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Macher von "Good Bye, Lenin!" Regisseur Wolfgang Becker ist tot

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Wolfgang Becker wurde 70 Jahre alt.

Wolfgang Becker wurde 70 Jahre alt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Er hat nicht nur die Produktionsfirma "X Filme" gegründet, sondern auch Streifen wie "Das Leben ist eine Baustelle" und "Ich und Kaminski" realisiert. Insbesondere jedoch ist Wolfgang Becker als Regisseur von "Good Bye, Lenin!" bekannt geworden. Nun ist er nach schwerer Krankheit gestorben.

Regisseur Wolfgang Becker ist im Alter von 70 Jahren in Berlin gestorben. Berühmt war er vor allem für seinen Film "Good Bye, Lenin!" aus dem Jahr 2003.

Becker sei am Donnerstag nach schwerer Krankheit, aber dennoch überraschend gestorben, teilte die Agentur "Just Publicity" mit. "Er hinterlässt Ehefrau Susanne und Tochter Rike. Die Familie bittet darum, ihre Privatsphäre zu respektieren", hieß es weiter.

In "Good Bye, Lenin!" will Alexander Kerner (Daniel Brühl) seine Mutter (Katrin Sass) im Glauben lassen, sie lebe noch in der DDR.

In "Good Bye, Lenin!" will Alexander Kerner (Daniel Brühl) seine Mutter (Katrin Sass) im Glauben lassen, sie lebe noch in der DDR.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Becker wurde am 22. Juni 1954 in Hemer im Sauerland geboren. Er studierte in Berlin - von 1974 bis 1979 an der Freien Universität Berlin und ab 1981 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Für seinem Abschlussfilm "Schmetterlinge" (1988) erhielt er sogleich einen Goldenen Leoparden beim Filmfest in Locarno.

Aus dem Osten oder dem Westen?

Der Filmemacher gründete mit Tom Tykwer, Dani Levy und Stefan Arndt die Produktionsfirma "X Filme". Mit Jürgen Vogel drehte er die Tragikomödie "Das Leben ist eine Baustelle" (1997). 2015 realisierte er die Satire "Ich und Kaminski" mit Daniel Brühl in der Hauptrolle.

Der junge Brühl war es auch, der neben Katrin Sass in "Good Bye, Lenin!" im Mittelpunkt stand. Als in Ostdeutschland aufgewachsener Alexander Kerner erlebt er in dem Film den Zusammenbruch der DDR. Da seine von Sass verkörperte Mutter todkrank ist und keinerlei Aufregung verträgt, tut er alles, um den Mauerfall vor ihr zu verheimlichen.

Wenn es um "Good Bye, Lenin!" ging, sei ihm eine Frage oft gestellt worden, sagte Becker in einem Interview zu seinem 65. Geburtstag: "Die erste Frage war immer, ob ich aus dem Osten oder Westen bin." Süffisant ergänzte er: "Hätte man auch googeln können."

Keine Ostalgie

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Bei "Good Bye, Lenin!" habe er den Wind der Geschichte durch eine kleine Plattenbauwohnung wehen lassen wollen, sagte Becker: Die Zeitgeschichte als Hintergrund, eine Familie im Vordergrund - und über allem schwebt eine Lüge.

Danach sei gerade durch Shows im Fernsehen der Begriff "Ostalgie" aufgekommen, sagte Becker. Im Zusammenhang mit seinem Film finde er diesen allerdings "überhaupt nicht passend". Wer dem Film vorwerfe, er habe einen "rosaroten, ostalgischen Blick auf die DDR", dem könne er, so Becker, nur sagen: "Ihr habt den Film nicht wirklich gesehen."

Quelle: ntv.de, vpr/dpa

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