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"War mit Tennis beschäftigt" Staatsanwältin: Becker wusste früh von Insolvenz

Insgesamt gut 25 Millionen US-Dollar Preisgeld hat Becker in seiner Karriere von 1984 bis 1999 erspielt. Geblieben ist nichts.

Insgesamt gut 25 Millionen US-Dollar Preisgeld hat Becker in seiner Karriere von 1984 bis 1999 erspielt. Geblieben ist nichts.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die Anklage gegen Ex-Tennisstar Boris Becker umfasst 24 Punkte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 54-Jährigen unter anderem vor, schon 2015 von bevorstehender Insolvenz gewusst zu haben. Doch vor Gericht gibt sich der früheren Wimbledon-Sieger unwissend.

Die Londoner Staatsanwaltschaft wirft Ex-Tennisstar Boris Becker vor, schon frühzeitig von seiner bevorstehenden Insolvenz gewusst zu haben. Bereits im Jahr 2015 sei dem früheren Wimbledon-Sieger bewusst gewesen, dass er bankrott sei, sagte Staatsanwältin Rebecca Chalkley während des Strafprozesses gegen den 54-Jährigen wegen möglicher Verschleierung von Vermögenswerten.

Schon damals habe ihn eine Bank schriftlich aufgefordert, fünf Millionen britische Pfund zurückzuzahlen - nach heutigem Umrechnungskurs sind das knapp sechs Millionen Euro. In Wirklichkeit habe Becker schon lange vor der Insolvenz im Sommer 2017 von seiner Zahlungsunfähigkeit gewusst, sagte Chalkley.

"Das ist nicht wahr", erwiderte der Deutsche. Ihm sei klar gewesen, dass er große Summen habe zahlen müssen, er sei aber überzeugt gewesen, dass er diese Summen hätte bedienen können, etwa mit dem Verkauf seiner Finca auf Mallorca. Er beteuerte, dass er viele Briefe erhalte und nicht sicher sei, ob er das erwähnte Schreiben der Bank gelesen habe.

Insgesamt gut 25 Millionen US-Dollar Preisgeld hat Becker in seiner Karriere von 1984 bis 1999 erspielt. Geblieben ist nichts. 2017 erklärte ein Gericht in London ihn für zahlungsunfähig. Das sei noch immer so, betonte Becker nun. Auch private Fragen kommen in dem Prozess zur Sprache - es geht unter anderem darum, ob Becker seiner Tochter Anna Ermakowa eine Wohnung gekauft hat.

Anklage umfasst insgesamt 24 Punkte

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Am heutigen Dienstag ging zunächst um sein Elternhaus in Leimen, als dessen Inhaber Becker eingetragen war - ohne sein Wissen, wie er beteuert. Auch andere Immobilien wurden erwähnt, auch hier war der Star-Sportler nach eigenen Angaben nicht über die Besitzverhältnisse im Klaren. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Konten. Dass seine Eltern 1989 in seinem Namen ein Konto eröffnet hatten? "Ich war damit beschäftigt, um die Welt zu reisen und Tennis zu spielen", sagte Becker.

In dem Strafprozess wird Becker vorgeworfen, während seiner Insolvenz Vermögensbestandteile nicht angegeben zu haben, darunter mehrere Tennistrophäen und Auszeichnungen, aber auch Immobilien. Insgesamt umfasst die Anklage 24 Punkte. Becker könnten theoretisch bis zu sieben Jahre Haft drohen.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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