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Wirbel um Musikvideo Snoop Dogg schießt auf Donald Trump

Geht das zu weit? Szene aus Snoop Doggs Musikvideo zu "Lavender (Nightfall Remix)".

Geht das zu weit? Szene aus Snoop Doggs Musikvideo zu "Lavender (Nightfall Remix)".

(Foto: Youtube / PrankvsPrank)

Der Skandal ist kalkuliert. In seinem neuesten Musikvideo richtet Rapper Snoop Dogg eine Waffe auf ein Donald-Trump-Double - und drückt ab. Dafür erntet er im Netz nicht nur eine Flut an Klicks, sondern auch einen Aufschrei der Empörung.

Dass US-Rapper Snoop Doog kein Fan von Donald Trump ist, ist nicht neu. Daraus hat er schon in der Vergangenheit keinen Hehl gemacht. So warnte er etwa vor der Vereidigung des neuen US-Präsidenten Musik-Kollegen davor, bei der Inaugurationsfeier aufzutreten. Er würde sich jeden, der das täte, vorknöpfen, versprach er mit einem Augenzwinkern. Nun jedoch legt der 45-Jährige bei seiner Trump-Kritik eine deutlich härtere Gangart ein - im Musik-Video zu seinem neuen Song "Lavender (Nightfall Remix)".

Am Sonntag bei Youtube veröffentlicht, heimste der von YouTube-Star Jesse Wellens gedrehte Clip bis Dienstagvormittag bereits rund 1,3 Millionen Klicks ein. Von Snoop Dogg abgesehen sind die Protagonisten in dem Video samt und sonders als Clowns geschminkt. Auch ein Double des US-Präsidenten kommt als Clown daher - mit leuchtend orangener Gesichtsfarbe. "Ronald Klump wants to deport all doggs" ("Ronald Klump will alle 'Doggs' deportieren") lautet die Breaking News, während der Fake-Trump eine Ansprache aus dem "Clown House" im Fernsehen hält. Bereits da bekommt er eins übergebraten.

"Die Welt kaspert herum"

Für Kontroversen sorgt jedoch insbesondere eine spätere Szene in dem Video. In ihr hebt das von Gang-Mitgliedern umzingelte Trump-Double die Hände in die Höhe, während der Sänger eine Waffe auf seinen Kopf richtet. Als Snoop Dogg abdrückt, schießt eine Papier-Fahne aus dem Lauf, auf der "Bang" steht. Zum Ende des Clips taucht der Pseudo-Präsident ein weiteres Mal auf. Nun ist er in Ketten gelegt, während der Rapper und seine Gang einen Joint um ihn kreisen lassen und dabei andeuten, ihn schlagen zu wollen.  

Snoop Dogg nahm in einem Interview mit der US-Webseite "Billboard" zu dem Video Stellung. "Die ganze Welt kaspert herum", erklärt der Musiker darin. "Und wenn man sich einige dieser Hurensöhne mal genau ansieht, dann sind das Clowns." Die Liste der Vorwürfe, die er explizit an Trump richtet, reicht dabei vom sogenannten "Muslim-Bann" über nicht geahndete Polizeigewalt bis hin zur Inhaftierung von Kiffern. Seinen Kollegen im Show-Geschäft hält er zugleich vor, sich nicht genügend aufzulehnen: "Ich habe das Gefühl, dass viele Leute coole Platten machen, Spaß haben und feiern, aber sich niemand mit dem echten Problem befasst, dass wir diesen verdammten Clown als Präsidenten haben."

Drei Daumen hoch, einer runter

Die Reaktionen auf den Clip fallen erwartungsgemäß gespalten aus. Bei Youtube etwa geht ungefähr einer von vier Daumen dafür nach unten. Unter den Anhängern Trumps macht sich in den sozialen Netzwerken eine Welle der Empörung breit. Auf Twitter kommentierte ein User zum Beispiel: "Er kommt damit davon, weil er schwarz ist. Könnt ihr euch einen weißen Rapper vorstellen, der so etwas über Obama sagt?" Ein anderer will Snoop Dogg gleich die Behörden auf den Hals hetzen: "Dem sollten das FBI und der Secret Service einen Besuch abstatten."

Tatsächlich stellt sich die Frage, ob Snoop Dogg in dem Clip zu weit gegangen ist. Als etwa Bushido und Shindy 2013 in ihrem Song "Stress ohne Grund" darüber sangen, auf die damalige Grünen-Chefin Claudia Roth zu schießen, bis sie "Löcher wie ein Golfplatz" hat, sorgte auch das hierzulande für Entsetzen. Trump selbst indes wird sich an Snoop Doggs explizierter Ausdrucksweise womöglich am wenigsten stören. Schließlich kennt er sich mit vergleichbaren Provokationen bestens aus. Wie hatte er noch im Wahlkampf getönt? "Ich könnte mich auf die Fifth Avenue stellen, jemanden erschießen und würde keinen Wähler verlieren." Da dürfte er nun auch nicht allzu zartbesaitet auf die Attacke des Rappers reagieren.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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