"Trump-Wahn-Syndrom"Trump stichelt gegen getöteten Regisseur Reiner

Der Tod von Regisseur Rob Reiner und seiner Ehefrau sorgt für Betroffenheit in Hollywood. Auch Trump meldet sich zu Wort. Der US-Präsident wettert jedoch gegen den Kultregisseur und bezeichnet dessen Tod als tragische Folge fanatischer Kritik an seiner Person.
US-Präsident Donald Trump hat Spekulationen angeheizt, der Tod des Regisseurs Rob Reiner und seiner Frau hänge mit dessen kritischer Einstellung zum Präsidenten zusammen. Trump schrieb in seinem Onlinedienst Truth Social, Reiner sei "Berichten zufolge aufgrund der Wut (gestorben), die er bei anderen auslöste durch seine massive, unbeirrbare und unheilbare Erkrankung an einer geistig lähmenden Krankheit namens Trump-Wahn-Syndrom".
Der 78-jährige Reiner habe Menschen demnach "in den Wahnsinn getrieben durch seine wütende Besessenheit von Präsident Donald J. Trump", schrieb Trump weiter. Der "offensichtliche Verfolgungswahn" des Regisseurs habe "neue Höhen erreicht, als die Trump-Regierung alle Ziele und Erwartungen an Größe übertraf" und ein "Goldenes Zeitalter" für Amerika eingeleitet habe. "Mögen Rob und Michele in Frieden ruhen!", schloss Trump seinen Post.
Reiner, unter anderem bekannt durch den Filmklassiker "Harry und Sally" und der Stephen King-Verfilmung von "Stand by Me", sowie seine Frau waren am Sonntag leblos mit Stichwunden in ihrem Haus in Los Angeles gefunden worden. Die Polizei vermutet, beide seien Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Bereits kurz nach der Tat hat die Polizei den Sohn des Regisseurs verhaftet und seine Kaution auf vier Millionen Dollar gesetzt. Die Ermittler nennen Nick Reiner inzwischen als Hauptverdächtigen. Er stehe unter Mordverdacht, heiß es.
Reiner stand politisch der Demokratischen Partei nahe und hatte Trump wiederholt kritisiert. Bereits 2017 bezeichnete er Trump als "mental ungeeignet" für das Präsidentenamt. 2024 richtete er eine Spendengala für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris aus. Im Oktober warnte er in einem Interview davor, dass demokratische Prozesse in den USA rapide abgebaut würden.
Der US-Präsident lieferte keine Belege für seine Vermutung, dies sei ein Grund für seinen Tod. Unklar ist auch, auf welche "Berichte" sich Trump bezieht. Indes zeigt sich Hollywood zutiefst betroffen und schockiert über die Todesnachricht von Reiner und seiner Ehefrau.
Trump-Kritiker in den Reihen seiner Republikanischen Partei kritisierten die Äußerungen des Präsidenten scharf. "Unabhängig davon, wie man zu Rob Reiner stand, ist dies eine unangemessene und respektlose Diskussion über einen Mann, der gerade brutal ermordet wurde", schrieb der republikanische Abgeordnete Thomas Massieauf X. "Dies ist eine Familientragödie, es geht nicht um Politik oder politische Feinde", betonte die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene, die sich mit Trump im Streit um die Freigabe der Akten zu dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein überworfen hatte.