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Bestechungsskandal an US-Unis Staatsanwaltschaft sucht Mitverschwörer

Die Schauspielerin Lori Loughlin hat dem US-Bestechungsskandal unfreiwillig ein Gesicht gegeben.

Die Schauspielerin Lori Loughlin hat dem US-Bestechungsskandal unfreiwillig ein Gesicht gegeben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mindestens 50 Menschen haben viel Geld bezahlt, um ihre Kinder an einer US-Eliteuniversität unterzubringen. Die Staatsanwaltschaft vermutet allerdings weitere Mittäter und bittet deshalb das Gericht um einen Aufschub.

Im Fall der groß angelegten Untersuchung zur Bestechung an US-Hochschulen rechnen die Bundesanwälte mit noch mehr Verhaftungen. Es soll sich, laut einem Bericht des amerikanischen Nachrichtensenders "USA Today" um einen ganzen Betrugsring handeln. US-Rechtsanwalt Andrew Lelling hat signalisiert, dass die Ermittlungen noch lange nicht abgeschlossen sind.

Im vergangenen Monat sind bislang nur die ersten 50 Beschuldigten bekannt gegeben worden. Es handelt sich aber um viel mehr Menschen, die in den Bestechungsskandal verwickelt sind. Zu den Beschuldigten gehört auch Hochschulberater Rick Singer. Er hatte Studenten und Universitäten zusammen gebracht und gilt als Drahtzieher der Affäre.

Jahrzehntelang soll Singer für die Kinder wohlhabender Eltern den Weg in die Universität ihrer Wahl geebnet haben. Durch Bestechung von Trainern, um sie als Sportler einschreiben zu können, hatte der Kalifornier oft seine Ziele erreicht. Es handelt sich um fast 800 Studenten, die von den Diensten des Beraters profitiert haben sollen. Er habe ein "Hintertürchen" gefunden, erklärte der Hochschulberater. Dafür hat er ordentlich abkassiert: Etwa 25 Millionen Dollar, rund 22 Millionen Euro, habe er damit verdient, vermutet die Staatsanwaltschaft.

Verjährungsfrist liegt bei sechs Jahren

Die Verjährungsfrist für die meisten Betrugsfälle dieser Art liegt bei fünf Jahren. Strafrechtliche Steuerbetrugsanklagen können noch bis zu sechs Jahre zurückliegen. Eine Begrenzung für zivilrechtliche Sanktionen gibt es allerdings nicht. Die Beweise der Staatsanwaltschaft sind für alle Beteiligten sehr belastend, denn das FBI hat mehr als drei Monate die Gespräche zwischen Singer und seinen "Kunden" mitgehört. Die Resultate machte sich das FBI nach Singers Verhaftung zu Nutze. Die Ermittler ließen ihn Eltern anrufen und erhielten dadurch belastende Aussagen auf Band. Durch diese Aufnahmen sind auch die beiden Schauspielerinnen Felicity Huffmann und Lori Loughlin überführt worden.

Die Staatsanwaltschaft hat das Gericht jetzt um eine Verlängerung bis zum 31. Mai gebeten, um alles Material auswerten zu können. Darin enthalten seien weitere Informationen über bislang noch nicht belangte Mitverschwörer. Rick Singer erwartet als Drahtzieher wohl eine der höchsten Strafen in dem Betrugsfall.

Quelle: ntv.de, joh

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