"Habe eine Pause eingelegt" Selena Gomez kann Instagram nicht mehr ertragen
31.10.2023, 21:43 Uhr Artikel anhören
Zu viel Tod und Leid haben Selena Gomez die Lust auf soziale Netzwerke vermiest.
(Foto: picture alliance / Chris Pizzello/Invision/AP)
Zum Krieg im Nahen Osten äußern sich auch viele Prominente in sozialen Netzwerken vor Millionen von Followern. Sängerin Selena Gomez räumt nun ein, dass ihr alles zu viel geworden ist. Die 31-Jährige macht eine Pause. Ein Schritt, den Psychologen gut verstehen können.
Selena Gomez hat ihren mehr als 430 Millionen Followern in einer Instagram Story erklärt, dass sie sich derzeit eine Auszeit von der Plattform nimmt. Offenbar möchte sie aufgrund des Nahostkrieges Abstand von den sozialen Medien nehmen. "Ich habe eine Pause von den sozialen Medien eingelegt, weil es mir das Herz bricht, all den Horror, den Hass, die Gewalt und den Terror zu sehen, der auf der Welt vor sich geht", schreibt Gomez. Das Töten und Foltern von Menschen und "jeglicher Akt des Hasses gegen eine bestimmte Gruppe" seien "schrecklich".
"Wir müssen alle Menschen schützen - insbesondere Kinder - und die Gewalt endgültig stoppen", schreibt sie weiter. Es tue Gomez leid, "wenn meine Worte niemals für alle ausreichen [...]. Ich kann nicht zusehen, wenn unschuldige Menschen verletzt werden. Das ist, was mich krank macht. Ich wünschte, ich könnte die Welt verändern. Aber ein Post wird das nicht tun." Gomez verabschiedet sich mit den Worten: "In Liebe, Selena."
"Die Bilder sehen viele Menschen, die gar nicht geschult sind, damit umzugehen", sagte die Psychologin Barbara Schmidt vom Universitätsklinikum Jena nach Ausbruch des Krieges. Es würden nicht nur zerstörte Häuser gezeigt, sondern auch Bilder von Menschen. Angst zu haben sei verständlich und auch eine gesunde Reaktion, sagte sie weiter. "Das macht uns auch als Menschen aus, dass wir Mitgefühl haben." Das Problem sei, dass manche Menschen in eine Art "Problemtrance" verfallen und immer weiter Inhalte konsumieren, die diese Angst auslösen. Das könne dazu führen, dass man abstumpfe oder in eine totale Lähmung verfalle. "Ab einem gewissen Punkt ist das dann auch eine Störung und man sollte in Therapie gehen."
Offener Brief an Biden
Viele US-Stars hatten sich in den vergangenen Wochen zum Krieg in Nahost geäußert. 55 namhafte Künstlerinnen und Künstler aus der Unterhaltungsbranche hatten sich etwa in einem offenen Brief an US-Präsident Joe Biden gewandt. Unter anderem Joaquin Phoenix, Mahershala Ali, Cate Blanchett und Kristen Stewart forderten darin den Präsidenten auf, auf einen Waffenstillstand hinzuwirken.
Viele weitere Prominente, darunter Bradley Cooper, Katy Perry und Justin Timberlake, hatten später einen weiteren Brief unterzeichnet, in dem sie Biden für seine Führungsrolle im Krieg zwischen Israel und der Terrormiliz Hamas dankten. Außerdem baten sie ihn, sich weiterhin auf die Geiseln in Gaza zu konzentrieren.
Quelle: ntv.de, rog/spot/dpa