Schwarze Frauen an Hundeleinen Sänger J Balvin entschuldigt sich für Video
25.10.2021, 20:26 Uhr
Sorgte in der Vergangenheit für Hits wie "I Like It" mit Rapperin Cardi B für Aufsehen: J Balvin.
(Foto: imago images/MediaPunch)
Schwarze Frauen, die wie Hunde maskiert und an der Leine geführt werden - die Empörung über das Musikvideo zu J Balvins Hit "Perra" ist in den vergangenen Wochen groß. Mittlerweile hat Youtube es gesperrt. Nun entschuldigt sich der kolumbianische Reggaeton-Star.
Seit mehreren Wochen stehen sein Lied "Perra" ("Hündin") und das dazugehörige Musikvideo bereits in der Kritik, nun hat sich der kolumbianische Reggaeton-Sänger J Balvin erstmals für die sexistischen und rassistischen Inhalte entschuldigt. "Ich möchte mich bei allen Menschen entschuldigen, die sich angegriffen gefühlt haben, insbesondere bei Frauen und der schwarzen Gemeinschaft", sagte der Sänger in einer Instagram-Story.
Er habe immer Toleranz, Liebe und Integration gefördert. Außerdem habe er versucht, seine Duettpartnerin in dem Lied, die dominikanische Rapperin Tokischa, zu unterstützen. Auch an seine Mutter wandte sich der 36-Jährige direkt. Diese hatte in kolumbianischen Medien überrascht und besorgt auf den "Perra"-Clip reagiert. "Vergib' mir und ich verspreche, mich jeden Tag zu bessern."
Der Song "Perra" handelt davon, dass Tokischa, die selbst afrikanischer Abstammung ist, eine läufige Hündin ist und deswegen nach einem Rüden sucht. Die Rapperin ist unter anderem dabei zu sehen, wie sie in einer Hundehütte auf allen vieren aus einem Fressnapf isst. Weitere afroamerikanische Frauen sind teilweise als Hunde geschminkt und maskiert und werden in Käfigen gezeigt oder von J Balvin auf allen vieren an der Leine geführt.
Musikvideo auf Youtube gesperrt
Der Song hatte in Kolumbien große Empörung bis in Regierungskreise ausgelöst. Vizepräsidentin und Außenministerin Marta Lucía Ramírez bezeichnete den Songtext als "sexistisch, machistisch und rassistisch". Der Song enthalte Ausdrücke, die die Rechte der Frauen verletzen, indem sie diese mit einem Tier verglichen, das beherrscht und misshandelt werden solle. Auf Youtube wurde das Musikvideo vor einigen Tagen gesperrt, die Audiodatei ist jedoch noch zu hören.
Kurz nach der Erscheinung des Liedes hatte sich J Balvin, der mit bürgerlichem Namen José Álvaro Osorio Balvín heißt, bereits zu der Kritik geäußert. Damals wollte er sein Lied anders verstanden wissen. Es gehe viel mehr darum, "dass Frauen ebenso wie Männer Aufreißer sein können. Wenn du als Mann ein Player bist, kann eine Frau dich 'beißen', weil sie vielleicht genauso ist wie du", hatte der Sänger gesagt. Seine Musik sei "einfach sexy".
Der Reggaeton ist eine lateinamerikanische Mischung aus Rap, Reggae und karibischen Klängen. Das Genre steht wegen seiner oft brisanten Texte und sexistischen Darstellungen in der Kritik. J Balvin hat sich in den vergangenen Jahren weltweit einen Namen gemacht. Von ihm stammen Hits wie "Mi Gente" oder "I Like It" mit Rapperin Cardi B.
Quelle: ntv.de, lpe