Unterhaltung

Chaos pur im Sommerhaus "Loser, Radikale und miese Psycho-Spielchen"

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Setzt einen "Bambi-Killer" auf die Abschussliste: die "radikale Aktivistin" Tessa.

Setzt einen "Bambi-Killer" auf die Abschussliste: die "radikale Aktivistin" Tessa.

(Foto: RTL)

"Nervende, vegane Lebensweisen", Jägerschnitzel-Attacken und jede Menge Gehirngulasch: Im "Sommerhaus der Stars" kommen die Mitbewohner früh an ihre Grenzen. Statt "Amore in der Luft" sitzen "radikale Aktivisten" im Garten. Und dann mutiert Apfelsinenschäler Sam auch noch zum Messer-Fuchtler!

In Deutschland wird ja dieser Tage wieder ausgiebig über Witze und jene diskutiert, die sie machen. Die öffentliche Debatte über unsere Comedy erhitzt abermals die Gemüter. Was ist lustig? Was ist drüber? Kritische Stimmen fragen: "Worüber dürfen wir überhaupt noch lachen?" Dabei ist die beste Comedy jene, die nicht mit der Brechstange lustig sein will. Unser RTL+ hat das natürlich längst erkannt und liefert dem Zuschauer Gags, die erst ganz subtil daherkommen, ehe sie zünden.

Die aktuelle Folge von "Das Sommerhaus der Stars - Kampf der Promipaare" ist ab sofort immer dienstags gegen 20.15 Uhr auf RTL+ abrufbar. Die Ausstrahlung der Folgen im linearen TV-Programm von RTL erfolgt stets eine Woche später, dienstags um 20.15 Uhr. ntv.de hat sich dazu entschieden, sich bei seiner Berichterstattung an der Verfügbarkeit der Folgen auf RTL+ zu orientieren.

Der Witz der zweiten Folge vom "Sommerhaus" entfesselt demnach erst am Ende sein volles Potenzial. Er beginnt in etwa so: Treffen sich ein "Loser" und ein "Nobody" in einer abgeranzten Bauernbude und philosophieren darüber, wer von den beiden mehr Star-Appeal hat... Allein diese Blasiertheit ist so dermaßen komisch, dass man sich wünscht, ein Dramatiker mit dem Kaliber eines Tankred Dorst würde kommen und die Groteske ins Theater bringen.

Unser RTL liefert die Uraufführung quasi auf dem Silbertablett, inklusive eines prächtigen Bullshit-Bingos mit altbekannten Phrasen wie: "Du hast dein wahres Gesicht gezeigt". Oder wie Sam Dylan pfauenhaft zum Besten gibt: "Hier ist so schlechte Schauspielerei - wie bei GZSZ." In Folge 2 zieht die Vegan-Problematik rund um Tessa und ihre Aufklärung so weite Kreise, dass sie bis in die Köpfe der Jägerschnitzel-Spachtler krabbelt und dort für Gehirngulasch sorgt. Längst schon steht die Aktivistin auf der Abschussliste, vor allem auf der von Jäger und Kern-Kenner Tobias Pankow. Sie weint ein bisschen und sucht Trost bei Sam und Rafi. Aber die beiden haben, wie man das von echten Dramatikern erwarten darf, "das schlechte Drehbuch" sofort durchschaut.

Zeitungsenten und oberlehrerhaftes Benehmen

Natürlich gibt es auch in der zweiten Folge diverse Paarspiele wie etwa die "Tischlein-deck-dich"-Prüfung. Wer Fragen falsch beantwortet, muss ziemlich eklige Sachen schlucken. Wie schreibt man Silhouette? Wie viele Monate haben 28 Tage und was ist eine Zeitungsente? Es wird viel geschimpft und geflucht und der eine sagt zum anderen: "Halt die Schnauze!" Auch akuter Brechreiz macht sich breit und an dieser Stelle sollten wir unbedingt den Lacher mitnehmen, dass es sich laut "Verführerin" Emma bei einer Zeitungsente um jemanden handelt, der Zeitungen austrägt.

Das Paarspiel gewinnen Theresia und ihr Freund Stefan, und während sich die beiden freuen, als einzige 12 Fragen richtig beantwortet zu haben, maßregelt Designerin Sarah Kern ihren "Bambi-Killer", weil der sie nicht vor der Kamera glänzen lasse und ständig so "oberlehrerhaft" rüberkomme. Er würde so tun, als würde die Sarah "nichts raffen" und na ja, vielleicht gehen die "Wahrnehmungen von den beiden auch nur auseinander."

Inzwischen ist bekannt, dass diese Liebe dieses Format nicht überlebt hat. Ansonsten liegen die Nerven im Haus ziemlich blank. Von öffentlicher Psychotherapie ist viel die Rede, von Psychos und "unentspannten Leuten ohne Charisma". Auch ein neuer Tag und ein neues (Höhen-)Spiel bringen wenig Harmonie in die Gruppe, obschon sich Baulogistiker Can bei seiner "Amore" (Alessia) dieses Mal mehr Mühe gibt. Aber die "Endgegner" der WG'ler sind wirklich "die Challenges" im Haus. Dabei wird vor allem eines sehr schnell klar: wie erschreckend ungebildet viele dieser Leute sind. Wissen bedeutet in deren Welt ganz offensichtlich, wie man Social Media bespielt und wer einen "auf Insta" geblockt hat. Und sie nehmen das fast ausnahmslos alle vollkommen ernst!

"Alles nur in deinem Kopf"

Beim Höhenspiel packt Sam Dylan "die Todesangst"und Sarah Kern kann sich nicht mehr halten und versaut ihrem personifizierten Triggerpunkt "das Erfolgserlebnis". Am Ende gewinnen Gloria Glumac, die Frau, die "durch ihren Ex bekannt geworden ist", und ihr Michael. Das alles ist umso mehr für TV-Sternchen Emma "eine bodenlose Frechheit", erst recht, weil ihr Herzensbrecher einfach nicht mit seinen "Vorwürfen gegen sie aufpasst". Der wiederum mimt den "Psychotherapeuten" und sagt: "Das ist alles nur in deinem Kopf."

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Auf der Abschussliste landen am Ende dieser zweiten Folge die Aktivistin Tessa und ihr Freund Jakob, deren "veganes Leben" vielen "auf den Sack geht". Die beiden werden von all ihren Mitbewohnern rausgewählt. Sams On-Off-Schatz Rafi findet deutliche Worte: "Du bist uns von Tag 1 in den Arsch gekrochen. Du versuchst, deinen Lifestyle jedem in den Kopf reinzuballern." Doch auch Tessa erhebt ihre Stimme und nominiert, nachdem sie mit "den Schuldigen der Tierausbeute-Industrie" abgerechnet hat, den Mann, dessen "Hobby es ist, zu morden". Obschon Frau Kern und ihr Jäger nur diese eine Stimme erhalten haben, sehen es die Spielregeln vor, gegen die Aktivisten in einer Exit-Challenge antreten zu müssen.

Man könnte sich jetzt also einen letzten gemeinsamen Abend zusammensetzen, einen heben, drei Schachteln Zigaretten wegpaffen und die gute Landluft genießen. Stattdessen geht es krawallig weiter. Denn Herr Dylan belauscht ein Gespräch, bei dem der Influencer Umut wieder den "Pseudo-Psychologen" mimt. Apfelsinenschäler Sam fuchtelt wild mit einem Messer rum, weil ihm die Psycho-Taktiken nicht genehm sind. Umuts Perle flennt daraufhin "auf Knopfdruck", und am Ende dieser Folge haben einige das Gefühl, "in einer geschlossenen Anstalt" zu sitzen. Im Theaterstück kommt, bevor der Vorhang fällt, eine Ente mit einer Zeitung im Schnabel auf die Bühne, in der in großen Lettern geschrieben steht: "SOS! Nur Loser und Nobodys im Sommerhaus!"

Quelle: ntv.de

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