Rolle wegen Hautfarbe vermarktet"Star Wars"-Held mit Vorwurf gegen Disney
In der "Star Wars"-Trilogie spielt John Boyega eine der Hauptrollen, die im Laufe der Reihe immer mehr in den Hintergrund rückt. Der schwarze Schauspieler sieht darin Kalkül des federführenden Disney-Konzerns. Der Mediengigant habe seine Rolle nur wegen seiner Hautfarbe groß vermarktet.
Die Rückkehr der "Star Wars"-Saga war an den Kinokassen ein weltweiter Erfolg. Bei der Gewichtung der Rollen soll der dahinterstehende Disney-Konzern jedoch eiskalt kalkuliert haben, wie der schwarze Hauptdarsteller John Boyega im Interview mit dem Magazin "GQ" anprangert. "Was ich Disney sagen würde, ist, keinen schwarzen Charakter zu schaffen, ihn dann viel größer zu vermarkten, als er eigentlich ist, und ihn dann bei Seite zu schieben. Das ist nicht gut", sagte der 28-Jährige.
Boyega war Ende 2014 im ersten millionenfach geklickten Teaser zu "Star Wars: Das Erwachen der Macht" als erster Charakter überhaupt zu sehen und wurde als einer der Hauptdarsteller angekündigt. Im Laufe der Trilogie soll seine Rolle zugunsten der beiden anderen Hauptdarsteller Daisy Ridley und Adam Driver in den Hintergrund gerückt worden sein. Die Charakternuancen seien entsprechend alle auf diese beiden Rollen verteilt worden.
In der neuen "Star Wars"-Filmreihe spielt Boyega den ehemaligen Stormtrooper Finn. Seine Besetzung löste Diskussionen in den sozialen Medien aus, bei denen der Schauspieler auch rassistische Anfeindungen über sich ergehen lassen musste. "Ich bin der einzige Darsteller, der aufgrund seiner Hautfarbe eine einzigartige Erfahrung mit diesem Franchise gemacht hat", sagte der Brite im Interview mit dem Magazin. Er habe sogar Morddrohungen auf Instagram erhalten.
Während der "Black Lives Matter"-Proteste in Großbritannien hatte sich der Schauspieler mit nigerianischen Wurzeln den Protesten im Londoner Hyde Park angeschlossen und eine emotionale Rede gehalten. Nach dem Auftritt des Schauspielers wurde auf dem offiziellen "Star Wars"-Twitter-Account ein Statement veröffentlicht. Darin heißt es, Lucasfilm stehe hinter Boyega und seiner Botschaft.
Disney hatte das "Star Wars"-Franchise samt der Produktionsfirma Lucasfilm von Schöpfer George Lucas im Jahr 2012 für mehr als vier Milliarden US-Dollar gekauft. Bei den Produktionen der neuen "Star Wars"-Trilogie soll der Disney-Konzern massiven Einfluss auf die Drehbücher genommen haben.