
"Nicht meine Partei"
Was die AfD betreffe, wolle er zudem klarstellen: "Das ist nicht meine Partei. Ich würde sie nicht wählen." Trotzdem müsse man "vernünftig damit umgehen", um nicht "noch mehr Menschen zu motivieren, die AfD zu wählen".
Wirklich beruhigt hat Schumacher die Diskussion damit natürlich nicht. Auch unter diesem Post sammeln sich wieder zahlreiche Pro-und-kontra-Kommentare.
Quelle: ntv.de, vpr