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"Fühle mich so verarscht" Alan Rickman wollte raus aus "Harry Potter"

Ab 2002 Teil des "Harry Potter"-Franchises: Alan Rickman als Severus Snape.

Ab 2002 Teil des "Harry Potter"-Franchises: Alan Rickman als Severus Snape.

(Foto: imago images/Everett Collection)

Im Laufe der Jahre spielt Alan Rickman immer wieder mit dem Gedanken, die Rolle des Severus Snape in den "Harry Potter"-Filmen an den Nagel zu hängen. Was seine Meinung schließlich ändert, verraten nun die Tagebücher des verstorbenen Schauspielers.

Er mag im Jahr 2016 verstorben sein, doch in seinen Filmen wird Alan Rickman ewig weiter leben. Da wären etwa berüchtigte Rollen in "Stirb langsam" (1988), "Sinn und Sinnlichkeit" (1995), "Tatsächlich ... Liebe" (2003), "Sweeney Todd" (2007) und nicht zuletzt als Zauberlehrer Severus Snape in der "Harry Potter"-Reihe.

Doch obwohl letztere Rolle seine wohl lukrativste war, wollte Rickman das "Harry Potter"-Franchise schon nach dem zweiten Film von 2002 verlassen. Dies wird aus seinen Tagebüchern ersichtlich, die am 18. Oktober erscheinen. Auch später plagten ihn demnach Zweifel - erst 2006 entschied sich der britische Schauspieler endgültig, dabei zu bleiben. In einem Vorabartikel hat der "Guardian" die Ausschnitte des Tagebuchs veröffentlicht, die sich mit "Harry Potter" beschäftigen.

Am 4. Dezember 2002 schreibt Rickman demnach: "Gespräch mit Paul Lyon-Maris (Rickmans Agent, Anm. der Red.) über den Ausstieg von HP, der seiner Meinung nach erfolgen wird". Teil zwei, "Harry Potter und die Kammer des Schreckens", war gerade erst zwei Wochen zuvor in den Kinos gestartet.

Rickman wird im selben Eintrag noch deutlicher: "Ich wiederhole: keine weiteren HP", heißt es. Und mit Blick auf die Produzenten: "Sie wollen es nicht hören." Grund für die Abwanderungsgedanken sind laut dem Tagebuch "Projektkollisionen". Zudem hatte Rickman ein paar Wochen zuvor darüber sinniert, dass seine "Faszination fürs Showbiz immer geringer" werde.

"Eigentlich mehr vom Gleichen ..."

Warum er dann doch bei "Harry Potter" geblieben ist, das verraten die Tagebücher an dieser Stelle nicht, zumindest nicht die Ausschnitte des "Guardian". Zum Dreh von Teil drei vermerkt der Schauspieler nur resigniert: "Eigentlich mehr vom Gleichen. Aber was kann man schon tun, außer Aufnahmen zu machen." Und zu Teil vier: "Ich fühle mich bei diesem Film trotz Mikes besten Absichten so verarscht." Mit Mike ist der Regisseur Mike Newell gemeint.

2006 kommt dann die Wende: "Schließlich, ja zu HP 5. Es fühlt sich weder gut noch schlecht an", heißt es in seinem Tagebuch nach langem Ringen. Wenige Tage zuvor war ihm bei einer Operation die Prostata entfernt worden. Das Argument, das letztlich für einen Verbleib bei der Fantasy-Saga sprach, sei gewesen: "Zieh es durch. Es ist deine Geschichte."

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Von da an gibt es keine Klagen mehr über "Harry Potter". Am 27. Juli schreibt Rickman über seine Lektüre des letzten Potter-Buchs von Joanne K. Rowling: "Snape stirbt heldenhaft, Potter beschreibt ihn vor seinen Kindern als einen der mutigsten Männer, die er je gekannt hat, und nennt seinen Sohn Albus Severus." Einen Hinweis auf Snapes Entwicklung zum Helden hatte ihm Rowling schon vor dem Dreh aller Filme mitgegeben: Snape liebte Harrys Mutter Lily. Rickman: "Das gab mir eine Klippe, an der ich mich festhalten konnte."

2016 starb Alan Rickman im Alter von 69 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er hinterließ seine Ehefrau Rima Horton, mit der er seit 1965 liiert war und die er 2012 heiratete. Das Paar hatte keine Kinder.

(Dieser Artikel wurde am Montag, 26. September 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, lpe/spot

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