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Anhörung wegen Vergewaltigung Weinstein plädiert auf nicht schuldig

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Nach der Anklage wegen Vergewaltigung weist der ehemalige Hollywood-Mogul Weinstein vor Gericht jede Schuld von sich. Seine Stellungnahme kommt nicht überraschend. Dabei muss er sich bald den Klagen weiterer Opfer stellen.

Der wegen sexueller Übergriffe angeklagte Filmproduzent Harvey Weinstein hat vor Gericht auf nicht schuldig plädiert. Der 66-Jährige erschien im Supreme Court in New York im dunkelblauen Anzug und wirkte abwesend. Auf die Fragen von Richter James Burke antwortete er leise und knapp. Begleitet wurde Weinstein von seinem Anwalt Benjamin Brafman, der bereits zuvor die Unschuld seines Mandaten betont hatte. Im voll besetzten Saal saßen rund 100 Beobachter, Dutzende Reporter drängelten sich vor dem Gericht.

Weinstein werden Vergewaltigung und erzwungener Oralsex vorgeworfen. Vergangenen Mittwoch war der Produzent von einer Grand Jury angeklagt worden. Er hinterlegte bei Gericht eine Kaution von einer Million US-Dollar (etwa 854.710 Euro), um wieder auf freien Fuß zu kommen.

Grand Jurys werden im US-Recht eingeschaltet, um Beweise in möglichen Verbrechensfällen zu prüfen und zu entscheiden, ob Anklage erhoben werden soll. Meist werden sie bei größeren und kontroversen Fällen eingeschaltet. So gab es diese Jurys bei Verfahren gegen Popsänger Michael Jackson und Football-Star O.J. Simpson.

Neue Sammelklage gegen Weinstein

Derweil reichten am Freitag drei Frauen eine weitere Sammelklage gegen Weinstein wegen sexueller Übergriffe ein. Wie aus der in New York eingereichten Klage hervorgeht, wirft eine der Frauen dem einstigen Hollywood-Mogul vor, sie 2011 bei einem geschäftlichen Treffen vergewaltigt zu haben. Melissa Thompson verfügte demnach sogar über eine Videoaufnahme des Übergriffs, gab diese aber unwissentlich an Weinsteins Anwalt Ben Brafman weiter.

Nach Angaben der Kanzlei Hagens Berman hatte Thompson sich in dem Glauben an Brafman gewandt, dass er Opfer Weinsteins vertrete. Mit einem Täuschungsmanöver sei sie dann dazu gebracht worden, den Weinstein-Anwälten die Beweise zu übergeben. "Melissa hat erst davon erfahren, dass Brafman Weinsteins Hauptstrafverteidiger war oder werden sollte, als sie das Beweisvideo schon übergeben hatte", klagen ihre Anwälte.

Neben Thompson haben sich noch die Schauspielerinnen Caitlin Dulany und Larissa Gomes der Klage angeschlossen. Dulany wirft Weinstein vor, sie 1996 in ihrer Wohnung und beim Filmfestival in Cannes attackiert und bedroht zu haben. Gomes schildert einen Übergriff in einem Hotelzimmer.

Bereits mehr als hundert Frauen, darunter zahlreiche Stars wie Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow, werfen Weinstein vor, sie sexuell belästigt oder gar vergewaltigt zu haben. Der Ex-Produzent versichert dagegen, der Sex sei immer einvernehmlich gewesen.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP

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