"Habe mich dagegen entschieden" Warum Rowling die Harry-Potter-Gala schwänzte
28.08.2022, 22:06 Uhr
Ließ ihre Zauberschüler alleine feiern: Harry-Potter-Erfinderin J.K. Rowling.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Im Streit um vermeintlich Transgender-feindliche Tweets der Harry-Potter-Autorin distanzieren sich die Hauptdarsteller der Verfilmung von ihr. Bei einer Reunion im Januar fehlt J. K. Rowling. Im Interview erläutert sie nun ihre Gründe.
Als die "Harry Potter"-Stars im Januar 2022 auf HBO Max eine Reunion feiern, ist Autorin J.K. Rowling nicht dabei. Warum sie gefehlt hat, erzählte die Schriftstellerin jetzt in einem Interview beim britischen Radiosender "Virgin". "Ich wurde gefragt, ob ich mitmachen will, und ich habe mich dagegen entschieden", sagte die 57-Jährige dem Moderator Graham Norton. Wie in einem Youtube-Video zu hören ist, erklärte sie: "Ich dachte, es ginge mehr um die Filme als um die Bücher. Ganz zu Recht." Niemand habe ihr gesagt, dass sie absagen solle. "Ich wurde gebeten, teilzunehmen, und ich habe mich dagegen entschieden", fügte sie hinzu.
Obwohl Rowling nicht persönlich in dem Special zu sehen war, wurden doch Teile eines Interviews mit ihr gezeigt. Darin erklärt die Autorin, wie schwierig es war, den richtigen Schauspieler für die Rolle des Harry Potter zu finden.
Rowling geriet im Juni 2020 unter Beschuss, als sie in einer Reihe von Tweets transgenderfeindliche Ansichten zu unterstützen schien. Obwohl sie bestritt, dass ihre Ansichten über Feminismus transfeindlich sind, bekräftigte sie ihre kontroversen Standpunkte in einem langen Essay, den sie auf ihrer Website veröffentlichte. Die "Harry Potter"-Stars Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint distanzierten sich von Rowling.
Morddrohungen erhalten
Rowling sprach im Interview mit Graham Norton auch generell über ihr Verhältnis zu den sozialen Medien. Anfang dieses Monats etwa habe sie eine Morddrohung erhalten. Via Twitter veröffentlichte die Schriftstellerin ein Statement, in dem sie den Messerangriff auf Salman Rushdie verurteilte und ihr Entsetzen zum Ausdruck brachte. Einer der Kommentatoren des Posts drohte Rowling daraufhin mit den Worten: "Mach dir keine Sorgen, du bist die Nächste."
Für die 57-Jährige ist solch verbale Gewalt keine neue Erfahrung. Bereits im Herbst 2021 machte sie bekannt, viele Morddrohungen erhalten zu haben. "Ich versuche, mich online so zu verhalten, wie ich möchte, dass sich andere verhalten. Ich habe noch nie jemanden bedroht", sagte sie in dem Interview. "Soziale Medien können eine Menge Spaß machen, und ich mag den Aspekt der Kneipenstreitigkeiten." Dennoch verbinde sie damit eine Art von Hassliebe.
Quelle: ntv.de, mau/spot