"Mache ich sexuelle Belästigung" Hanka bricht im "Sommerhaus" zusammen - und geht!


Will mit "Monstern" nix mehr zu tun haben: unsere Trash-TV-Ikone Hanka.
(Foto: RTL)
Das "Sommerhaus" explodiert schon in Folge zwei: Micha schickt feige seine Edda vor, Dennis pupst wieder und Silva erklärt sich zum einzigen Star. Doch dann scheppert es gewaltig: Hanka Rackwitz verliert die Kontrolle, wird als übergriffig beschimpft und packt unter Tränen ihre Koffer.
"Alter!" Was war das denn bitte für eine zweite "Sommerhaus"-Folge, die unser RTL uns da beschert hat? Wie ein "Einparken" in Zeitlupe! Jeder gegen jeden, ein bisschen Paartherapie ist auch mit dabei und die Tränen fließen mindestens so viel wie schon wieder der Sprit.
Schon das erste Spiel trägt einen Titel, der so tief aus der Schublade kommt, dass man sich fragt, ob die Praktikanten wieder unbeaufsichtigt waren: "Aus dem letzten Loch blasen". Die Paare müssen Fragen beantworten und dabei Bälle anpusten. So harmlos die Aufgabe klingt, sie endet, wie zu erwarten, in einer Symphonie aus Geschrei, Beleidigungen und Fremdscham.
Micha flüstert seiner Edda gönnerhaft zu: "Blasen kannst du gut." Und der schöne Ryan packt direkt den Porno-Vergleich aus: "Ich habe noch nie so viele Blowjobs bekommen wie von dir." Hach, ist das alles romantisch!
Edda und Micha hingegen liefern sich das, was man wohl höflich "Ehe-Alltag" nennt. Sie fetzen sich gefühlt pausenlos in einer Tonlage, bei der man nicht selten denkt: Momentchen, erpresst der Typ gerade seine Freundin, dass er sie verlässt, wenn sie nicht macht, was er will? "Alter, ey, ihr streitet euch aber voll viel, Alter!"
Silva, das alte Zirkuspferd
Auch unser sprechender Bandito "Blutpenis" Silva macht in Folge 2 von sich reden. Der "Favorit" sieht sich selbst offenbar als eine Mischung aus Elvis und Gladiator und verkündet stolz: Verlieren sei "nicht sein Anspruch und auch nicht seine DNA". Leider sieht das Publikum seine DNA gerade in Form eines leicht hysterischen, schwitzenden "Zirkuspferdes", das beleidigt im Kreis trabt und gerne seine "Muse" rundmacht.
Tatsächlich ist Steffi aber so etwas wie die heimliche Heldin dieser Folge. Denn sie versucht ihren Gatten zu erden: "Wir sind auch nur ganz normale Kandidaten." Darauf Silva, mit der Grandezza eines Fleischklopses: "Wir sind hier keine Kandidaten. Wir sind hier die einzigen Stars." Hybris in Reinform, man kennt es. Selbst Dennis, den man getrost "Pupser" nennen darf, hält das alles nicht mehr aus und bringt es auf den Punkt: Silva könne ihn "immer noch am Arsch lecken".
Aber, "Alter!": Wir müssen jetzt ganz dringend mal über Hanka reden! Die ehemalige Dschungelcamperin übernimmt kurzerhand die Paartherapie für ihre eigene Beziehung, während sie gleichzeitig den anderen Mitbewohnern ungefragt Diagnosen ausstellt. Für die 56-Jährige sind einige der Damen "operierte Fressen", auf dem Weg zur nächsten Botox-Spritze oder Eigentumswohnung.
Und so bahnt sich die Eskalation dieser zweiten Folge langsam, aber unaufhaltsam ihren Weg. Es geht vor allem um den kostbaren Suff. Hanka will Tommy (von ihr liebevoll "Tobi" genannt) nichts abgeben. Den "fuckt" die Ey-Zwänglerin "richtig ab". Und tatsächlich: Man sieht in diesem Moment, wie sich in Tommys Kopf leise das Wort "Exit" formt.
Die anderen Bewohner, vor allem die weiblichen, stört weniger, dass Hanka den Rebensaft nicht rausrückt, sondern eher ihre freundschaftliche Art, die Männer zu betätscheln. Hanka ist entsetzt. "Mache ich sexuelle Belästigung?", fragt sie Marvin Kleinens Freundin fassungslos. Die kontert trocken: "Nein, du überschreitest den Distanzbereich."
"Ey, pass auf, dass ich dich nicht vollforze!"
Bei all dem "Wahnsinn" geht fast das Spiel "Einparken" unter. Der Klassiker, bei dem erwartungsgemäß jede Menge schiefläuft. Marvin lässt seine Freundin weinend im Auto zurück, Edda und Micha prügeln sich verbal so sehr, dass bald auch der Autohausbesitzer selbst in Tränen ausbricht. Kurz denkt man als Zuschauer: Vielleicht doch eine Paartherapie-Sendung? Am Ende gewinnen Silva und Stefanie. Wen wundert's? Wenn einer weiß, wie man mit geschlossenen Augen Gas gibt, dann unser Zirkuspferd!
Der nächste Morgen könnte eigentlich recht wunderbar sein. Wäre da nur nicht Tara, die Silva "rücksichtslos" findet. Pupser Dennis knallt hinterher: "Schatz, vertrau mir, ich mach Silva zu meinem Lackaffen." Der kontert: "Sendepause, Prinzessin Pups!" Worauf Dennis zurückfurzt: "Ey, pass auf, dass ich dich nicht vollforze!"
Dann der Showdown: die Nominierung. Einige haben sich auf Dennis und Tara eingeschossen. Micha, der sonst laut rumpoltert, schickt feige seine Edda vor, um dem "Pupser" die Stimme zu geben, doch die weigert sich vehement. Ryan wiederum zeigt sich laut Micha plötzlich als "unloyales Stück Scheiße". Bei so viel diplomatischem Geschick wundert es nicht, dass am Ende fast jeder beleidigt ist.
"Das Sommerhaus der Stars - Kampf der Promipaare" ist ab sofort immer dienstags um 20.15 Uhr bei RTL zu sehen. Auf RTL+ stehen die neuesten Folgen aber schon eine Woche vorher im Stream bereit.
Als Micha sich entscheidet, lieber Horst und seine Tina zum Abschuss freizugeben, anstatt wie geplant Dennis und Tara zu nominieren, ist das für den "internationalen Schauspieler" ein Affront erster Güte. "Das ist schwach von der Brain-Kapazität her", sagt der 64-Jährige in die Runde, und man spürt, wie sich sein innerer Shakespeare gerade von dieser Bühne verabschiedet. Damit steht fest: Tara und Dennis sowie Horst und Tina müssen in die Exit-Challenge.
Und dann die Explosion: Marvin Kleinens Liebste wirft Hanka erneut vor, Männer zu betatschen. "Hast du einen Dachschaden? (...) Mache ich sexuelle Belästigung?"
Hanka verliert nun endgültig die Kontrolle. "Die Ratten sagen mir, dass ich sexuell übergriffig bin. Ich hatte 30 Jahre Zwang, ich konnte niemanden berühren! Diese operierten Fratzen! Ich habe so lange gekämpft für das bisschen Leben. Das lasse ich mir doch von diesen Monstern nicht nehmen."
Dann packt sie ihre Sachen und geht. Ein verstörender Moment zwischen erneuter Fremdscham und irgendwie dann doch auch echter Tragik. Man möchte fast applaudieren: So ein großer, freiwilliger Exit im "Sommerhaus", ohne dass unser RTL ihn in ein dramatisches Exit-Battle pressen muss.
Folge 2 ist eine Mischung aus betreutem Trinken und ungewollter Sozialstudie. Silva hält sich für den Größten, Pupser Dennis droht mit weiteren Flatulenzen und Hanka zeigt, wie dünn die Linie zwischen Selbstinszenierung und echtem Zusammenbruch ist. Es knallt wirklich gewaltig. Und manchmal, wenn sie unter Tränen von ihren Zwängen spricht, wird einem kurz klar: Das hier ist nicht nur Trash-TV. Es ist auch ein Blick in Abgründe zur besten Sendezeit.
Aber hey, Hauptsache, das Lösungswort beim Blasespiel war "Cringe". Passender hätte man diese Folge nicht zusammenfassen können.
Quelle: ntv.de