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Neustart nach dem Sieg Wie JJ auch ohne ESC-Hype Karriere machen will

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Die Freude über seinen ESC-Sieg war bei JJ in Basel riesig.

Die Freude über seinen ESC-Sieg war bei JJ in Basel riesig.

(Foto: IMAGO/TT)

Mit seinem Sieg beim Eurovision Song Contest in Basel im Mai holte der österreichische Sänger JJ den Musikwettbewerb in seine Heimat. Während der nächste ESC bereits seine Schatten vorauswirft, blickt der 24-jährige Musiker noch einmal zurück - und nach vorne.

"Leitln, wir hab'n den Schas gewonnen. I bring's hoam!" Mit breitem österreichischen Akzent und einem noch breiteren Grinsen reckte Johannes Pietsch in der Nacht zum 18. Mai ein gläsernes Mikrofon in die Höhe. Der Countertenor aus Wien hatte unter seinen Künstlernamen JJ kurz zuvor mit seiner Pop-Arie "Wasted Love" den Eurovision Song Contest (ESC) gewonnen.

Mit seinem Sieg holt der 24-Jährige den wohl bekanntesten Musikwettbewerb der Welt nach Österreich - und zwar in seine Heimatstadt Wien. Der öffentlich-rechtliche Sender ORF als Veranstalter gab vor zwei Wochen bekannt, dass das Finale nach 1967 und 2015 erneut in der österreichischen Hauptstadt über die Bühne gehen wird.

"Ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass er hier zu Hause in Wien stattfinden wird. Der 60. ESC war hier in Wien und der 70. wieder", erklärte der Sänger nun. Er sei wirklich gespannt darauf, wie es nächstes Jahr sein wird: "Ich freue mich für alle Teilnehmenden, weil das einfach einer der coolsten Momente in einer Karriere sein kann."

Israel-Kommentare sorgten für Kritik

Auf den vielleicht coolsten Moment seiner eigenen Karriere im Mai in Basel kann JJ inzwischen mit etwas Abstand schauen: "Diese dreieinhalb Monate fühlen sich so an, als wären es schon zwei Jahre. Es ist wirklich so viel passiert und es fühlt sich so an, als hätte man gar keine Pause gemacht. Aber es macht mir Spaß, weil ich gerne durchgehend arbeite."

Vor allem die ersten Tage und Wochen nach dem ESC-Sieg für Österreich sei der Trubel groß gewesen. "Mein Gehirn hat sich angefühlt wie eine Suppe, weil einfach so viel zu verarbeiten war. Der Sieg, dann nach Hause kommen, die Freunde nach langer Zeit wiedersehen, Interviews geben, verreisen. Das ging an mir vorbei wie ein Film."

In der Zeit verläuft auch nicht alles nach Plan für JJ. Nach einem Interview mit einer spanischen Zeitung wird er massiv für israelkritische Kommentare angegangen. Über sein Plattenlabel lässt der Sänger später mitteilen, er sei missverstanden worden.

Moderator beim ESC in Wien?

Ob JJ am 16. Mai 2026 in der Wiener Stadthalle auch als Moderator beim Finale fungieren wird, wie in einem früheren Interview angedeutet hat, sei bisher nicht entschieden. "Ich habe das nur so als Gag gesagt. Es wäre schon sehr lustig, aber das ist schon viel Arbeit, wenn ich dann auch noch nebenbei mehrmals performen muss, erklärt der Countertenor, der am Freitag mit "Back To Forgetting" die Nachfolge-Single zu seinem ESC-Siegersong veröffentlicht.

"Es ist mir schon bewusst, dass der Hype jetzt eventuell nicht so groß sein wird wie beim ESC, weil das auch eine andere Plattform ist", resümiert JJ. "Aber das ist kein Problem für mich, weil ich die Musik rausbringe, die mir auch persönlich gefällt und bei der ich denke, dass sie den anderen Menschen gefällt." Ein Album und eine Tour ist in Planung. Und spätestens im Mai wird der Sänger dann noch einmal die volle Aufmerksamkeit bekommen: Wenn er beim Eurovision Song Contest in seiner Heimatstadt Wien auftritt - außer Konkurrenz.

Quelle: ntv.de, csp/dpa

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