Unterhaltung

"Markus Lanz ist ein Streber" Thomas Gottschalk rechnet ab

Ihr Stil ist definitiv unterschiedlich: Markus Lanz (l.) und Thomas Gottschalk.

Ihr Stil ist definitiv unterschiedlich: Markus Lanz (l.) und Thomas Gottschalk.

(Foto: imago stock&people)

Über 20 Jahre moderiert Thomas Gottschalk "Wetten, dass ...?". Doch der Unfall von Samuel Koch in der Sendung beendet zunächst seine Karriere, ehe Nachfolger Markus Lanz die Show komplett zu Grabe trägt. "So wird das nichts", habe auch er sich gedacht, sagt Gottschalk nun und nennt den Grund dafür.

Mit dem Unfall des Wettkandidaten Samuel Koch, der seitdem im Rollstuhl sitzt, endete bei "Wetten, dass ...?" eine Ära. Schließlich markierte die Tragödie den Punkt, an dem Thomas Gottschalk 2011 nach insgesamt über 20 Jahren als Moderator der ZDF-Show keine Zukunft mehr in dem Format für sich sah.

Doch für die Sendung selbst gab es zunächst noch kein Totengeläut. Zu schwer fiel der Abschied von dem Unterhaltungsdampfer, der Jahrzehnte lang Fernsehgeschichte geschrieben hatte. Markus Lanz sollte die Kohlen noch einmal aus dem Feuer holen und "Wetten, dass ...?" neuen Glanz verleihen. Das Ergebnis ist bekannt. Lanz scheiterte auf ganzer Linie. Nach 16 mitunter hochnotpeinlichen Ausgaben wurde "Wetten, dass ...?" 2014 ein für alle Mal eingestellt

"So wird das nichts"

Nachzutreten, ist an sich kein guter Stil. Und auch Gottschalk hat sich in der Vergangenheit eher bedeckt gehalten, wenn es darum ging, ein Urteil über seinen Nachfolger in seinem Paradeformat zu fällen. Klaas Heufer-Umlauf und seinen Mitstreiter Jakob Lundt und Thomas Schmitt ist es nun im Rahmen ihres Podcasts "Baywatch Berlin" dennoch gelungen, dem 70-Jährigen ein paar Worte zu Lanz zu entlocken.

Und die haben es durchaus in sich, fallen sie doch nicht gerade schmeichelhaft für den Kollegen aus. Er sei gerade zur Kur in Österreich gewesen, als Lanz seine erste "Wetten, dass ...?"-Ausgabe moderiert habe, erinnert sich Gottschalk. "Und dann habe ich gedacht: So wird das nichts. Ich war richtig verzweifelt", erklärt er.

Dabei habe ihn jedoch kein Gefühl der Schadenfreude beschlichen nach dem Motto: "Siehste mal, der verkackt es." Vielmehr sei ihm der Kardinalfehler seines Nachfolgers ins Auge gesprungen. "Der Markus Lanz ist ein blendend aussehender Streber, der alles richtig machen will. Wenn bei mir ein Wettkandidat kam und gesagt hat, 'Ich kann 100 Liegestütze', habe ich gesagt: "Ich kann eine, und die sieht scheiße aus. Aber ich mach sie jetzt. Der Markus hat gesagt: 'Ich komm' auf 89'", analysiert Gottschalk treffend.

"Es geht um nichts"

Lanz habe besser sein wollen als die Kandidaten selbst, so Tommys Beobachtung. "Ich, selbst wenn ich besser gewesen wäre, hätte mich dämlicher hingestellt - der Show zuliebe. Und das muss ich für mich in Anspruch nehmen. Ich habe immer für mein Publikum performt", erklärt er und ergänzt: "Es ist doch alles verzichtbar, was wir machen. Es geht um nichts. Hauptsache, die Leute haben ihren Spaß."

Wenig Spaß hat Gottschalk übrigens mit seinen eigenen Sendungen gehabt, jedenfalls wenn es darum ging, sie anzugucken. "Ich kann es nicht sehen", versichert er. An früheren Wiederholungen von "Wetten, dass ...?" etwa sei er regelmäßig gescheitert. "Ich habe nie - ungelogen - eine einzige Fernsehsendung von mir ganz gesehen. Ich bin immer nach 30 Sekunden, nach 90 Sekunden, wie auch immer ausgestiegen", beteuert Gottschalk, räumt zugleich jedoch ein: "Ich wurde gezwungen, meine Filme zu sehen, was auch eine große Leistung war."

Quelle: ntv.de, vpr

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